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Diakonissenkrankenhaus und Klinikum St. Georg gründen Emphysemzentrum

Diakonissenkrankenhaus und Klinikum St. Georg gründen Emphysemzentrum (Diako Leipzig).



Rund sieben Millionen Menschen leiden hierzulande an einer chronischen Lungenerkrankung wie der COPD. Hierbei ist Atemnot eine häufige Begleiterscheinung, die in solchen Fällen häufig schon bei geringer Belastung
auftritt und von den betroffenen Patientinnen und Patienten als sehr
einschränkend empfunden wird.

Das Diakonissenkrankenhaus Leipzig und das Klinikum St. Georg Leipzig haben
gemeinsam ein Spezialzentrum zur Behandlung von schwerer Atemnot bei
Emphysempatienten gegründet. Es heißt Emphysemzentrum Leipzig und ist das erste
derartige Behandlungszentrum im Leipziger Raum.

Der medizinische Begriff Lungenemphysem (kurz: Emphysem) kann als eine
krankhafte Aufblähung der Lunge beschrieben werden. Das Lungenemphysem ist eine
Form der COPD. Ein Lungenemphysem entsteht durch entzündliche Prozesse im
Lungengewebe – ausgelöst durch Schadstoffe, wie sie beim Rauchen inhaliert
werden. Chronische Atemnot, zunächst bei Belastung und in einem späteren
Stadium auch bei Ruhe, ist ein typisches Symptom für ein fortgeschrittenes
Lungenemphysem.

Das neue Leipziger Behandlungszentrum richtet sich an chronisch kranke
Lungenpatienten, die in besonderer Weise von Atemnot betroffen sind. Durch
verschiedene Voruntersuchungen wird dabei zunächst geprüft, wer von dieser
Spezialbehandlung profitieren könnte und wer nicht. Denn tatsächlich ist es so,
dass diese therapeutische Option nur für einen bestimmten Patientenkreis
besteht. Die hier angebotenen Therapien zielen darauf ab, die bestehende
Atemnot zu verringern, die Belastbarkeit zu verbessern und dadurch für die
betroffenen Patientinnen und Patienten wieder mehr Lebensqualität zu
erreichen.

Sofern diese Behandlung grundsätzlich möglich erscheint, muss entschieden
werden, ob eine Therapie entweder auf interventionellem oder auf operativem
Wege erfolgen kann. Die spezialisierten Voruntersuchungen und Festlegungen zum
jeweils geeigneten Behandlungsansatz erfolgen in der Klinik für Pneumologie und
Kardiologie des Diakonissenkrankenhauses Leipzig. Hier findet auch die
schonende interventionelle Therapie statt.

Mithilfe eines Bronchoskops werden dabei während einer kurzen und milden
Narkose nur wenige Millimeter kleine Lungenventile in die Atemwege eingelegt,
die für eine bessere Lungenbeweglichkeit sorgen. Sofern dies nicht möglich ist
oder sinnvoll erscheint, kann auch eine operative Entfernung von Lungengewebe
für eine Linderung von Atemnot sorgen. Dieser Eingriff wird in der Klinik für
Thoraxchirurgie des Leipziger Klinikums St. Georg endoskopisch, das heißt
mittels „Schlüssellochchirurgie“ durchgeführt.

Neben Pneumologen und Thoraxchirurgen gehören auch erfahrene Radiologen,
Atmungstherapeuten und spezialisierte Physiotherapeuten zum zentralen Team des
Emphysemzentrums Leipzig. In einem regelmäßig tagenden Emphysemboard wird der
individuelle Behandlungsverlauf aller Patientinnen und Patienten im engen
persönlichen Austausch von Lungenärzten, Thoraxchirurgen und Radiologen
fachübergreifend diskutiert und gemeinsam strukturiert nachbeobachtet. Die
Leistungsfähigkeit aller Patienten wird vor und nach dieser Spezialbehandlung
mittels des komplexen Verfahrens der Spiroergometrie gemessen, um so den
konkreten Behandlungseffekt genau einschätzen zu können.

Für die Gründung des Emphysemzentrums gelten strukturelle und personelle
Voraussetzungen sowie fundierte Erfahrungen, bestätigt durch die jeweiligen
Fachgesellschaften – u. a. von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und
Beatmungsmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Seit dem
Jahr 2015 arbeiten das Klinikum St. Georg und das Diakonissenkrankenhaus
bereits eng im gemeinsam getragenen Lungenkrebszentrum Leipzig-Nordwest
zusammen, das nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft
zertifiziert ist.

„Für Lungenpatienten in der Leipziger Region ist es eine gute Nachricht, dass
es nun vor Ort ein solches Fachzentrum gibt“, erläutert, Dr. Thomas
Blankenburg, der als Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Kardiologie des
Diakonissenkrankenhauses das Leipziger Emphysemzentrum leitet. „Unser Ziel ist
es, bei möglichst vielen Betroffenen eine spürbare Linderung ihrer dauerhaften
Atembeschwerden zu erreichen und auf diese die Lebensqualität deutlich zu
verbessern.“

„Auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen arbeiten beide Leipziger Krankenhäuser
schon seit mehreren Jahren eng und vertrauensvoll zusammen – für Patientinnen
und Patienten freut es mich außerordentlich, dass dies nun auch zur Behandlung
dieser mit schweren Leiden verbundenen Krankheit geschieht – noch dazu in Form
eines weiteren Fachzentrums mit regionaler Alleinstellung“, ergänzt Dirk
Herrmann als Kaufmännischer Geschäftsführer des Diako.

„Mit der minimalinvasiven Entfernung von überblähtem Lungengewebe steht bei
Kontraindikation für das endoskopische Verfahren eine schonende Methode zur
Lungenvolumenreduktion zur Verfügung“, sagt Dr. Axel Skuballa, der als Chefarzt
der Klinik für Thoraxchirurgie des Klinikum St. Georg ebenfalls Leiter des
neuen Emphysemzentrums ist.

„Mit dem Emphysemzentrum wird die medizinische Versorgung in Leipzig weiter
ausgebaut und gestärkt. Es ist wichtig, dass wir im Verbund und mit der
Expertise der Ärzte aus unseren beiden Häusern auch den Patientinnen und
Patienten mit solchen speziellen Erkrankungen helfen können“, sagt Dr. Iris
Minde, Geschäftsführerin der St. Georg Unternehmensgruppe.

Quelle: Diako Leipzig, 26.08.2021

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