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IGES-Studie: Investorengeführte Praxen rechnen höhere Kosten ab

Studie (PDF, 4,6 MB): Versorgungsanalyse zu MVZ im Bereich der KV Bayerns und zum Einfluss von Finanzinvestoren (Kassenärztliche Vereinigung Bayerns).



Finanzinvestoren nehmen immer mehr Einfluss auf das Gesundheitswesen in Deutschland. Um die Folgen des Einflusses von Kapitalinteressen in der vertragsärztlichen Versorgung besser in Zahlen fassen zu können, hat der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) im vergangenen Jahr einen Auftrag
der Vertreterversammlung der KVB umgesetzt und eine Studie beim renommierten IGES Institut in Berlin in Auftrag gegeben. Die Versorgungsanalyse liegt nun vor und kann online in ausführlicher Form und als Zusammenfassung
unter www.kvb.de / Über uns / Gesundheitspolitik heruntergeladen werden.
Kernaussagen: In investorengetragenen Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ)
liegen die abgerechneten Honorarvolumina deutlich über denen in anderen
Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die Zunahme der Zahl an iMVZ verläuft
dynamisch, der Aufkauf von Praxen durch Kapitalinvestoren wird weiter
vorangetrieben. So heißt es dazu in dem IGES-Gutachten wörtlich: "Das vom
Gesetzgeber angestrebte Ziel, den Zugang von Finanzinvestoren in die ambulante
vertragsärztliche Versorgung wirksam zu begrenzen, wird klar verfehlt."

Dazu erklärte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns – Dr.
Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp: "Die Politik
kann nicht länger tatenlos zusehen, wie der Einfluss von Kapitalinvestoren auf
unser solidarisches Gesundheitswesen permanent wächst. Die Gesundheit der
Menschen darf nicht zum Spekulationsobjekt werden. Denn diese Entwicklung führt
auch dazu, dass die Freiberuflichkeit massiv in Frage gestellt wird und dass
für jüngere Kolleginnen und Kollegen die Übernahme eines Vertragsarztsitzes
finanziell nicht mehr zu stemmen ist. Wichtig ist, dass klare Vorgaben in Bezug
auf Transparenz der Gesellschafterstruktur, Zulassung und Gestaltung solcher
iMVZ vom Gesetzgeber gemacht werden mit dem Ziel, eine marktbeherrschende
Stellung von iMVZ zu verhindern. Seit vielen Jahren warnen die Ärztinnen und
Ärzte sowie deren Standesorganisationen vor einer solchen Entwicklung. Passiert
ist bislang allerdings viel zu wenig. Das muss sich jetzt ändern, weil konkrete
Zahlen auf dem Tisch liegen."

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) kamen unter der damaligen
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) erstmals in die ambulante
Versorgung und haben seither deutlich an Bedeutung gegenüber Einzel- und
Gemeinschaftspraxen gewonnen. Während MVZ aus Sicht des Vorstands der KVB in
vielen Bereichen eine sinnvolle Ergänzung des Versorgungsgeschehens darstellen,
sind die iMVZ, die von oftmals anonymen Kapitalgebern im Hintergrund finanziert
werden, eine Gefahr für das Gesundheitswesen in der jetzigen Form.

Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, 07.04.2022

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