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Hersteller von Plasmaderivaten: Kartellamt gibt Erwerb frei

Hersteller von Plasmaderivaten: Kartellamt gibt Erwerb frei (Bundeskartellamt).



Das Bundeskartellamt hat dem internationalen Pharmaunternehmen Grifols AS mit Sitz in Spanien erlaubt, die Biotest AG aus Dreieich (Hessen) zu erwerben. Biotest ist ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen mit knapp 2.000 Beschäftigten, das bislang einem chinesischen
Investor gehört. Beide Unternehmen stellen aus humanem Blutplasma flüssige Arzneimittel her, die sogenannten Plasmaderivate. Sie werden im Rahmen von Krebstherapien, bei der
Behandlung von Immundefiziten, Gerinnungsstörungen und weiteren chronischen
Erkrankungen, aber auch im Rahmen der Intensivmedizin eingesetzt.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Medikamente auf der Basis von
Blutplasma sind für viele Therapien lebensnotwendig. Nur wenige Anbieter sind
auf den Märkten aktiv, da Produktion und Zulassung der Präparate sehr
zeitaufwändig und kostenintensiv sind. Vor allem sind die Hersteller auf
Blutplasma-Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, die in Europa insgesamt
gesehen nicht ausreichend sind. Mit dem Kauf von Biotest durch Grifols verengt
sich die Anbieterstruktur zwar weiter, trotzdem haben wir keine durchgreifenden
wettbewerblichen Bedenken, da hinreichende Ausweichalternativen vorhanden sind.
Zudem werden durch das Vorhaben neue Perspektiven eröffnet, das so wichtige
Blutplasma zu generieren, auf das Patientinnen und Patienten angewiesen sind.
Die Freigabe ist binnen Monatsfrist erfolgt.“

Medikamente auf der Basis von Blutplasma können nur in wenigen Fällen durch
biotechnologisch hergestellte Arzneimittel ersetzt werden. Trotzdem bestehen
nach der Fusion Ausweichalternativen, da neben Grifols und Biotest u.a. das
führende Unternehmen CSL Behring (Australien/USA) oder auch Octapharma
(Schweiz) und Takeda (Japan) auf den Märkten aktiv sind. Diese Unternehmen sind
alle sowohl im EWR als auch in Deutschland tätig.

Da sie auf Blutplasma angewiesen sind, betreiben Plasmaderivatehersteller so
wie Grifols vor allem in den USA eigene Spendezentren. In Europa ist das
Spendenaufkommen begrenzt. Biotest war es bislang aufgrund seines chinesischen
Investors verwehrt, in den USA Spendezentren zu betreiben. Die beteiligten
Unternehmen sehen in dem Zusammenschluss eine Möglichkeit, nicht nur das
Spendenaufkommen zu erhöhen, sondern auch die Menge der gewonnenen Arzneimittel
aus dem gespendeten Plasma.

Hintergrund:
Blutplasma wird ähnlich wie Blut gespendet. Eine Spende ist allerdings deutlich
häufiger möglich (in Deutschland bis zu 60-mal pro Jahr), da das Blut nach der
Entnahme des Plasmas dem Körper wieder zugeführt wird. Das Spendenaufkommen ist
in Europa relativ niedrig, was damit zusammenhängen mag, dass eine
Aufwandsentschädigung für eine Spende (etwa zum Ausgleich für Anfahrtskosten
oder dem Zeitaufwand) in vielen europäischen Ländern – anders als in den USA –
aus ethischen Gründen nicht zulässig ist. Plasma aus den USA, dessen Sammlung
von der dortigen Gesundheitsbehörde FDA überprüft wird, ist für die Herstellung
von Plasmaderivaten für den US-Markt und den europäischen Markt zugelassen und
daher bei Herstellern besonders begehrt.

Quelle: Bundeskartellamt, 07.03.2022

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