Rückwärtsgewandte Kostendämpfungspolitik wird Versorgungsfragen nicht lösen
Rückwärtsgewandte Kostendämpfungspolitik wird Versorgungsfragen nicht lösen (Deutsche Krankenhausgesellschaft).
Zu den Aussagen der Bertelsmann Stiftung erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum: Die Einschätzung der von der Bertelsmann Stiftung beauftragten Experten zu den Kostendämpfungspotentialen im Krankenhausbereich im Falle rückläufigere GKV-Beitragssatzentwicklung ist von einer statistisch, fiskalischen Sichtweise
geprägt, die eine Rückkehr zur einnahmeorientierten Ausgabenpolitik losgelöst
von der medizinischen Versorgung propagiert.
Es steht außer Zweifel, dass die demographische Entwicklung und der
medizinische Fortschritt auch in Zukunft die Bereitstellung ausreichender
Mittel erfordern. Durch die Revitalisierung einer Kostendämpfungsphilosophie
kann die Qualität im deutschen Gesundheitswesen nicht gewährleistet werden. Ein
Medienkonzern, der sich in innovativen Bereichen bewegt, sollte für das
Gesundheitswesen keine rückwärtsgewandten Vorschläge machen. Darauf hinzuweisen
ist, dass die Fallausgaben in deutschen Krankenhäusern im internationalen
Vergleich unterdurchschnittlich und der Ausgabenanteil des stationären Bereichs
mit circa 32 Prozent seit Jahren stabil sind, und dass das propagierte
Krankenhausumstrukturierungsprojekt zig-Milliarden-Mehraufwendungen für
Neuinvestitionen erforderlich machen würde.“
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, 09.10.2019