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Künstliche Intelligenz: Wissenschaftsprojekt Neuronale Netze in der Cholangioskopie bekommt Fördermittel mydrg.de





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Künstliche Intelligenz: Wissenschaftsprojekt Neuronale Netze in der Cholangioskopie bekommt Fördermittel

Künstliche Intelligenz: Wissenschaftsprojekt Neuronale Netze in der Cholangioskopie bekommt Fördermittel (Uniklinik Regensburg).



Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) erhält von der Bayerischen Forschungsstiftung eine Forschungsförderung in Höhe von 117.000 Euro für die Durchführung des wissenschaftlichen Projekts „Neuronale Netze in der Cholangioskopie“. Im Projekt soll bei
einer Gallengangendoskopie (Cholangioskopie) mit Hilfe „Künstlicher Intelligenz“ (KI) zwischen entzündlichen und bösartigen Veränderungen der Gallengänge unterschieden und diese Technik für eine bessere
Versorgung der Patienten anwendbar gemacht werden.

„Wir sind mittlerweile in der Lage, mit einem dünnen Endoskop die Gallengänge
zu untersuchen und Veränderungen dieser kleinen Strukturen innerhalb der Leber
darzustellen. Die größte klinische Herausforderung bei der sogenannten
Cholangioskopie ist es aber, gutartige, häufig entzündliche
Gallengangveränderungen von bösartigen Neubildungen des Gallengangs zu
unterscheiden“, erklärt PD Dr. Arne Kandulski, leitender Oberarzt der Klinik
und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR. Diese Unterscheidung ist aber von
besonderem Interesse für die betroffenen Patienten, da bestimmte entzündliche
Veränderungen der Gallengänge auch einen Risikofaktor für bösartige
Veränderungen darstellen.

Veränderungen der Gallengänge werden üblicherweise mittels einer
endoskopisch-retrograden Cholangiographie (ERC) unter Gabe von Kontrastmittel
in einem Röntgenbild dargestellt. „Bei der klassischen ERC sehen wir die
Konfiguration der Gallengänge und möglicherweise auch eine Engstelle. Wir
können jedoch keine Aussage über die Dignität treffen, also ob es sich auch um
einen bösartigen Tumor handeln könnte. Durch die ergänzende Untersuchung der
Cholangioskopie – durch das Einführen eines zweiten kleinen Endoskops in die
Gallengänge - sind wir aber in der Lage, diese Engstelle videoendoskopisch
sichtbar zu machen. Die Cholangioskopie erlaubt es, etwaige Veränderungen
frühzeitig zu entdecken und zu diagnostizieren, was auch unsere bisher
erhobenen Daten zeigen“, so Dr. Kandulski weiter. Wie häufig in den
verschiedenen medizinischen Disziplinen spielt auch hier die Zeit eine
entscheidende Rolle für den Patienten. „Je früher wir bösartiges Gewebe
entdecken, umso besser sind die therapeutischen Möglichkeiten und somit die
Chancen der Patienten auf Heilung.“

Ziel des geförderten Forschungsprojektes über die Methoden der Endoskopie und
der Röntgendurchleuchtung hinaus ist es, Unterstützung durch einen Algorithmus
mit sogenannter „Künstlicher Intelligenz“ zu erhalten.
Dafür haben die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von PD Dr. Kandulski am
Universitätsklinikum Regensburg eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit einem
Münchner IT Unternehmen initiiert. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, auf
Grundlage der cholangioskopischen Bilder aus den Gallengängen einen
KI-Algorithmus zu entwickeln, der die Ärzte bei der genauen Differenzierung von
Engstellen und entzündlichen Veränderungen im Gallengangsystem unterstützen
soll. Mit einem so trainierten Algorithmus soll es in Zukunft möglich sein,
dass die KI den Untersucher schon auf kleinste Veränderungen aufmerksam macht,
die das menschliche Auge nicht erkennen kann. Die KI soll darüber hinaus eine
Vorhersage treffen können, ob eine solche Veränderung mit höherer
Wahrscheinlichkeit als gutartig oder bösartig einzuschätzen ist. Bei der
Untersuchung kommt demnach als Hilfe bei der Beurteilung durch die behandelnden
Ärzte zukünftig eine Einschätzung durch „Künstliche Intelligenz“ ergänzend
hinzu. PD Dr. Kandulski fasst zusammen: „Ziel des Projektes ist es, durch
Integration einer künstlichen Intelligenz in den klinischen Ablauf der
Cholangioskopie, die Ärzte zu unterstützen und so die beste Diagnostik für die
Patienten anbieten zu können.“

Künstliche Intelligenz in der Endoskopie – Implementierung in der
Vorsorge-Koloskopie

Bei der endoskopischen Untersuchung des Dickdarms im Rahmen der
Darmkrebs-Vorsorge setzen die Ärzte der Klinik und Poliklinik für Innere
Medizin I bereits ein System mit integrierter KI im klinischen Alltag ein.
Dieses unterstützt die endoskopierenden Ärzte während der Untersuchung bei der
Detektion und Charakterisierung von Polypen im Dickdarm. „Diese Systeme
funktionieren ähnlich wie Assistenzsysteme in modernen PKWs und führen zu einer
weiteren Verbesserung der Qualität unserer Vorsorge-Koloskopie. Sie geben den
Untersuchern Hinweise auf Polypen und markieren gezielt Bereiche im Dickdarm,
um diese noch einmal genauer zu inspizieren und das Auffinden von Polypen im
Dickdarm zu verbessern“, so PD Dr. Kandulski.

Europaweit anerkanntes Zentrum für endoskopische Medizin

Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR ist im Bereich der
Leber- und Gallengangerkrankungen auf die Diagnostik und Therapie von Tumoren
dieser Organe spezialisiert. Insbesondere für die Cholangioskopie gehört die
Klinik zu den europaweit führenden Einrichtungen in diesem Bereich. „Wir freuen
uns, dass wir mit unserer Forschung einen Beitrag dazu leisten können, die
Implementierung von Künstlicher Intelligenz auf dem Gebiet der Endoskopie
weiter voran zu bringen und somit die Endoskopie in die Zukunft zu führen, im
Sinne einer besseren Versorgung unserer Patienten“, resümiert Professor Dr.
Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere
Medizin I des UKR.

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Verwendung der Medien ausschließlich im Zusammenhang mit dieser
Pressemitteilung

Arzt vor Endoskop
PD Dr. Arne Kandulski

Arzt und Pfleger bei der Endoskopie
Mittels einer KI sollen bereits während der Untersuchung bösartige
Gallengangsveränderungen identifiziert werden können.


Pressesprecherin
Katja Rußwurm


0941 944-31580

0941 944-31591

presse@ukr.de
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Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der höchsten
Versorgungsstufe. Es bietet in 31 human- und zahnmedizinische Kliniken,
Polikliniken, Instituten und Abteilungen fast das komplette medizinische
Fächerspektrum an und verfügt über 839 Betten sowie 52 tagesklinische
Behandlungsplätze.

Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin
mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie
onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen
Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen
Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit
der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca.
2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische
Forschung verantwortlich.

Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und
pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im
Team.

Quelle: Uniklinik Regensburg, 02.06.2022

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