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Handarthrose: Kleinste Gelenkprothesen können Finger wieder beweglich machen

Handarthrose: Kleinste Gelenkprothesen können Finger wieder beweglich machen (DGOU).



Eine Arthrose an der Hand kann Betroffene im Alltag stark beeinträchtigen: Es kommt zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit. Alltägliche Handgriffe wie einen Schwamm auszudrücken werden zur Herausforderung. Anlässlich des Tags der Hand am 1. März 2020 weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) darauf
hin, dass Schmerzfreiheit und der Erhalt der
Beweglichkeit einen hohen Stellenwert in der Behandlung haben. Bewährt haben
sich dabei konservative Maßnahmen wie Ruhigstellung, Injektionen, Medikamente
oder Handtherapie. Wenn diese ausgeschöpft sind oder keinen Erfolg bringen,
können handchirurgische Maßnahmen helfen. In den letzten Jahren wurde viel
Neues im Bereich der Handchirurgie entwickelt, so gewinnen kleinste
Fingergelenk-Prothesen an Bedeutung. „Die Hände sind für den Alltag
unentbehrlich. Heute können wir die Beweglichkeit von Fingergelenken mit
modernsten Implantaten erhalten. Sie bieten inzwischen eine Alternative zur
operativen Versteifung“, hebt Prof. Dr. Dieter C. Wirtz, Präsident der DGOU und
Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am
Universitätsklinikum Bonn den Fortschritt in der Medizin hervor.

Kunstgelenke, sogenannte Endoprothesen, können nicht nur an größeren Gelenken
wie Knie oder Hüfte eingesetzt werden, sondern zunehmend auch an kleinen
Gelenken. In der Behandlung von Handerkrankungen kommt der künstliche
Gelenkersatz in Betracht, wenn Beschwerden in den Mittel- und Grundgelenken
zunehmen. Die Endoprothesen befreien von den Schmerzen und erhalten langfristig
die Beweglichkeit. Zudem bieten sie Stabilität – eine wichtige Eigenschaft,
wenn es um Sportarten und berufliche Tätigkeiten mit belastendem Handeinsatz
geht. „Allerdings muss dafür noch eine gute Restbeweglichkeit des Mittelgelenks
gegeben sein. Ist es bereits zu einer deutlichen Einsteifung des Gelenks
gekommen, machen Gelenkprothesen oftmals keinen Sinn mehr“, erläutert Dr.
Thomas Brockamp, Präventionsexperte der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DGOU). Er ist im Orthopaedicum in Coesfeld als Facharzt
für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Schwerpunkt Handchirurgie tätig.

Die rechtzeitige Beratung durch einen erfahrenen Spezialisten ist daher
wichtig. „Je früher die Patienten mit ihren Beschwerden zu uns kommen, desto
mehr Optionen zur Behandlung der Arthrose stehen uns zur Verfügung“, sagt
Handexperte Prof. Dr. Martin Langer, Vorstandsmitglied der DGH und diesjähriger
DGH-Kongresspräsident von der Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster und Experte der
Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. „Die Endoprothetik in der
Handchirurgie ist eine neuere Therapieform. Sie ermöglicht gegenüber anderen
chirurgischen Optionen, in bestimmten Fällen mehr Beweglichkeit wieder
herzustellen. Häufig kann eine gute Schmerzfreiheit und der Erhalt der
Greiffunktion erreicht werden.“

Arthrose ist eine chronisch fortschreitende, degenerative Gelenkerkrankung,
auch Gelenkverschleiß genannt, bei der die Knorpelschicht eines Gelenks durch
Abnutzung chronisch geschädigt und allmählich zerstört wird. Arthrose ist nicht
heilbar. Mit einer gezielten Therapie können jedoch Schmerzen gelindert sowie
die Beweglichkeit und Kraft verbessert werden. Ursachen für Arthrose können
beispielsweise Verletzungen, Fehlbelastung oder Übergewicht sein. An der Hand
betrifft Arthrose vor allem die Fingerend- und Mittelgelenke und das
Daumensattelgelenk. Häufig tritt die Erkrankung an mehreren Gelenken auf, dann
spricht man von einer Polyarthrose.

Hintergrund
Am „Tag der Hand“, der auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für
Handchirurgie (DGH) jährlich am 1. März stattfindet, informieren Handchirurgen
bundesweit über die Möglichkeiten konservativer und chirurgischer Therapien bei
Arthrose an der Hand.
Die DGH ist eine eigenständige Fachgesellschaft und zudem auch eine Sektion der
DGOU. Sie setzt sich für eine professionelle und optimale Therapie bei
Handverletzungen ein. Auf Initiative der DGH ist 2018 das HandTraumaRegister
DGH zur Erfassung von Handverletzungen gestartet. Die strukturierte
Aufzeichnung von Handverletzungen in Deutschland soll durch Sammlung von
Verletzungs- und Versorgungsdaten zum klinischen Fortschritt sowie zur
Qualitätssicherung beitragen.

Quelle: DGOU, 27.02.2020

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