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Pflegepersonaluntergrenzen verfehlen ihren Zweck

Pflegepersonaluntergrenzen verfehlen ihren Zweck (Landespflegekammer Rheinland-Pfalz).



Neue Bundesregierung muss sich sehr schnell der weiterhin kritischen Situation in der Pflege stellen Das Bundesgesundheitsministerium will die Pflegepersonaluntergrenzen ausweiten. Da sich die Selbstverwaltungspartner – Deutsche Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband – nicht einigen konnten, soll
erneut eine Ersatzvornahme greifen. Eine entsprechende Verordnung ist in Vorbereitung. Demnach sollen ab
dem 1. Januar 2022 erstmalig Untergrenzen in Orthopädie, Gynäkologie und
Geburtshilfe gelten. Dazu Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer
Rheinland-Pfalz:

„Zu den Hauptaufgaben der neuen Bundesregierung wird es gehören, weitere
Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Pflege umzusetzen. Ansonsten könnte die
Überbelastung der Pflegefachpersonen in Altenheimen und Krankenhäusern zu noch
stärkerer Berufsflucht und damit verbunden zu einer massiven Gefährdung der
pflegerischen Versorgung führen. Die Pflegepersonaluntergrenzen und ihre
Ausweitung bewirken zunehmend massive und nicht versorgungsbedarfsgerechte
Fehlsteuerungen in den Krankenhäusern. Die Konsequenz ist eine kontinuierlich
steigende Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden. Was ursprünglich als rote
Linie gedacht war und von daher grundsätzlich zu unterstützen ist, verkommt
zunehmend zum Bürokratie- und Organisationsmonster“.

„Daher plädieren wir weiterhin für die Entwicklung wissenschaftlich fundierter
Personalbemessungsinstrumente, die sich konkret am Bedarf der einzelnen
Pflegeempfänger in den jeweiligen Einrichtungen und Kliniken orientieren. Sie
hätten eine durchaus größere Wirkung als die Beibehaltung der
Pflegepersonaluntergrenzen. Was uns klar sein muss ist jedoch, dass die besten
Instrumente oder Regelungen uns nicht weiterhelfen, wenn es uns nicht gelingt,
in den nächsten Jahren nachhaltig mehr fachlich hochqualifiziertes Personal in
den Pflegeberuf zu bekommen. Weiterhin muss es darum gehen, die sich
zuspitzende Leistungsdynamik in allen Versorgungsbereichen zu überwinden.
Gesundheit und Pflege kosten zwar viel Geld, eine Orientierung an ökonomischer
Gleichmacherei sollte jedoch nicht erfolgen“, so Mai.

„Auch der neuen Bundesregierung und den neu gewählten Abgeordneten werden wir
daher mit unserer Fachexpertise als Partner kontinuierlich zur Seite stehen, um
den Kampf für eine nachhaltige Stärkung und Sicherung der beruflichen Pflege
fortzuführen und somit einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand unserer
Gesellschaft bei dieser zentralen Fragestellung leisten“, sagt Mai.

Quelle: Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, 28.09.2021

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