Medizinische Plattform bündelt Daten und verbessert Kommunikation /> Drei Säulen für gute Pflege im Krankenhaus />

Politiker sagen der Berliner Krankenhausgesellschaft Unterstützung zu mydrg.de





groups

Politiker sagen der Berliner Krankenhausgesellschaft Unterstützung zu

Politiker sagen der Berliner Krankenhausgesellschaft Unterstützung zu (BKG).



Die Berliner Krankenhäuser haben heute mit den Spitzenkandidaten/-innen für die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin über die Zukunft der Krankenhausversorgung diskutiert. Vorab hatten die Kliniken sich gesundheitspolitisch positioniert. Für die Pflege werden mehr Zeit für Patienten/-innen durch
Entbürokratisierung, mehr Tempo bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mehr Ausbildung
angemahnt. Finanziell fordern die Kliniken eine Deckung des Investitionsbedarfs
und Bundesprogramme mit Förderschwerpunkten wie Digitalisierung und
Nachhaltigkeit, um zu Modernisieren und Anreize für energieeffizientes Bauen zu
schaffen.

Schwerpunkt der Diskussion mit den Kandidaten/-innen war die Frage, welche
politischen Weichen für eine gute und weiterhin qualitativ hochwertige
Versorgung gestellt werden müssen. In der neuen Legislaturperiode müssen
Politik und Verwaltung faire Rahmenbedingungen schaffen, in welchen
Krankenhäuser ihren wichtigen Versorgungsauftrag qualitativ hochwertig, modern
und nachhaltig erfüllen können. Im Zentrum der Diskussion standen Maßnahmen für
eine dringliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und die
Notwendigkeit, den Investitionsbedarf der Krankenhäuser endlich zu decken.

„Die Berliner Krankenhauslandschaft setzt sich aus verschiedenen Trägern
zusammen: Neben der Universitätsmedizin und dem kommunalen Krankenhauskonzern
gibt es wichtige leistungsstarke Kliniken in kirchlicher, freigemeinnütziger
und privater Trägerschaft. Diese Vielfalt ist ein Erfolgsfaktor, den Berlin
auch in Zukunft pflegen muss. Die besondere Leistungsfähigkeit gründet sich
dabei insbesondere auf über 50.000 Beschäftigte in den Kliniken, die hoch
engagiert sind und auf eine innovative, effiziente und auch forschungsstarke
Organisation der Krankenhausversorgung. Kliniken und auch die Bevölkerung
wollen, dass diese wertvollen Strukturen modern und zukunftssicher aufgestellt
werden“, so Brit Ismer, Vorstandsvorsitzende der Berliner
Krankenhausgesellschaft (BKG).

„Wir haben in Berlin begriffen, dass wir gemeinsam noch mehr erreichen können.
Deswegen hat das viel gelobte Save-Konzept in der Coronavirus-Pandemie
funktioniert und deshalb bauen wir mit #PflegeJetztBerlin an besseren
Arbeitsbedingungen und mehr Pflegekräften für eine starke Pflege 2030 –
gemeinsam mit allen Trägern, Partnern und Verbänden. Die Lösung des
Fachkräftemangels in der Pflege, eine moderne, vernetzte stationäre Versorgung
und faire Bedingungen für Krankenhäuser müssen ganz oben auf der Agenda aller
Parteien stehen. Die BKG hat mit der Diskussion #StarkeKrankenhäuser ihre
Forderungen nach Veränderungen und mehr Unterstützung der Krankenhäuser
erneuert. Jetzt muss Politik liefern“, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der
BKG.


Die Spitzenkandidaten/innen und Diskussionsteilnehmer/innen haben der BKG vorab
Zitate zu verschiedenen Themenbereichen zur Verfügung gestellt:


Pflege/Fachkräftesicherung

Franziska Giffey, SPD: „Das professionelle Gesundheits- und Pflegepersonal ist
das Rückgrat für eine bedarfsgerechte gesundheitliche Versorgung. Um dem
spürbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken, haben wir unter anderem gemeinsam
mit der Berliner Krankenhausgesellschaft sowie den Kassen den „Berliner Pakt
für die Pflege“ geschlossen. Die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften müssen
attraktiver gestaltet werden, damit sich mehr Menschen entscheiden, die
Fachkräfte von morgen auszubilden. Entscheidend ist, das Berufsfeld dauerhaft
attraktiv zu machen. Das fängt bei der vergüteten, schulgeldfreien Ausbildung
an, geht weiter über ein attraktives Pflegestudium und muss sich in den
Arbeitsbedingungen und bei den Löhnen bewähren.“

