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Docu Day: Ab heute läuft die Arbeitszeit in der Pflege für die Dokumentation statt für Patienten

Docu Day: Ab heute läuft die Arbeitszeit in der Pflege für die Dokumentation statt für Patienten (Pressemitteilung).



Bürokratie stresst Pflegepersonal Kostenträger verlangen auch von Pflegekräften immer umfangreichere Dokumentationen Nach einer Studie verbringen deutsche Pflegekräfte 36 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Bürokratie und Dokumentation. Umgerechnet auf das Jahr bedeutet dies, dass sie ab dem 22. August theoretisch keinen
einzigen Patienten mehr, sondern ausschließlich Papier und
elektronische Dokumentationen zu "pflegen" haben. Die zunehmende
Dokumentation führt jedoch zu vermehrtem Stress und einer Belastung
der Pflegekräfte. Denn ein fehlendes Handzeichen kann trotz
durchgeführter Pflegeleistungen bereits zur Reklamation durch die
Kostenträger führen, im schlimmsten Fall wird die Leistung sogar
nicht bezahlt.
"Früher haben Krankenschwestern natürlich auch den Zustand des Patienten und
die erbrachten Leistungen dokumentiert", sagt Thomas Krakau, Leiter
Konzernbereich Pflege der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. "Heute, unter
Einsatz moderner Computertechnik, ist der Dokumentationsaufwand aber nicht etwa
vermindert, sondern aufwendiger geworden, so dass ein Drittel unserer Zeit
dafür verloren geht." Allerdings kostet die Dokumentation nicht nur Zeit,
sondern sie belastet auch Pflegekräfte: In einer Asklepios Umfrage unter 240
Pflegekräften von 2017 lag mit 34 Prozent "zu viel
Bürokratie/Dokumentationspflichten" als Top-Faktor für negativen Stress noch
vor "Arbeitsverdichtung" (33 Prozent) und "zu wenig Zeit pro Patient" (29
Prozent). Vor allem Pflegekräfte, die 50 Jahre oder älter waren, empfanden die
zunehmende Bürokratie als besonders starken Stressfaktor (42 Prozent). Bei
Jüngeren war es noch knapp jede(r) Dritte. "Die Bürokratie macht den
Pflegeberuf für viele insgesamt unattraktiv und dürfte zur Verschärfung des
Mangels an Pflegekräften beitragen", vermutet Krakau.

Bereits bei der Aufnahme beginnen die Dokumentationen und damit Bürokratie:
Pflegeanamnese, diverse Checklisten und Scores wie die Mobilitätsskala, die das
Dekubitusrisiko (Wundliegen) erfasst, Mangelernährung, pflegerelevante
Nebendiagnosen wie Delir, Demenz oder Inkontinenz gilt es zu erfassen, bevor
die Pflege überhaupt begonnen werden kann. Bei besonders pflegeintensiven
Patienten wird auch eine besonders aufwendige Dokumentation verlangt, und
gerade hier bräuchte man die Zeit für die Pflege des Patienten! Verbessert sich
der Zustand des Patienten, aber es stellt sich kurze Zeit später heraus, dass
dies nur vorübergehend war, wird die Rückstufung oft nicht akzeptiert. Daher
muss alles lückenlos erfasst werden, damit die Klinik nicht durch ein fehlendes
Handzeichen auf ihren tatsächlich entstandenen Kosten sitzen bleibt.

Quelle: Pressemitteilung, 21.08.2019

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