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Konflikt mit DRK-Kliniken droht zu eskalieren

Konflikt mit DRK-Kliniken droht zu eskalieren (Marburger Bund).



Klinikleitung in Chemnitz-Rabenstein und Lichtenstein muss Blockadehaltung jetzt beenden. Das Engagement derer, die aktuell aufopfernd im Gesundheitswesen tätig sind, kann gar nicht genug wertgeschätzt werden. Nächstenliebe als ethisches Grundprinzip des Handelns rückt in der Weihnachtszeit verstärkt in das Bewusstsein der Menschen und bekommt in
der aktuellen Situation eine noch größere Bedeutung. Auch die Geschäftsführung der sächsischen DRK-Kliniken in Chemnitz-Rabenstein
und Lichtenstein hat das erkannt und in einem Mitarbeiterschreiben erklärt, wie
unverzichtbar und wichtig die Menschen sind, die aktuell im Gesundheitswesen
für andere da sind. Die Klinikleitung bedankt sich in diesem Schreiben
ausdrücklich für das große Engagement der Mitarbeiter in dieser besonderen
Situation und teilt sodann mit, dass alle Mitarbeiter des nicht-ärztlichen
Dienstes eine Sonderzahlung erhalten. Ärztinnen und Ärzte werden damit
ausdrücklich von der Sonderzahlung ausgenommen. Wertschätzung und Nächstenliebe
gelten beim DRK also nicht für alle Mitarbeiter. Der Marburger Bund Sachsen
zeigt sich überrascht, dass ein gemeinnütziger Arbeitgeber derart mit zweierlei
Maß misst. Statt Wertschätzung erfährt das ärztliche Personal, das aktuell die
Hauptverantwortung bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in Chemnitz-Rabenstein
und Lichtenstein trägt, seit einigen Monaten Rechtsbrüche und Drohungen.

Die Geschäftsführerin hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung damit gedroht,
die Ärzteschaft von der Sonderzahlung auszunehmen, da mehrere Ärztinnen und
Ärzte ihre Einwilligung zur Verlängerung der Arbeitszeit - über die gesetzlich
erlaubten 48 Stunden pro Woche hinaus - widerrufen haben. Einen solchen
Zusammenhang herzustellen ist nicht nur rechtswidrig, sondern auch Ausdruck
einer mangelnden Wertschätzung für die hohe Leistungsbereitschaft der Ärztinnen
und Ärzte.

Doch der Streit um die Sonderzahlung ist nicht die eigentliche Ursache für den
schwelenden Konflikt, der nun zu einem Arbeitskampf zu eskalieren droht. Die
Ärzteschaft der beiden sächsischen DRK-Kliniken hatte die Geschäftsführung
mehrfach dazu aufgefordert, mit dem Marburger Bund als gewerkschaftliche
Vertretung der Ärztinnen und Ärzte Tarifverhandlungen zum Abschluss eines
arztspezifischen Tarifvertrages zu führen. Die Arbeitgeberseite weigert sich
jedoch seit Monaten, dieser Forderung zu entsprechen. „Derzeit arbeitet das
ärztliche Personal unter einem ‚Tarifvertrag‘, der diesen Namen nicht
verdient.“, erläutert der Verhandlungsführer des Marburger Bundes Sachsen,
Steffen Forner. Der Vertrag wurde von der Arbeitgeberseite mit einer
Vereinigung (DHV) abgeschlossen, die keine Mitglieder in der Ärzteschaft hat
und bereits seit 2015 keine Tarifverträge mehr abschließen durfte, was nun
schon mehrfach gerichtlich bestätigt wurde. Der Geschäftsführer der
DRK-Kliniken Dr. Günther sieht dennoch weiterhin keine Notwendigkeit für
Verhandlungen mit dem Marburger Bund.

Der Marburger Bund fordert die Arbeitgeberseite nachdrücklich auf, nun
konstruktive Vorschläge zu machen, um die Situation nicht weiter zuzuspitzen.
Die Geschäftsführung der DRK-Kliniken Chemnitz-Rabenstein und Lichtenstein
handelt in der aktuellen Situation, in der niemandem an einer Eskalation
gelegen sein kann, unverantwortlich und gefährdet damit im Ergebnis auch die
Versorgung der Patienten. Sie muss ihre Blockadehaltung jetzt endlich beenden
und Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund ermöglichen.

Quelle: Marburger Bund, 22.12.2020

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