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9,9 % mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022

Rund 104.000 gemeldete Fälle - knapp drei Viertel der Frauen unter 35 Jahre (Pressemeldung).



Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2022 mit rund 104 000 gemeldeten Fällen um 9,9 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, nachdem im Jahr 2021 mit 94 600 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag
die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche damit auch über dem Niveau der Jahre 2014
bis 2020, als die Zahl der gemeldeten Fälle stets zwischen rund 99 000 und 101
000 gelegen hatte. Höher als im Jahr 2022 war die Zahl der
Schwangerschaftsabbrüche zuletzt im Jahr 2012 mit 106 800 Fällen. Anhand der
vorliegenden Daten lässt sich keine klare Ursache für die starke Zunahme im
Jahr 2022 erkennen.

Sieben von zehn Frauen (rund 70 %), die im Jahr 2022 einen
Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt
und rund 19 % waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren. Rund 8 % der Frauen
waren 40 Jahre und älter, rund 3 % waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 % der
Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt
gebracht.

96 % der im Jahr 2022 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der
sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen
Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4 % der Fälle die Begründung
für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (51 %) wurden mit der
Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 35 % wurde das Mittel
Mifegyne® verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon rund
83 % in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 % ambulant im
Krankenhaus.

4. Quartal 2022: 7,1 % mehr Schwangerschaftsabbrüche als im Vorjahresquartal

Im 4. Quartal 2022 wurden rund 26 100 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das
waren 7,1 % mehr als im 4. Quartal 2021.

Zehnjahresvergleich: Deutlich weniger Abbrüche in jungen Altersgruppen

Im Vergleich zum Jahr 2012 (106 800 Fälle) war die Zahl der
Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022 um 2,7 % beziehungsweise 2 900 Fälle
niedriger. Besonders stark ging die Zahl in den Altersgruppen 15 bis 17 Jahre
(-29,4 % bzw. -1 000 Fälle), 18 bis 19 Jahre (-30,8 % bzw. -2 100 Fälle) und 20
bis 24 Jahre (-23,5 % bzw. -6 000 Fälle) zurück. Teilweise ist diese
Entwicklung darauf zurückzuführen, dass zeitgleich die Zahl der 15- bis
17-jährigen Frauen um 5,4 %, der 18- bis 19-jährigen Frauen um 3,8 % und die
der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren um 7,6 % gesunken ist. Die Zahl der
Schwangerschaftsabbrüche je 10 000 Frauen ging bei den 15- bis 17-jährigen
Frauen von 30 auf 22 zurück, bei den 18- bis 19-Jährigen von 83 auf 60, bei den
20- bis 24-Jährigen von 108 auf 90. Dabei wurden Abbrüche von Frauen mit
inländischem Wohnsitz berücksichtigt und der Berechnung für das Jahr 2022
Bevölkerungszahlen von 2021 zugrunde gelegt.

Quelle: Pressemeldung, 27.03.2023

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