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DAK-Gesundheitsreport 2022

DAK-Gesundheitsreport 2022: Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten / Risiko Psyche: Wie Depressionen, Ängste und Stress das Herz belasten (Download, PDF, 9,5 MB).



8,6 Millionen Erwerbstätige haben ein psychisches Risiko für einen Herzinfarkt DAK-Gesundheitsreport 2022 zeigt, wie stark Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter Erwerbstätigen verbreitet sind. Hamburg, 26. April 2022. Fast ein Fünftel der Erwerbstätigen in Deutschland ist von einem
psychischen Risikofaktor für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung betroffen. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Risiko Psyche: Wie Depressionen, Ängste und Stress das Herz belasten“. Hochgerechnet auf die
Erwerbsbevölkerung haben 8,6 Millionen Menschen ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko
durch eine psychische Erkrankung oder arbeitsbedingten Stress. Und: Psychische
Risiken kommen oft mit klassischen Risiken zusammen, zum Beispiel mit dem
Rauchen. Nur 41 Prozent der Beschäftigten mit einem erhöhten Herzrisiko
erhalten von ihrem Arbeitgeber passende Angebote zur Gesundheitsförderung.
Jedes Jahr sterben rund 340.000 Menschen bundesweit an einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung.

„Seit Jahren steigen die Fehlzeiten der Erwerbstätigen wegen psychischer
Erkrankungen. Angesichts dieser Höchststände, die wir insbesondere während der
Pandemie sehen, müssen wir wachsam sein“, sagt Andreas Storm,
Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Depressionen, Ängste und negativer
Stress sind bereits für sich genommen eine große Belastung. Sie gehen aber auch
buchstäblich ans Herz!“, so Storm. „Der vorliegende Gesundheitsreport zeigt,
wie groß die Verbreitung von Risiken unter den Erwerbstätigen ist, wenn man
alle Faktoren in den Blick nimmt.“

Psychische und klassische Risikofaktoren kommen oft zusammen
Für den aktuellen Gesundheitsreport wurden rund 7.100 erwerbstätige Frauen und
Männer durch das Forsa-Institut repräsentativ befragt. Fast ein Fünftel lebt
demnach mit einem psychischen Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Mit 22
Prozent geben etwas mehr Frauen als Männer (16 Prozent) Probleme in dieser
Hinsicht an. „Bei Menschen, die an einer Depression leiden, finden sich auch
verstärkt klassische Herz-Kreislauf-Risiken. Das Herzrisiko Psyche ist eine
unterschätzte und oft unbekannte Gefahr“, sagt Andreas Storm. In der Befragung
gibt fast ein Drittel der Beschäftigten mit psychischem Risiko an, auch
Übergewicht zu haben (32,6 Prozent), und deutlich mehr als ein Viertel (30,5
Prozent) zählt sich zu den Raucherinnen und Rauchern. Unter den Beschäftigten
ohne psychisches Risiko ist der Anteil an Menschen mit starkem Übergewicht
deutlich geringer (22,6 Prozent) und nur ein Fünftel von ihnen raucht.

Unterschätzte Wechselwirkung von Psyche und Körper
Erwerbstätige mit Depressionen sind zudem öfter in ärztlicher Behandlung wegen
der koronaren Herzkrankheit (KHK), bei der sich die Herzkranzgefäße langsam
verschließen und auch schon im mittleren Lebensalter ein akuter Herzinfarkt
auftreten kann. „Zum einen ist es so, dass Menschen mit psychischen
Erkrankungen häufiger Herzprobleme entwickeln. Zum anderen sehen wir bei vielen
Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten in der Folge eine psychische
Erkrankung“, erklärt Professor Christoph Herrmann-Lingen. Der Leiter der Klinik
für Psychosomatische Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen mit
Forschungsschwerpunkt in der Psychokardiologie begrüßt den neuen
Gesundheitsreport und bestätigt die Ergebnisse: „Es ist nicht nur so, dass
durch psychische Risiken die Grundlagen für eine künftige Sterblichkeit gelegt
werden. Wir sind mit der Auswirkung von psychokardiologischen Themen bereits im
Erwerbsleben konfrontiert. Es werden Menschen auch im Alter von 50 bis 60
Jahren schon krank, die dann eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität haben
und am Arbeitsplatz fehlen.“ In der ambulanten Versorgung von Menschen mit
Depressionen sollte das Herz-Kreislauf-Risiko immer berücksichtigt und nach
einem Herzinfarkt sollte beispielsweise in der Reha regelmäßig auf psychische
Erkrankungen geachtet werden, so der Experte.

