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Positionen des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands im Wahljahr 2021

Positionen des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands im Wahljahr 2021 (VKD).



Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) hat in den vergangenen Monaten seine gesundheitspolitischen Positionen weiter präzisiert und nun veröffentlicht. Wenige Monate vor der Bundestagswahl dokumentieren wir damit als Praktiker in den kaufmännischen #
Geschäftsführungen der Krankenhäuser unsere Vorstellungen für die notwendige Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems. Es geht uns dabei nicht nur um kleine Stellschrauben, sondern um grundsätzliche Neujustierungen in vielen Bereichen“,
erklärt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.

Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind bekannt. Die Corona-Pandemie
hat die Defizite nochmals in aller Deutlichkeit offengelegt. Der VKD will mit
dem Blick der Praxis und ohne Scheuklappen mit seinen Positionen einen Beitrag
zu sinnvollen Lösungen leisten. Dabei geht es an erster Stelle immer darum, für
die Menschen in diesem Land eine qualitativ gute und schnell erreichbare
Gesundheitsversorgung als wesentlichen Teil der Infrastruktur auch in der
Zukunft zu garantieren.

Anker der Versorgung

Dabei kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Krankenhäuser die Anker der
Versorgung sind und bleiben müssen. Sie sind es letztlich, die mit ihren
Beschäftigten das Versprechen der Politik an die Bürgerinnen und Bürger für
eine leistungsfähige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Deutschland
einlösen.

Flächendeckend auch in Zukunft

Um das auch in der Zukunft garantieren zu können, ist eine flächendeckende
Gesundheitsversorgung nach wie vor notwendig, in der Krankenhäuser aller
Versorgungsstufen ihre Berechtigung haben und in einem vernetzten – vor allem
digitalen – System von Hightech-Medizin und Grundversorgung zusammenarbeiten.
Zu den stabilen, miteinander verbundenen, durchgehenden Versorgungsketten
gehören unabdingbar auch die Rehabilitationseinrichtungen und Pflegeheime.

Ganzheitliche Planung durch die Länder

Hier sieht der VKD eine große Aufgabe für die Bundesländer, denn diese
vernetzte Versorgung erfordert eine ganzheitliche Gesundheitsplanung sowohl der
stationären als auch der ambulanten Versorgung. Sie müsse zudem regionale
Unterschiede und Entwicklungen berücksichtigen. Ohne ein solches Engagement der
Bundesländer läuft aus Sicht des VKD die Gesundheitsversorgung auf eine
Bundeszentralisierung hinaus, die den Erfordernissen der Patientenversorgung
vielfach nicht gerecht werden kann.

Strukturen sinnvoll verändern

Ohne sinnvolle Strukturveränderungen, die der VKD befürwortet, ist eine
ganzheitliche, flächendeckende Versorgung nicht realisierbar. Die Betonung
liegt auf „sinnvoll“, das heißt, sie muss den regionalen Notwendigkeiten und
Möglichkeiten entsprechend geplant, gestaltet und selbstverständlich finanziert
werden. Auch hierbei müssen die Krankenhäuser die maßgeblichen Zentren der
Entwicklung sein und entsprechend gestärkt werden. Definitiv abgelehnt wird vom
VKD eine Reduzierung der Kapazitäten auf kalte Art, durch Insolvenzen.

Ambulante Notfallversorgung durch die Kliniken

Seit langem fällig sind Veränderungen in der ambulanten Notfallversorgung. Die
Politik verschließt hier die Augen fest vor der Realität: Die Krankenhäuser
sind erste Anlaufstelle für die Patienten. Die erheblichen Versorgungsdefizite
im hausärztlichen Bereich haben die Situation über die Jahre immer weiter
eskalieren lassen. Die Verantwortung für die ambulante Versorgung ist den
Krankenhäusern zu übertragen. Diese erbringen die Versorgungsleistungen, werden
mit den hohen Kosten aber allein gelassen. Ein solches System ist nicht
zukunftsfähig. Dafür sind neue gesetzliche Zuständigkeiten auf Bundes- und
Landesebene notwendig. Integrierte Versorgungszentren, in denen die
Kassenärztlichen Vereinigungen das Sagen haben, können nicht funktionieren und
werden vom VKD abgelehnt.

Nachhaltige Digitalisierungsstrategie

Nach zwei Jahrzehnten der Zurückhaltung hat der Gesetzgeber mit dem
Krankenhauszukunftsgesetz einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft der
Krankenhäuser getan, erwartet jetzt jedoch von ihnen den Superboost der
Digitalisierung in zwei Jahren. Es ist richtig, die Digitalisierung der
Krankenhäuser als staatliche Infrastrukturaufgabe zu sehen und entsprechend zu
finanzieren. Dieser Prozess muss aber nachhaltig gestaltet werden. Wir wollen
eine Digitalisierungsstrategie mit definierten Schritten und den dafür
notwendigen Mitteln – die sich auch aus dem Status quo der Digitalisierung für
jedes Haus ergeben.

Neustart des Finanzierungssystems

Der VKD fordert als wichtige Voraussetzung für künftige Entwicklungen einen
Neustart des Finanzierungssystems, da es den Leistungen vieler Krankenhäuser
nicht mehr gerecht wird. Dieser muss auch eine Strukturkomponente und damit
eine Absicherung der Vorhaltekosten aller bedarfsnotwendigen Häuser beinhalten.
Zu berücksichtigen ist dabei gleichzeitig die notwendige Ambulantisierung, die
von den Kliniken zu leisten sein wird, weil das Potenzial dafür im Bereich der
KVen nicht mehr vorhanden ist. Essenziell ist die Sicherstellung einer
ausreichenden Investitionsfinanzierung.

Bürokratischen Overkill beseitigen

Die stetig anwachsende, überbordende Bürokratie im Gesundheitsbereich ist
Zeichen einer Misstrauenskultur, die unglaublichen Schaden anrichtet, die Zeit
und Geld kostet und die Mitarbeiter frustriert. Der VKD fordert daher – und
dies nicht zum ersten Mal – hier eine deutliche Reduzierung.

Unsere Vorschläge und Positionen beruhen auf den praktischen Erfahrungen
unserer Mitglieder in den Krankenhäusern, den Rehabilitationseinrichtungen und
Pflegeheimen. Krankenhäuser sind die funktionierende medizinische
Infrastruktur. Sie sorgen flächendeckend für die sichere, Tag und Nacht
verfügbare Gesundheitsversorgung der Bürger, wo immer sie leben. Diese
Sicherheit muss bei allen notwendigen Veränderungen erhalten bleiben. Dafür
brauchen wir einen Masterplan „Deutsches Krankenhaus“!

Ausführlich sind die Positionen auf der Website des Verbandes www.vkd-online.de
veröffentlicht, eine Kurzfassung auf der Landing Page www.positionen-des-vkd.de
und im Faltblatt nachlesbar.

Quelle: VKD, 11.06.2021

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