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Patientenschützer werfen Kliniken Fake-Zahlen über freie Intensivbetten vor

Patientenschützer werfen Kliniken Fake-Zahlen über freie Intensivbetten vor (Presseportal).



Brysch: Betten nur auf dem Papier frei - Nicht mal Grundversorgung sichergestellt - Länder müssen Verstöße ahnden. Osnabrück. Patientenschützer werfen den Kliniken vor, freie Intensivbetten zu melden, die mangels Personal gar nicht genutzt werden können. Die Krankenhäuser sind aufgefordert, keine Fake-Zahlen von Intensivbetten zu melden. Ebenso müssen die Länder die Fakten in den Kliniken ermitteln und
Verstöße ahnden", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung
Patientenschutz, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Brysch
reagierte auf Warnungen von Fachleuten und Ministerpräsidenten, wegen der
vielen Corona-Fälle könnten bald nicht mehr alle Patienten intensivversorgt
werden.

Schon im März habe Gesundheitsminister Jens Spahn den Kliniken 600 Millionen
Euro zur kurzfristigen Schaffung von 12.000 zusätzlichen Beatmungsbetten
bereitgestellt, sagte der Patientenschützer. Damit müssten Stand heute
insgesamt 42.000 Intensivbetten zur Verfügung stehen. "Doch aktuell ist schon
der Zugriff auf die 8000 freien Intensivbetten nicht möglich. Denn durch das
fehlende Personal ist nicht mal die Grundversorgung sichergestellt", sagte
Brysch der NOZ. Das im Frühjahr eingerichtete DIVI-Intensivbettenregister, für
das Kliniken täglich belegbare Betten melden müssten, suggeriere daher
Kapazitäten, die gar nicht vorhanden seien.

Um in der Krise belastbare Zahlen zu haben und das Leben der Menschen zu
schützen, müssten die Länder "endlich ihre Aufgabe erfüllen und die
tatsächliche Verfügbarkeit prüfen", mahnte der Stiftungsvorstand. Bei
Falschangaben seien finanzielle Kürzungen vorgesehen. Bevor etwa Saarlands
Ministerpräsident Tobias Hans um Hilfe rufe, "sollte er in seinem Land für
Ordnung sorgen", sagte Brysch.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts hat sich die Zahl der
Covid-19-Intensivpatienten binnen zwei Wochen auf 2061 fast verdreifacht. Die
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) erwartet, dass in zwei bis drei Wochen
mehr Patienten intensiv versorgt werden müssen als im Frühjahr, als der
Höchststand bei 2933 gelegen hatte. Um sie versorgen zu können, wird nach
DKG-Angaben auf Pflegekräfte aus dem nicht-intensivmedizinischen Bereich
zurückgegriffen werden müssen.

Quelle: Presseportal, 02.11.2020

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