Die Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums Ibbenbüren wird an das Klinikum Rheine verlegt /> Bayerns Gesundheitsminister warnt vor zunehmendem Einfluss privater Finanzinvestoren auf ambulante Gesundheitsversorgung />

Bund muss Transparenz bei Medizinischen Versorgungszentren schaffen mydrg.de





monetization_on

Bund muss Transparenz bei Medizinischen Versorgungszentren schaffen

Bund muss Transparenz bei Medizinischen Versorgungszentren schaffen: Profit darf nicht bestimmend für ambulante Gesundheitsversorgung sein (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege).



Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat vor einem zu großen Einfluss privater Finanzinvestoren in der ambulanten Gesundheitsversorgung gewarnt. Der Minister forderte am Sonntag: Medizinische Versorgungszentren (MVZ) bergen neben allen Vorteilen das Risiko, dass renditeorientierte Investoren
Einfluss auf die Gesundheitsversorgung nehmen. Aber Profit darf nie die treibende Kraft hinter gesundheitlichen Angeboten sein. Der Patient ist und bleibt zentral. Die
kommende Bundesregierung muss hier rasch handeln. Die bisherigen
Schutzmaßnahmen reichen nicht aus.“

Holetschek, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist,
erläuterte: „Wir brauchen zunächst größtmögliche Transparenz. Der Bund ist
gefordert, dafür zu sorgen, dass Inhaber- und Trägerstrukturen der MVZ
öffentlich ersichtlich sind. Denkbar ist, ein MVZ-Register einzuführen und eine
Kennzeichnung für die Patientinnen und Patienten zum Beispiel auf dem
Praxisschild verpflichtend zu machen. Bisher sind die entsprechenden für
Ärztinnen und Ärzte geltenden Vorschriften nicht unmittelbar auf die
Kapitalgesellschaften der Träger anwendbar. Hier sollte nachgesteuert werden.“

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) gibt es in Bayern
im vertragsärztlichen Bereich mittlerweile 860 MVZ (Stichtag 01.10.2021).
Allein seit 2015 hat sich die Zahl um 447 gesteigert (+108,27 Prozent). Im
vertragszahnärztlichen Bereich gibt es vergleichbare Entwicklungen: Seit 2015
ist nach Angaben der KVB die Zahl zahnärztlicher MVZ in Bayern von 87 auf 219
gewachsen (+151,72 Prozent, Stichtag: 30.09.2021). Im Bundesvergleich weist
Bayern eine erhöhte MVZ-Dichte auf.

Holetschek sagte: „Die MVZ leisten grundsätzlich einen wichtigen Beitrag in der
Versorgung. Sie können insbesondere jungen Ärztinnen und Ärzten attraktive
Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf bieten. Für Patientinnen und Patienten sind
sie zentrale Anlaufstellen mit mehreren (Fach-)Ärzten unter einem Dach.“

Der Minister ergänzte: „Patientinnen und Patienten sollen weiterhin möglichst
kurze Wege zu ihren Ärztinnen und Ärzten haben. Eine an medizinischen
Leitlinien orientierte flächendeckende Versorgung darf durch Renditeerwartungen
von Investoren hinter den MVZ nicht gefährdet werden. Es ist Aufgabe des
Staates, steuernd einzuwirken und möglichen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Ich
werde das Thema auch in unseren regemäßigen Beratungen der
Gesundheitsministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren
ansprechen.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, 24.10.2021

« Die Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums Ibbenbüren wird an das Klinikum Rheine verlegt | Bund muss Transparenz bei Medizinischen Versorgungszentren schaffen | Bayerns Gesundheitsminister warnt vor zunehmendem Einfluss privater Finanzinvestoren auf ambulante Gesundheitsversorgung »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige