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Zwischenergebnisse des DKI Krankenhaus Barometers 2019: 37 Prozent der Kliniken müssen Intensivbetten zeitweise schließen

Zwischenergebnisse des DKI Krankenhaus Barometers 2019: 37 Prozent der Kliniken müssen Intensivbetten zeitweise schließen (Deutsche Krankenhausgesellschaft).



37 Prozent aller Kliniken mussten Betten auf Intensivstationen schließen, um die Pflegepersonaluntergrenzen einhalten zu können. Auch auf den pflegesensitiven Allgemeinstationen mussten 23 Prozent der Kliniken aus diesem Grunde Bettensperrungen vornehmen, und 29 Prozent mussten sogar ganze Bereiche
zeitweise von der Notfallversorgung bei der Leitstelle des Rettungsdienstes abmelden. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Deutschen
Krankenhausinstitutes (DKI) hervor, die heute veröffentlicht wurde.

„Diese Zahlen sind ein alarmierendes Zeichen, dass die
Pflegepersonaluntergrenzen zu Einschränkungen bei der Versorgung führen. Dies
gilt besonders hinsichtlich der flächendeckenden Notfallversorgung der
Bevölkerung mit Hochleistungsmedizin und für die Intensivstationen. Hinzu
kommt, dass weitere sechs Prozent der Kliniken bei Intensivbetten Schließungen
planen. Wenn nun noch weitere Bereiche mit Untergrenzen arbeiten müssen und die
Untergrenzen bei Intensivstationen, wie von den Krankenkassen gefordert, noch
weiter verschärft werden, kann das nicht mehr steuerbare Auswirkungen haben.
Deshalb fordern wir das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf, den Umstieg
auf ein Pflegepersonalbedarfsbemessungsinstrument jetzt einzuleiten, statt auch
noch die Intensivstationen für Schlaganfälle zu Abmeldungen wegen
hochfraglichen abgeleiteten Personalquoten zu zwingen“, erklärte DKG-Präsident
Dr. Gerald Gaß.

Auch auf die Attraktivität der Pflegeberufe wirken sich die
Pflegepersonaluntergrenzen negativ aus: Krankenhäuser müssen die
Personalbesetzung auf den Stationen jetzt tagesaktuell nach Patientenzahlen
steuern. Das führt in 53 Prozent der Krankenhäuser zu kurzfristigen Änderungen
von Dienstplänen und in einem Drittel der Kliniken zu Mehrarbeitsstunden und
vermehrten Abrufen aus der freien Zeit.

Dass die Vorgaben zu Pflegepersonaluntergrenzen das Problem der Pflege nicht
lösen können, wird ersichtlich daraus, dass heute bereits 65 bis 70 Prozent
aller Krankenhäuser Probleme bei der Besetzung freier Stellen in den
pflegesensitiven Bereichen haben. In der Pflege herrscht Vollbeschäftigung, es
stehen auf dem Stellenmarkt nicht genügend Pflegekräfte zur Verfügung. Nur
durch die Gewinnung zusätzlicher neuer Pflegekräfte und die Aufstockung von
Teilzeit-Pflegestellen kann dieses Problem gelöst werden. Dies setzt voraus,
dass der Pflegeberuf für Berufsanfänger und für Rückkehrer attraktiver und mit
dem Privatleben besser vereinbar wird. „Die Pflegepersonaluntergrenzen bewirken
also genau das Gegenteil dessen, was u. a. mit der ‚Konzertierten Aktion
Pflege‘ der Bundesregierung erreicht werden soll: zur Verbesserung der
Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf für beruflich Pflegende Arbeitszeit
und Dienstpläne gesundheitsgerecht, partizipativ, flexibel und verlässlich zu
gestalten, um dadurch eine Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe zu
erreichen und mehr Menschen für einen Pflegeberuf zu gewinnen“, so Gaß.

Die Zwischenergebnisse des Krankenhaus Barometers 2019 zum Thema
„Pflegepersonaluntergrenzen“ beruhen auf der schriftlichen Befragung einer
repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100
Betten in Deutschland, welche seit Ende April 2019 durchgeführt wird. Das
Krankenhaus Barometer 2019 befindet sich bei Fertigstellung des vorliegenden
Zwischenberichts noch in der Auswertungsphase. Bis dato sind die Ergebnisse von
rund 200 Krankenhäusern erfasst. Vorbehaltlich der üblichen Fehlertoleranzen
können die Ergebnisse aber als repräsentativ für die Grundgesamtheit gelten.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, 06.09.2019

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