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Krisenmodus wird für NRW-Krankenhäuser zum Hamsterrad

Krankenhausbarometer: NRW-Krankenhäuser im Hamsterrad (KGNW).



Das heute veröffentlichte DKI-Krankenhaus-Barometer 2022 zeichnet ein sehr ernstes Bild von der Situation der Krankenhäuser. Pandemiefolgen, Finanznot, Fachkräftemangel, Bürokratie – das sind die Stichworte für eine durchweg negative Jahresbilanz für 2022. „Der Krisenmodus ist für die Krankenhäuser
längst zum Hamsterrad geworden“, sagte Ingo Morell, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). Dabei sei schon die
aktuelle Momentaufnahme bedrückend: „Gerade in diesen Tagen müssen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal mehr alle Energiereserven und
mobilisieren, weil nicht nur eine enorm hohe Zahl von positiv auf Corona
getesteten Patientinnen und Patienten stationär behandelt wird, sondern auch
eine zusätzliche Welle von schweren Atemwegsinfekten zu bewältigen ist.
Zugleich sind viele Beschäftigte selbst erkrankt, das schränkt die Kapazitäten
in den Krankenhäusern weiter ein.“

Die Ergebnisse des DKI-Krankenhaus-Barometers 2022 wertete KGNW-Präsident
Morell als besorgniserregend. „Der Handlungsbedarf ist in allen Bereichen hoch
ist, doch bedrückt uns am meisten die kritische wirtschaftliche Situation der
Krankenhäuser. Wenn nur noch eins von fünf Häusern das laufende Jahr mit einem
Gewinn abschließen kann, zeigt das die enorm eingeschränkte Handlungsfähigkeit.
Für 2023 sind das schwierige Startbedingungen. Zwar können die Kliniken
zumindest ab 2023 auf einen teilweisen Ausgleich der direkten und indirekten
Energiekosten hoffen, aber die inflationsbedingten Kostensprünge bleiben
weiterhin ungedeckt. Die Krankenhäuser werden diese Belastung nicht lange
durchhalten können, ihrer Finanzkraft ist dahingeschmolzen“, mahnte Morell.
Denn auch die hohen Aufwendungen in den immer stärker ausfallenden
Corona-Wellen habe die Bundesregierung im zurückliegenden Jahr gestrichen. Der
KGNW-Präsident ergänzte: „Im kommenden Jahr werden wir zusätzlich mit sehr
hohen Tarifabschlüssen konfrontiert sein. Damit Krankenhäuser weiter Tariflöhne
zahlen können, muss die Bundesregierung sie in die Lage versetzen. Eine
verordnete Kostensteigerung von nur 4,32 Prozent lässt dies nicht zu.“

Angesichts der bedrückenden Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2022 warnte
Morell vor einer unkontrollierbaren Abwärtsspirale. Morell betonte: „Die
Bundesregierung hat nur noch ein schmales Zeitfenster, wenn sie diese
Entwicklung verhindern will. Sie muss finanzielle Sicherheit, nicht mehr
Verunsicherung schaffen. Es passt nicht zusammen, dass der
Bundesgesundheitsminister die Krankenhäuser öffentlich schlecht redet, während
sich die Kliniken überall gegen die enorme Infektionswelle stemmen. Das blendet
den außergewöhnlichen Kraftakt aus, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
den Krankenhäusern derzeit bis ans Limit leisten. Und es verkennt, dass
Daseinsvorsorge verlässlich und erreichbar sein muss. Die neue
Krankenhausplanung in NRW schaffe hingegen den richtigen Ansatz, die Versorgung
in den Regionen sicherzustellen.

Die Pressemitteilung können Sie hier downloaden:
https://kgnw.de/presse/aktuelles/2022-12-27-pm-kgnw-krankenhausbarometer/2022-12-06-pm-kgnw-krankenhausbarometer-pdf

Quelle: KGNW, 27.12.2022

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