Kai Wegner, CDU: „Wir brauchen ein umfassendes Personalkonzept für medizinische
und nicht-medizinische Berufe. Dabei wollen wir Ausbildungskapazitäten stärker
fördern. Außerdem wollen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser
bezahlen, sie bei der Wohnraumbeschaffung unterstützen und flexible
Arbeitszeitmodelle etablieren.“

Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen: „Krankenhausträger wie Personal
verfolgen das gleich Ziel: Die bestmögliche Versorgung von Patient*innen. Dafür
müssen die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung stimmen. Das ist auch eine
politische Aufgabe auf Landes- und Bundesebene. Im aktuellen Arbeitskampf sind
gerade die zuständigen SPD-Senator*innen mit verantwortlich und können jetzt
den Kliniken das Handeln nicht allein überlassen."

Sebastian Czaja, FDP: „Seit Jahren sprechen wir darüber, dass es nicht genug
Pflegerinnen und Pfleger gibt. Wir müssen die Zukunft der Pflege sichern und
verbessern. Dafür müssen wir die Ausbildung mit Schulgeldfreiheit und besserem
Angebot an Gesundheitsfachberufen attraktiver machen. Auch Fort- und
Weiterbildung müssen vom Land übernommen werden.

Tobias Schulze, Die Linke: „Wir wollen raus aus der Spirale von Unterbesetzung
auf der einen und Flucht aus dem Pflegeberuf auf der anderen Seite. Der
Fachkräftemangel ist hausgemacht durch ein Finanzierungssystem, das auf
Einsparungen im Pflegebereich setzt. Die Feuerwehr wird auch nicht nach
Einsätzen bezahlt. Die Krankenhäuser brauchen eine neue, stabile
Finanzierungsgrundlage weg von den Fallpauschalen. Erst wenn Pflegekräfte ihren
Patient:innen gerecht werden können, werden wir sie im Beruf dauerhaft halten
können. Wir brauchen weiter eine Akademisierung in der Pflege wie das in
anderen Ländern längst Standard ist. Das würde auch die Karriereperspektiven
deutlich verbessern.“


Digitalisierung

Franziska Giffey, SPD: „Moderne und digitale Lösungen sollen in allen Bereichen
die Versorgungsqualität verbessern. Es kommt darauf an, dass Innovationen zum
Wohle der Patientinnen und Patienten schneller als bisher in der
Krankenversorgung eingesetzt werden. Gerade die Krankenhäuser in der Region
haben ein großes Potential für entsprechende „Leuchtturmprojekte“ sowohl in der
Versorgung als auch in der Forschung.“

Kai Wegner, CDU: „Die Digitalisierung bietet große Chancen für die Berliner
Krankenhäuser und den gesamten Gesundheitsstandort. Deswegen setzen wir uns für
eine vollumfängliche Umsetzung des KHZG ein. Wir brauchen zum Wohle von
Patienten und Mitarbeitern mehr digitale Lösungen und eine moderne Ausstattung
der Krankenhäuser. Dokumentationsprozesse wollen wir durch digitale Verfahren,
wo immer es möglich ist, vereinfachen und automatisieren.“

Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen: „Digitalisierung ist kein Selbstzweck,
sondern soll uns das Leben einfacher machen und die Versorgung verbessern. Wir
sehen viele Chancen in der Digitalisierung – in der Behandlung Einzelner, bei
der Entbürokratisierung aber auch durch die Auswertung von Datensätzen, die zu
einer verbesserten Versorgung führen kann. In Berlin arbeiten Digital- und
Gesundheitswirtschaft so eng miteinander, wie wahrscheinlich nirgendwo sonst in
Deutschland. Wir müssen unsere Krankenhäuser aber auch in die Lage versetzen,
genügend Mittel für Digitalinvestitionen zu erhalten.“

Sebastian Czaja, FDP: „Machen wir Berlin zur Modellregion für digitale und
innovative Gesundheitslösungen in der Telemedizin, bei Gesundheits-Apps,
Forschung und Entwicklung sowie der Start-up-Förderung. Wir wollen
Gesundheitsversorgung, Forschung und Gesundheitswirtschaft besser miteinander
vernetzen und Klinikpersonal durch Digitalisierung entlasten.“