Arbeitsstress ist unter Menschen mit Uniabschluss seltener
Nicht nur Menschen mit einer Depression oder einer Angststörung haben ein
erhöhtes Herzrisiko. Auch Frauen und Männer mit Arbeitsstress sind betroffen.
Laut Studie leiden neun Prozent der Beschäftigten unter herzgefährdendem
Arbeitsstress im Sinne einer Gratifikationskrise. Damit ist ein Ungleichgewicht
zwischen Verausgabung und Belohnung am Arbeitsplatz gemeint. Dieser
Arbeitsstress betrifft Menschen, die viel Leistung bringen oder dies zumindest
so sehen und gleichzeitig wenig Wertschätzung erfahren. Er ist vor allem unter
Erwerbstätigen mit einem mittleren Berufsabschluss (10,5 Prozent) verbreitet,
diejenigen mit einem Uniabschluss sind nur halb so oft betroffen (5,1
Prozent).

Ältere Erwerbstätige fehlen häufiger wegen Herz-Kreislauf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen im Durchschnitt 60 Fehltage je 100
Versicherte – bei den Männern mehr, bei den Frauen weniger. Mit dem Alter
steigt die Anzahl der Fehltage deutlich an. 45- bis 49-jährige Männer haben je
100 Versicherte 67 Tage, bei ihren zehn Jahre älteren Kollegen sind es 184 Tage
– fast dreimal so viele.

Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, empfiehlt es sich meist, den
persönlichen Lebenswandel zu ändern: weniger rauchen, mehr Bewegung, gesündere
Ernährung, mehr Entspannung, gesünderes Arbeiten. Laut Studie werden knapp der
Hälfte (48 Prozent) der Erwerbstätigen von ihrer Firma Angebote aus dem Bereich
der Betrieblichen Gesundheitsförderung gemacht. Bei den Erwerbstätigen mit
einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind es nur 41 Prozent.
„Gerade bei denjenigen, die es besonders benötigen, ist das Angebot bisher eher
überschaubar“, kommentiert Storm. „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche
Belastungen mehr in den Fokus rücken und innerbetriebliche Abläufe schaffen,
die die Gesundheit – vor allem auch die psychische – schützen.“ Die
Krankenkasse unterstütze deshalb Firmen beim Betrieblichen
Gesundheitsmanagement (BGM). Sie bietet auch digitale BGM-Maßnahmen an, die
sich gut eignen, wenn Beschäftigte voneinander entfernt oder von zu Hause
arbeiten.

Gesundheitsuntersuchungen zur Vorsorge sind eher unbekannt
Unabhängig von ihren Firmen stehen Erwerbstätigen vielfältige Kurse ihrer
Krankenkasse zur Verfügung, um die Gesundheit zu stärken und Krankheiten
vorzubeugen. Über diese Präventionskurse sind allerdings nur 60 Prozent der
Beschäftigten informiert. Weil sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen langsam
entwickeln, ist es zudem gut, sie frühzeitig zu erkennen. Dazu dient die
medizinische Früherkennung. Die sogenannte Gesundheitsuntersuchung in der
ärztlichen Praxis, auch Check-up genannt, ist ab 35 Jahren alle drei Jahre
kostenlos. Mehr als einem Drittel der Erwerbstätigen in diesem Alter ist sie
unbekannt und nur knapp die Hälfte nutzt sie.

Für den Gesundheitsreport 2022 hat das IGES Institut in Berlin die Daten von
2,45 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet. Es wurden rund
7.100 erwerbstätige Frauen und Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren durch das
Forsa-Institut befragt und zahlreiche Expertinnen und Experten eingebunden. Die
DAK-Gesundheit informiert zum Thema Herzgesundheit und ihren Angeboten dazu
unter: www.dak.de/herz-kreislauf

Quelle: Download, 26.04.2022

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