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Schrittweise und verantwortungsvolle Wiederaufnahme der Regelversorgung in den Kliniken nötig

Schrittweise und verantwortungsvolle Wiederaufnahme der Regelversorgung in den Kliniken nötig (Deutsche Krankenhausgesellschaft).



Die derzeitige Situation in den Krankenhäusern erlaubt eine vorsichtige, schrittweise Wiederaufnahme der Regelversorgung, erklärte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß. Wir erwarten von der Bundeskanzlerin, den Ministerpräsidenten und dem Bundesgesundheitsminister eine Aussage, die drastisch zurückgestellten
Krankenhausbehandlungen wieder aufnehmen zu dürfen. Die Krankenhäuser haben in den vergangenen Wochen sehr
eindrucksvoll bewiesen, dass sie in kürzester Zeit in der Lage waren, sehr
verantwortungsbewusst auf die Corona-bedingten Anforderungen zu reagieren. Wir
werden auch weiterhin die notwendigen Intensivkapazitäten ausbauen und
vorhalten. Und dies ganz unabhängig davon, ob wir schrittweise die
Regelversorgung wieder aufnehmen. Demzufolge könnte auch schnell wieder auf
eine veränderte Infektionsentwicklung reagiert werden, sollten die jetzt von
der Politik beschlossenen Lockerungen zu deutlich steigenden Infektionszahlen
führen. Die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten liegt bei rund
sieben Tagen. Das zeigt auch, wie schnell wir auf absehbar steigende
Patientenzahlen reagieren können“, so Gaß.

„Die Lage in den Krankenhäusern muss Teil der Lockerungsstrategie sein“,
fordert der DKG-Präsident. Alles was jetzt entschieden wird, muss mit
umfangreichen Tests auf Infektionen in der Bevölkerung beobachtet werden. So
können wir erkennen, wie stark die Zahl der Erkrankten ansteigt. Aus diesen
Daten lässt sich dann ablesen, mit welcher Belastung in den Kliniken im
Zeitversatz gerechnet werden muss. Wenn die Infektionslage in etwa auf dem
aktuellen Niveau verharrt, gibt es keinen Grund, weiterhin extrem hohe
Leerstände in den Kliniken zu akzeptieren.

Neben den planbaren Eingriffen sehen die Krankenhäuser vor allen Dingen eine
problematische Situation bei Notfällen, da es offensichtlich Patienten gibt,
die aus Angst vor Corona sich nicht trauen, ein Krankenhaus zu betreten um sich
dort behandeln zu lassen. „Es gibt keinen Grund notwendige Behandlungen
aufzuschieben. Der Infektionsschutz in den Krankenhäusern ist gewährleistet,
und jeder der ein Problem hat, sollte unbedingt auch ein Krankenhaus aufsuchen.
Wir haben aus Kliniken besorgniserregende Rückmeldungen, dass die Einweisungen
wegen Verdachts auf Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich zurückgegangen sind.
Und das liegt nicht daran, dass es weniger Verdachtsfälle gibt, sondern, dass
Patienten aus Angst sich gar nicht beim Rettungsdienst melden. Auch der
Umstand, dass viele niedergelassene Fachärzte ihre Praxen nicht in vollem
Umfang betreiben führt mutmaßlich dazu, dass Erkrankungen verschleppt und zu
spät erkannt werden. Wir müssen aber vermeiden, dass Angst vor dem Virus andere
Krankheiten und Todesfälle verursacht“, so der DKG-Präsident.

Viele Krankenhäuser haben planbare, nicht lebensnotwendige Operationen
aufgeschoben. Das betrifft beispielsweise Operationen an der Hüfte oder an
Kniegelenken. Viele Kliniken melden inzwischen Belegungsrückgänge von 30
Prozent und mehr. Somit haben wir rund 150.000 freie Krankenhausbetten und ca.
10.000 freie Intensivplätze. „Mit der schrittweisen Rückkehr zur
Regelversorgung würde den berechtigten Interessen von Patienten, die sonst
vielleicht noch Monate auf ihre Eingriffe warten müssten, Rechnung getragen.
Bei den Patientengruppen kann man besonders vulnerable Gruppen besonders
schützen. Dauerhaft kann man aber Eingriffe wie Bypässe oder Gelenkersatz nicht
verschieben. Wir müssen jetzt für die Krankenhäuser verantwortungsvolle
Entscheidungen treffen, um den seit Wochen wartenden Patienten gerecht zu
werden. Schon jetzt verzeichnen wir einen erheblichen Rückstau von notwendigen
Operationen und Behandlungen. Klar ist aber auch: Alles steht immer unter der
Maßgabe, dass sich die positive Tendenz bei der Entwicklung der
Infektionszahlen zu einem manifesten Trend verstetigt“, so der DKG-Präsident.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, 15.04.2020

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