Tobias Schulze, Die Linke: „Die Digitalisierung ist die Chance, Bürokratie und
überbordende Dokumentationsaufgaben abzubauen. Damit diese Ziele gelingen,
braucht es Interoperabilität und gemeinsame Standards. Digitale Kommunikation
kann auch die Qualität ärztlicher Versorgung verbessern – etwa durch mehr
Austausch zwischen niedergelassenen Ärzte:innen und den Krankenhäusern. Und
nicht zuletzt bieten digitale Erfassungen und Auswertungen die Chance, die
Versorgungsforschung entscheidend voranzubringen. Dafür müssen die
Krankenhäuser aber auch entsprechend ausgestattet werden.“


Investitionen/Klinikoffensive

Franziska Giffey, SPD: „Mit der "Klinikoffensive" haben wir in dieser
Legislaturperiode eine Trendwende in der Krankenhausfinanzierung eingeläutet.
Diese wollen wir in einem 10-Jahres-Programm in der kommenden Wahlperiode
fortsetzen, damit der Investitionsstau an den Berliner Krankenhäusern
konsequent angegangen wird. Unser Ziel ist eine auskömmliche Finanzierung der
Krankenhäuser, damit sie eine qualitativ hochwertige Versorgung, tarifliche
Löhne für die Beschäftigten und eine wirtschaftliche Betriebsführung
sicherstellen können.“

Kai Wegner, CDU: „Solide finanzierte und damit zukunftssichere Krankenhäuser in
Berlin - das ist mein Ziel. Wir werden die aufgelaufene Förderlücke bei der
Investitionsfinanzierung des Landes Berlin schließen. Dadurch schaffen wir
Planungssicherheit und eine moderne medizinische Ausstattung.“

Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen: „Die jetzige Koalition hat die
Investitionen in die Krankenhäuser deutlich erhöht. Dennoch ist der
Investitionsrückstand weiterhin sehr hoch. Wir werden deswegen die
Investitionen im Landeshaushalt weiter erhöhen. Aber auch der Bund muss die
Kommunen mehr unterstützen und mindestens befristet die Hälfte der
Investitionskosten in einer Klinikoffensive übernehmen.“

Sebastian Czaja, FDP: „Wir haben bei der Krankenhausfinanzierung eine
überkommene Trennung zwischen ambulanten und stationären Versorgungsbereichen.
Ordnen wir die Krankenhausfinanzierung neu und orientieren wir sie am
tatsächlichen Patientenbedarf. Beheben wir so den Sanierungsstau der Kliniken
und sorgen wir für eine Aufstockung des Pflegepersonals.“

Tobias Schulze, Die Linke: „Der Investitionsstau bei den Krankenhäusern Berlins
bleibt trotz der finanziellen Steigerungen in der ablaufenden Legislaturperiode
eklatant. Wir haben das Jahrzehnt der Investitionen begonnen und dürfen es
nicht nach fünf Jahren abbrechen. Im Gegenteil: wir als DIE LINKE stellen klar,
dass das Land zu seinen Verpflichtungen stehen muss und mindestens 350
Millionen Euro pro Jahr in die Kliniken investieren sollte.“


Zukunft der Versorgung

Franziska Giffey, SPD: „Gesundheit und Pflege sind Menschenrechte. Diese hohen
Güter müssen als Teil der Daseinsvorsorge geschützt werden. Es ist eine der
elementaren staatlichen Aufgaben, eine auskömmliche Versorgung sowie
vorsorglichen Gesundheitsschutz für alle sicherzustellen. Die Berliner SPD
setzt sich für ein gut funktionierendes und leistungsfähiges Gesundheitssystem
mit genügend Personal ein. Die Gesundheitswirtschaft ist für unsere
Metropolregion von immenser Bedeutung. Wir wollen sie weiterhin stärken.“

Kai Wegner, CDU: „Die Berliner Krankenhäuser benötigen gerade jetzt einen
verlässlichen Partner in der Politik. Die CDU Berlin steht für diese
Verlässlichkeit. Wir werden den Weg ebnen für eine moderne medizinische und
pflegerische Versorgung. Handlungsbedarf sehen wir u.a. im Bürokratieabbau, der
Sicherstellung der Fachkräfte und dem Ausbau der Digitalisierung.“

Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen: „Es braucht endlich eine vernünftige
Reform der Krankenhausfinanzierung auf Bundesebene. Es muss Schluss sein mit
der auf Profitmaximierung setzenden Politik. Wir müssen weg kommen von der
reinen Logik der Fallpauschalen, wir brauchen zusätzlich eine
Finanzierungssäule, die den echten Bedarf plus einer Reservekapazität
berücksichtigt.“

Sebastian Czaja, FDP: „Machen wir Berlin zu einer echten Metropole der Medizin,
indem wir unsere Kliniken spezialisieren, zentralisieren und digitalisieren.
Dadurch schaffen wir mehr Effizienz und schlussendlich bessere Bedingungen für
Patienten und Beschäftigte gleichermaßen.“

Tobias Schulze, Die Linke: „Wir wollen eine Landesgesundheitsplanung, um das
Ineinandergreifen und die Bedarfe für stationäre, ambulante und therapeutische
Versorgung passgenau zu ermitteln und erfüllen zu können. Wir sehen bei der
psychiatrischen, aber auch sonstigen Versorgung den Ausbau von Home Treatment
und Nachsorge als bedeutend für die gesundheitliche Versorgung an. Den
öffentlichen Gesundheitsdienst wollen wir stark ausbauen, um Prävention und
Public Health erst wieder möglich zu machen. Wir wollen aus der Pandemie
lernen, unser Gesundheitssystem krisenfest zu gestalten.“


Umweltschutz/Nachhaltigkeit

Franziska Giffey, SPD: „Um unseren Umweltschutzzielen gerecht zu werden, müssen
wir alle Politikfelder konsequent auf mehr Ökologie ausrichten. Dabei kommt
gerade den öffentlichen Einrichtungen eine Vorbildfunktion zu. Auch in den
Berliner Krankenhäusern muss deshalb ein verantwortungsvoller Umgang mit
Ressourcen und Produkten gepflegt werden. Unsere Kliniken sind hier bereits auf
einem guten Weg. Die Berliner SPD wird die Kliniken in ihrer weiteren
Ausrichtung auf nachhaltige Prozesse fördern und unterstützen.“

Kai Wegner, CDU: „Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der medizinischen
Versorgung sind für die CDU Berlin ein wichtiges Thema. Wir werden den Auf- und
Ausbau der Nachhaltigkeit in Berliner Krankenhäusern engmaschig begleiten und
die Krankenhäuser dabei unterstützen, Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz
zu ergreifen. Die kreativen und innovativen Konzepte einzelner
Krankenhausträger in Berlin können dabei eine Vorbildfunktion haben.“

Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen: „Ein Krankenhaus verbraucht im Jahr so
viel Energie wie eine Kleinstadt. Deshalb können wir mit effizienten
Investitionen richtig viel bewirken. Das haben auch die Krankenhäuser aus
eigenem wirtschaftlichem Interesse verstanden und investieren oft genau in
diese Richtung. Großartig sind die „Green hospitals“. Nicht zuletzt: Klima- und
Umweltschutz sind Gesundheitsschutz. Durch nachhaltiges Management können
Krankenhäuser neben der Versorgung einen zusätzlichen Beitrag zur Gesundheit
der Bevölkerung und der eigenen Arbeitnehmer beitragen.“

Sebastian Czaja, FDP: „Der Klimawandel ist eine der zentralen Gesundheitsfragen
des 21. Jahrhunderts. Wir wollen die Lehre, die Forschung und die Versorgung
bei der Ausrichtung auf diese Herausforderung unterstützen, um Krankenhäuser
nachhaltig zu betreiben und gleichzeitig die Resilienz gegenüber den Folgen des
Klimawandels zu stärken.“

Tobias Schulze, Die Linke: „Krankenhäuser sind große und energieaufwändige
Einrichtungen. Wir wollen unsere Krankenhäuser in den kommenden zehn Jahren
sanieren und auf einen modernen Stand von Dämmung und Energieversorgung
bringen.“

Quelle: BKG, 25.08.2021

« Medizinische Plattform bündelt Daten und verbessert Kommunikation | Politiker sagen der Berliner Krankenhausgesellschaft Unterstützung zu | Drei Säulen für gute Pflege im Krankenhaus »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige