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Sich zuspitzender Ärztemangel in Hessen

Sich zuspitzender Ärztemangel in Hessen (Landesärztekammer).



Die Zahl der hessischen Ärztinnen und Ärzte ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen: von 38.125 im Januar 2020 auf 38.735 im Januar 2021, wie die Auswertung der Statistik der Landesärztekammer Hessen (Stand: 04.01.2021) zeigt. Rund Dreiviertel der Kammermitglieder sind berufstätig: 11.931 arbeiten als
Niedergelassene oder Angestellte im ambulanten Bereich (gegenüber 11.807 im Vorjahr) und 15.288 in der stationären Versorgung (im Vorjahr waren es 15.065). In Behörden und Körperschaften sind 565 Ärztinnen und Ärzte tätig,
3.700 üben eine sonstige ärztliche Tätigkeit aus. Zudem verzeichnet die Kammer
erneut einen hohen Anteil von Ärztinnen, die in allen Altersgruppen unter 55
Jahren dominieren (11.592 Ärztinnen gegenüber 9.471 Ärzten).

„Allerdings bieten die leicht gestiegenen Mitgliederzahlen keinen Grund zum
Aufatmen“, erklärt Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der hessischen
Ärztekammer. Vielmehr müsse die Statistik in den richtigen Kontext gerückt
werden. „So beobachten wir seit Jahren einen unaufhaltsamen Rückgang beim
ärztlichen Nachwuchs“, so Pinkowski. Während aktuell 4.046 Mitglieder unter 35
bei der Ärztekammer gemeldet sind (zum Vergleich: 2020 waren es noch 5.943),
waren es Anfang der 1990er Jahre 5.393 junge Ärztinnen und Ärzten – bei einer
damaligen Gesamtzahl von 22.894 Mitgliedern. Zudem dürfe nicht vergessen
werden, dass die hessische Bevölkerung seit 1990 um über 500.000 Einwohnerinnen
und Einwohner stark gewachsen sei: von 5.763.310 im Jahre 1990 auf 6.288.080
2019 (Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt: „Bevölkerung in Hessen seit
1950“, 2020). „Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft,
die aufgrund immer vielfältigerer Krankheitsbilder – Stichwort Komorbidität –
immer häufiger ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen muss, bereitet uns diese
Entwicklung seit Jahren große Sorge. Auch in der Corona-Pandemie wird einmal
mehr deutlich, wie hoch der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten in der
Patientenversorgung ist“, so der Ärztekammerpräsident.

Der Ärztemangel wird zusätzlich dadurch verschärft, dass immer mehr junge
Ärztinnen und Ärzte vor einer Niederlassung zurückschrecken. Gründe dafür sind
das vermeintlich hohe Investitionsrisiko und die von den Krankenkassen
erhobenen Regress-Forderungen. Auch sind immer mehr Ärztinnen und Ärzte unter
35 in Teilzeit tätig, um Familie und Beruf besser vereinen zu können. Dies
führt wiederum zu fehlender Arztzeit in Kliniken wie Praxen. So ging die
Bundesärztekammer (BÄK) 2019 davon aus, dass es 160 bis 200 Studienanfänger
bedürfe, um 100 Mediziner, die heute in Vollzeit tätig sind, in Zukunft zu
ersetzen. Außerdem steht der Ruhestand der sog. Babyboomer-Generation in den
Jahren 2024, 2025 bevor. Schon jetzt sind rund 54% der hessischen
Niedergelassenen über 55 Jahre alt.

„Leicht steigende Mitgliederzahlen können den sich zuspitzenden Ärztemangel
nicht aufhalten“, resümiert der Ärztekammerpräsident. „Abhilfe schaffen kann
hier nur eine entschiedene Erhöhung von Medizinstudienplätzen – so wie von der
Landesärztekammer seit Jahren immer wieder gefordert“.

Quelle: Landesärztekammer, 15.01.2021

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