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Vorschläge der Krankenhaus-Kommission: Versorgung nicht verbessert, Abrechnungschaos vorprogrammiert

GKV-Spitzenverband zu Vorschlägen der Krankenhaus-Kommission: Probleme der Krankenhäuser haben Ursache zu großem Teil in nicht bedarfsgerechten Strukturen (Presse-Statement).



„Mehrausgaben, ohne dass Patientinnen und Patienten strukturell besser versorgt werden würden“, so lautet die Bewertung der jüngsten Empfehlungen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung durch Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, im Gespräch
mit Klinik Markt inside. Am 22. September 2022 hatte die Regierungskommission den Ansatz Tagesbehandlungen im Krankenhaus zur kurzfristigen Entlastung der
Krankenhäuser und des Gesundheitswesens vorgelegt.

Gemeinsame Analyse, unterschiedliche Schlussfolgerungen
„Wir teilen die Analyse“, so Stoff-Ahnis zu Klinik Markt inside, „dass in
Deutschland überdurchschnittlich viele vollstationäre Behandlungen durchgeführt
werden – vielfach Fälle, die eigentlich ambulant versorgt werden könnten.
Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Ambulantisierung ausgebaut werden soll.
Viel wichtiger wäre es aber, unnötige Krankenhausaufenthalte generell zu
vermeiden, statt in Einzelfällen lediglich auf unnötige Übernachtungen im
Krankenhaus zu verzichten. Aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes ist es schon gar
nicht nachvollziehbar, dass bei sämtlichen Krankenhausbehandlungen auf
Übernachtungen verzichtet werden könnte. Vielmehr ist es sinnvoll, für
geeignete Leistungsbereiche gezielt eine tatsächlich ambulante
Behandlungsmöglichkeit zu schaffen.“

Ambulantisierung jetzt voranbringen
Die Ambulantisierung müsse ganz klar gestärkt werden, betont Stoff-Ahnis in dem
Gespräch: „An erster Stelle wollen wir den Katalog ambulant durchführbarer
Operationen (AOP-Katalog) erweitern - verbunden mit der Einführung einer für
Krankenhäuser und die Vertragsärzteschaft gleichermaßen nach Schweregraden
adjustierten Vergütung für Betreuungsfälle von bis zu 24 Stunden. Daran
arbeiten wir bereits intensiv mit den Vertragspartnern der gemeinsamen
Selbstverwaltung. Die damit einhergehende Stärkung der Ambulantisierung wird
durch die Regierungskommission gänzlich ausgeblendet, obwohl damit erhebliches
Entlastungspotenzial für Krankenhäuser, Ärzteschaft und Pflegepersonal
einhergeht.“

Probleme liegen tiefer
„Natürlich haben wir vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen
Herausforderungen Verständnis für die angespannte Situation in den
Krankenhäusern“, hebt Stoff-Ahnis in dem Interview hervor. „Wir dürfen aber
trotz der aktuellen ernsten Lage nicht vergessen, woher die Probleme ursächlich
kommen und wie sie langfristig zu lösen sind. Die Probleme der Krankenhäuser
haben ihre Ursache zu großem Teil in nicht bedarfsgerechten Strukturen. Rund 40
Prozent der Krankenhausbetten werden mittlerweile regelmäßig nicht benötigt.
Viele kleine Kliniken, gerade in Ballungsgebieten, binden Geld und Personal,
obwohl sie für die gute Versorgung der Bevölkerung nicht mehr in dieser Form
benötigt werden. Die Politik muss deshalb endlich Rahmenbedingungen für
konkreten, bedarfsgerechten Strukturwandel schaffen.“

Quelle: Presse-Statement, 12.10.2022

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