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Systemstresstest Pandemie zeigt Notwendigkeit weiterer Strukturierung der Gesundheitsversorgung in den Versorgungsgebieten

Systemstresstest "Pandemie" zeigt Notwendigkeit weiterer Strukturierung der Gesundheitsversorgung in den Versorgungsgebieten (Gesundheit Nordhessen).



Hoher Besuch aus Wiesbaden: Vertreter des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) waren gestern zu Gast im Klinikum Kassel, um sich vor Ort über die Erfahrungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu
informieren. Das Klinikum Kassel ist eines von insgesamt sechs koordinierenden
Krankenhäusern in Hessen, welches als Teil des HMSI-Planungsstabs „Stationäre
Versorgungsstruktur von COVID-19 Patientinnen und Patienten“ die Koordination
der Patientenversorgung in Nordhessen steuert. So ist das Klinikum Kassel seit
Ausbruch der Corona-Pandemie im vergangenen März dafür zuständig, in der Stadt
und den umliegenden Landkreisen Planungs- und Versorgungsabläufe für alle
Krankenhäuser der Region zu strukturieren, die Patientenströme zu steuern und
Handlungsempfehlungen des HMSI zu übermitteln.

„Die Zusammenarbeit mit dem HMSI und den 34 Krankenhäusern, die das Klinikum
Kassel im Versorgungsgebiet 1 koordiniert, lief von Anbeginn ausgesprochen gut.
Unsere engmaschige Kommunikation hat in besonderem Maße dazu beigetragen, dass
wir auch zu Spitzenzeiten der Pandemie, wie an Weihnachten und Silvester,
Lösungen gefunden haben, um die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten“,
erläuterte Dr. Michael Knapp, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen
AG, zu der das Klinikum Kassel gehört. „Wir haben hier vor Ort ein
herausragendes Team von Experten aus den Bereichen Medizin, Pflege,
Infrastruktur und Versorgung, die mit ihrer Kompetenz sicher und ruhig durch
die Pandemie steuern“, so Dr. Knapp weiter.

Die rasche Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus im letzten Frühjahr war ein
Stresstest für die Krankenhäuser, die in kürzester Zeit ihre Strukturen
umstellen mussten, damit neben der Versorgung der COVID-Patientinnen und
-Patienten auch der normale Krankenhausbetrieb gewährleistet werden konnte. Das
Klinikum Kassel hat mit der Ernennung zum koordinierenden Krankenhaus durch das
HMSI sofort einen internen Planungsstab etabliert, der seit dem für alle
Krankenhäuser aus dem Versorgungsgebiet durchgehend erreichbar ist. Dazu kommt
die schnelle Einführung einer eigenen PCR-Testung im Institut für Labormedizin
des Klinikum Kassel mit einer Ausweitung der Kapazitäten von bis zu 1.000 Test
pro Tag sowie nicht zuletzt die Organisation der Materiallogistik für
Lieferungen mit Schutzausrüstung des HMSI und der Ausbau bestehender
medizinischer Netzwerke, z.B. im Bereich der Intensivmedizin.

Die Steuerung der Pandemie hat aber auch gezeigt, dass das Klinikum Kassel als
Maximalversorger und koordinierendes Krankenhaus eine besondere Verantwortung
für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der gesamten Region hat.
„Insbesondere im Hinblick auf eine 3. Welle oder gar auf mögliche weitere
epidemische Ausbrüche muss deshalb die Versorgung in Zukunft besser
strukturiert werden“, so Dr. Thomas Fischer, Medizinischer Geschäftsführer und
Teil des COVID-19-Planungsstabs am Klinikum Kassel. „Wir wollen unseren
Versorgungsauftrag vollumfänglich erfüllen – das gilt für COVID-19 Erkrankte
genauso wie für Patientinnen und Patienten ohne eine Infektion mit SARS-CoV-2.
Für das HMSI haben wir daher vier Bereiche definiert, die neben der
Sicherstellung von personellen Ressourcen in der Pflege für die Erfüllung des
Versorgungsauftrags zentral sind“, so Dr. Fischer weiter.

Konkret geht es dabei um die gezielte Planung von Krankenhauskapazitäten, die
Sicherstellung der Materialversorgung über feste Logistikstrukturen, die
Förderung einer Laborinfrastruktur mit stärkerer Vernetzung zwischen den
koordinierenden Krankenhäusern sowie eine verstärkte Digitalisierung in der
Kommunikation.

Aus dem HMSI gab es Anerkennung für die kompetente und zielorientierte
Steuerung des Klinikum Kassel in der Pandemie. „Das Klinikum hat immer sehr
vorausschauend und transparent gegenüber den anderen Krankenhäusern im
Versorgungsgebiet 1 agiert. Der Planungsstab wusste, wo die Herausforderungen
liegen und hat entsprechend Lösungswege angeboten“, lobte Stefan Sydow,
Ministerialdirigent des HMSI und Leiter der Sonderlage COVID-19. „Mit den
Erfahrungen aus dem letzten Jahr haben die Krankenhäuser und die Politik jetzt
die Chance, proaktiv Schritte einzuleiten, um die stationäre und ambulante
Versorgung für die Zukunft zu gestalten. Hessen hat im letzten Jahr gezeigt,
dass wir innovativ sind – jetzt wollen wir diese Innovationskraft
weiterentwickeln“, resümierte Sydow.

Quelle: Gesundheit Nordhessen, 12.03.2021

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