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Lage der Krankenhäuser wird sich weiter verschärfen

Lage der Krankenhäuser wird sich weiter verschärfen (VKD).



VKD-Präsident Dr. Josef Düllings: In dieser Zeit ist ein starker Verband der Praktiker besonders wichtig. Berlin, d. 1. Oktober 2021. Wohl niemand von uns glaubt, dass die Zeiten für die Krankenhäuser einfacher werden, wenn die Corona-Pandemie erst einmal eingedämmt ist. Wir stehen schon länger vor
komplexen, zum Teil existenziellen Herausforderungen für die Krankenhäuser. Angesichts der politischen Situation,
des Agierens der Krankenkassen und der wirtschaftlichen Lage insgesamt werden
sie sich in den kommenden Monaten aber noch weiter deutlich verschärfen.“
Darauf stimmte VKD-Präsident Dr. Josef Düllings die Teilnehmer der
Mitgliederversammlung des Verbandes heute Vormittag in Berlin ein. Zu der
schwierigen Lage habe die Pandemie verstärkend beigetragen. Dazu hätten aber
vor allem auch die Politik und die Krankenkassen in den vergangenen Jahren
massiv beigetragen. Mehr denn je brauche es einen starken Verband, der sich für
die Krankenhäuser, ihre Mitarbeiter und vor allem für die Patienten mit aller
Kraft einsetze.

In der heutigen 104. Mitgliederversammlung des Verbandes der
Krankenhausdirektoren Deutschlands ging es um Entwicklungen in der aktuellen
Gesundheitspolitik, um die Aktivitäten des Verbandes in den vergangenen zwei
Jahren, in denen die Mitgliederversammlung nicht stattfinden konnte, aber auch
um die Positionen des immerhin seit 118 Jahren bestehenden Verbandes des
kaufmännischen Managements der Krankenhäuser, von Rehabilitationskliniken und
Pflegeheimen.

Der Vortrag von Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft
Nordrhein-Westfalen, zur neuen Krankenhausplanung in NRW zum Auftakt der Tagung
stimmte die Teilnehmer auf erhebliche strukturelle Umbrüche in der
Krankenhauslandschaft ein, die sich auf die gesamte Gesundheitsversorgung
auswirken werden. NRW ist hier – so sahen es viele Geschäftsführer – Vorreiter
auch für andere Bundesländer.

Im Bericht der Geschäftsführung verwies Verbandsgeschäftsführer Dr. Jens-Uwe
Schreck daher u.a. auch explizit auf die verstärkte Kommunikation des Verbandes
in den vergangenen zwei Jahren als wichtige Stimme der Praxis, die künftig noch
weiter verstärkt werden soll.

VKD-Präsident Dr. Josef Düllings präzisierte kurz und knapp die Positionen und
Forderungen des Verbandes in den vergangenen Jahren. Es machte deutlich, welch
langen Atem es brauchte und auch künftig brauchen wird, damit Erkenntnisse und
Schlussfolgerungen aus der täglichen Praxis in den Krankenhäusern Teil von
gesundheitspolitischen Entscheidungen werden. Er nannte einige Beispiele:

So hatte der VKD schon 2016 erstmals deutliche Kritik am Medizinischen Dienst
der Krankenversicherung geübt und dies in den folgenden Jahren immer weiter
präzisiert. Die Prüfpraxis kam schließlich auf die politische Agenda und
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bezeichnete dieses MDK-Vorgehen auf dem
Krankenhaustag 2018 als „Irrsinn, Starrsinn, Wahnsinn“. Ein Jahr später wurde
das MDK-Reformgesetz beschlossen. Ein Gesetz allerdings, dessen Entwurf am Ende
allerdings kurzfristige Änderungen zu Lasten der Kliniken erfuhr, deren Schaden
der VKD nun erneut nachweisen muss.

Seit 2014 fordert der VKD immer wieder ein Investitionsprogramm zur
Digitalisierung der Krankenhäuser. Sechs Jahre hat es gedauert, bis der Bund
mit dem Krankenhauszukunftsgesetz 4,3 Milliarden Euro dafür zur Verfügung
stellt. Nicht genug, aber ein Anfang.

Inzwischen befinden sich die Krankenhäuser mitten in einer Strukturdebatte, die
in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten und Inflationstendenzen künftig noch
heftiger ausfallen wird als bisher. Dr. Düllings: „Hier müssen wir uns für
unsere flächendeckende Gesundheitsversorgung und gegen den Kahlschlag ohne Sinn
und Verantwortungsbewusstsein immer wieder vehement stark machen, denn die
Krankenhäuser sind und bleiben Kern dieser Versorgung.“ Sie müssten angesichts
der größer werdenden Lücken bei den niedergelassenen Ärzten zudem künftig auch
mehr und mehr Aufgaben der ambulanten Versorgung übernehmen.

Die Aufforderung des VKD-Präsidenten an die Mitgliederversammlung: Verstärken
wir unsere Anstrengungen, machen wir uns weiter gegenüber Politikern,
Abgeordneten, Krankenkassen und Öffentlichkeit stark für eine wirklich
zukunftsfeste Gesundheitsversorgung der Menschen in unserem Land – wo immer sie
leben.

Mit einer Ehrenmitgliedschaft wurden Dr. Susann Breßlein, Landesgruppe
Rheinland-Pfalz / Saarland, Dr. Thomas Beushausen, Landesgruppe Niedersachsen /
Bremen, Fachgruppe Rehabilitation, Rainer Kontermann, Landesgruppe
Baden-Württemberg, Fachgruppe Pflegeeinrichtungen, Wilhelm Brokfeld,
Landesgruppe Niedersachsen-Bremen, Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen,
Martin Ködding, Landesgruppe Hessen, als verdienstvolle langjährige Mitglieder
gewürdigt.

Wahl des Präsidiums

Nach der Corona-bedingten Verschiebung im vorigen Jahr stand auch die Wahl des
Präsidiums an. Einstimmig wiedergewählt wurden als Präsident Dr. Josef
Düllings, Paderborn, als Vizepräsidenten Peter Asché, Aachen und Angela Krug,
Strausberg, sowie als weitere Mitglieder Bernd Decker, Mainz, Andreas Schwab,
Erbach, Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten.

Martin Schmid, Marktredwitz, trat zur Wahl nicht mehr an. An seiner Stelle
wählten die Mitglieder Wolfram Firnhaber, Memmingen. Heinz Kölking, Rotenburg,
ist als Vertreter des Verbandes in der Europäischen Vereinigung der
Krankenhausmanager (EVKM), ebenfalls Mitglied des Präsidiums.

Vita Dr. Josef Düllings

Dr. Josef Düllings wurde 1959 in Kerken am Niederrhein geboren. Er studierte
Soziologie in der Universität Bielefeld, wo er auch zum Doktor der
Sozialwissenschaften promovierte. Nach beruflichen Stationen in der Deutschen
Krankenhausgesellschaft in Düsseldorf, Berlin und Nordrhein-Westfalen wechselte
er in die Krankenhauspraxis und ist seit 2003 Hauptgeschäftsführer der St.
Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn. Im Jahr 2011 wählte ihn die
Mitgliederversammlung des VKD erstmals zum Präsidenten des Verbandes. Dr. Josef
Düllings ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Themen der Krankenhaus-
und Gesundheitswirtschaft mit den Schwerpunkten Finanzierung, Führung, Lean
Management und Qualitätsmanagement.

Quelle: href='https://www.mydrg.de/k/cmT' title='Lage der Krankenhäuser wird sich
weiter verschärfen'>VKD
, 01.10.2021

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