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Der deutsche Fitnessmarkt

Studie: Fitnessbranche blickt trotz deutlichen Rückgangs bei Umsatz und Mitgliedern positiv in die Zukunft (Deloitte, PDF, 4,3 MB).



Im zweiten Pandemiejahr sank der Branchenumsatz um fast 50 Prozent. Fitnessketten nehmen entgegen der allgemeinen Entwicklung bei Mitgliederzahl, Beiträgen und Anlagenzahl zu. 19 Transaktionen: Die Konsolidierung des europäischen Marktes schritt auch 2021 voran.

München, 06. April 2022 — Monatelange Schließungen und strikte Auflagen: 2021
litt die deutsche Fitnessbranche noch stärker unter den Folgen der
COVID-19-Pandemie als 2020. Das zeigen die Zahlen der aktuellen Deloitte-Studie
„Der deutsche Fitnessmarkt“. So sank 2021 der Umsatz der gesamten Branche um
46,4 Prozent von 4,16 Milliarden auf 2,23 Milliarden Euro. Dabei fiel der
prozentuale Umsatzeinbruch fast doppelt so hoch aus wie im Jahr 2020: Damals
betrug er 24,5 Prozent. Den prozentual größten Nettoumsatzeinbruch
verzeichneten die Einzelanbieter mit 48,4 Prozent, gefolgt von den Ketten- (-
44,7%) und den Mikroanbietern (- 42,1%). Zum Mikrosegment zählen auch Anbieter
von Elektromuskelstimulation, welche häufig eine Eins-zu-eins-Betreuung
anbieten und daher früher öffnen durften. Neben den Schließzeiten ist auch ein
starker Rückgang bei den Mitgliedschaften für den aktuellen Umsatzeinbruch
verantwortlich.

Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Group bei Deloitte, sagt:
„Die Tatsache, dass die Fitnessstudios 2021 die ersten Monate geschlossen
bleiben mussten, hatte schwere Auswirkungen auf die Branche. Und das nicht nur
wegen des ausbleibenden Umsatzes, sondern auch, weil die traditionell hohe
Anzahl an Neuanmeldungen zum Jahresbeginn ausblieb. Auch führten
Einlassauflagen und die Angst vor Ansteckung mit dem COVID-19-Virus zur
Kündigung vieler Mitglieder.“

So sank 2021 die Zahl der Mitgliedschaften über die komplette deutsche
Fitnessbranche um 10,2 Prozent auf 9,26 Millionen – ein Rückgang von 1,05
Millionen. Waren 2019 noch 14 Prozent der Gesamtbevölkerung in Fitnessstudios
angemeldet, so waren es 2021 nur noch 11,1 Prozent.

Gegenteilige Entwicklung bei den Fitnessketten

Besonders auffällig: Die Fitnessketten – unter ihnen viele Discountanbieter –
trotzten den Entwicklungen im vergangenen Jahr. Sie verzeichneten im Vergleich
zum Gesamtmarkt einen geringeren Rückgang bei den Mitgliederzahlen (- 7,5% auf
5,04 Millionen) und konnten so ihren Marktanteil auf 54,4 Prozent steigern
(2020: 52,8%). Die monatlichen Beiträge der Kettenanbieter stiegen im
Durchschnitt um 81 Cent brutto. Ursachen waren hier unter anderem die Zunahme
von Premium-Verträgen im Discounterbereich sowie höherpreisiger Flex-Verträge,
die monatlich kündbar sind. Auch bei der Anzahl der Anlagen verzeichneten die
Fitnessketten aufgrund ihrer langfristig angelegten Expansionsstrategie einen
Zuwachs von 58 Anlagen und hatten somit in diesem Bereich einen Marktanteil von
22,7 Prozent (Einzelbetriebe: 50,3%; Mikrobetriebe: 27%).

Über die gesamte deutsche Fitnessbranche ging die Zahl der Anlagen um 0,5
Prozent auf insgesamt 9.492 Fitnesseinrichtungen zurück. „Dass der Rückgang
bisher so niedrig ausfällt, ist auf die Solidarität vieler Bestandsmitglieder
und auf die im europäischen Vergleich relativ langfristigen Jahresverträge
zurückzuführen. Hinzu kommen die staatlichen Hilfsmaßnahmen sowie gebildete
finanzielle Rücklagen aus den Vorjahren“, so Karsten Hollasch, Partner und
Leiter Consumer Business bei Deloitte. „Über die vergangenen Jahre bis Anfang
2020 nahmen die Mitgliederzahlen kontinuierlich zu. Die durch die Pandemie
geprägten Jahre 2020 und 2021 und die dadurch bedingten vorübergehenden
Schließungen der Anlagen unterbrechen damit einen Trend, der auch auf ein
gesteigertes Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen ist. Daher gehen wir davon
aus, dass sich die gesamte Branche nach Fallen aller Auflagen wieder auf
Wachstumskurs befindet und schon bald das Vor-Pandemie-Niveau erreicht.“

Pandemie ohne Einfluss auf europäische Marktkonsolidierung

Auf Platz 1 der mitgliederstärksten Fitnessketten liegt wie im Vorjahr die RSG
Group. Auch auf den folgenden drei Plätzen hat sich nichts verändert: FitX
belegt Platz 2, gefolgt von clever fit und EASYFITNESS. Die BestFit Group
konnte um zwei Plätze zulegen und steht nun auf Platz 5. Auf den weiteren
Plätzen folgen Kieser Training, LifeFit Group, FIT/ONE, Pfitzenmeier UG und auf
Platz 10 ACISO. Innerhalb ihres Segments vereinen die Top-10-Kettenbetriebe
3,95 Millionen Mitglieder und damit etwa 78 Prozent der Mitgliedschaften auf
sich. Innerhalb des Mikrosegements konnten EMS- und CrossFit-Boxen-Anbieter
2021 trotz der aktuellen Herausforderungen neue Anlagen eröffnen.

Auch auf die Transaktionen im gesamteuropäischen Fitnessmarkt hatte die
COVID-19-Pandemie im vergangenen Jahr keinen beobachtbaren Einfluss. Seit 2014
ist deren Anzahl auf durchschnittlich 19 Transaktionen jährlich stark
angestiegen. So fanden auch 2021 19 Transaktionen statt, davon vier unter der
Beteiligung deutscher Unternehmen (FIT/ONE, MC Shape, BestFit Group,
FITNESSLAND). 14 dieser Transaktionsobjekte gingen an strategische Investoren
in Form von anderen Marktteilnehmern.

Dazu Stefan Ludwig: „Die konstant hohe Zahl an M&A-Aktivitäten in den
vergangenen Jahren zeigt das große Interesse strategischer Investoren aber auch
Finanzinvestoren. Trotz temporärer Herausforderungen aufgrund der Pandemie
blicken sie der Zukunft des Marktes positiv entgegen.“

Die Studie „Der deutsche Fitnessmarkt“ erstellt Deloitte regelmäßig seit 2004.
Für die aktuelle Erhebung wurden Ende 2021 die Zentralen der Ketten- und
Franchiseanbieter mit insgesamt 2.518 Betriebsstätten sowie 255 Einzelbetriebe
mithilfe eines elektronischen Fragebogens befragt. Weiterhin wurden unter
anderem Eintragungen im Handelsregister, Inserate in Publikumszeitschriften,
Berichte in Fachzeitschriften, Mitteilungen der Branchenverbände und
Branchenverzeichnisse ausgewertet.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

Quelle: Deloitte, 08.04.2022

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