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Ein Drittel aller Geburten in 2020 durch Kaiserschnitt

Kaiserschnitt-Rate: Schleswig-Holstein mit dem höchsten Anteil an Kaiserschnittentbindungen, Berlin mit dem niedrigsten (Destatis).



Rund 220 700 Frauen haben im Jahr 2020 per Kaiserschnitt entbunden – damit ist fast jede dritte Geburt in einem Krankenhaus in Deutschland durch einen Kaiserschnitt erfolgt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Kaiserschnittrate bundesweit bei 29,7 %. Gegenüber dem Jahr 2019 (29,6 %)
ist sie nahezu gleichgeblieben. Über die letzten 30 Jahre betrachtet hat sich der Anteil dieser operativen Eingriffe fast verdoppelt. Im Jahr 1991 brachten 15,3 % der Frauen ihr Kind mit einer Sectio caesarea, so wird der Kaiserschnitt
im medizinischen Fachjargon genannt, auf die Welt. Neben dem Kaiserschnitt gibt
es noch weitere, wenn auch selten angewandte Methoden der Geburtshilfe: Eine
Saugglocke wurde bei 6,0 % der Entbindungen im Jahr 2020 eingesetzt, eine
Geburtszange bei 0,4 % der Entbindungen.

[...]

Große Unterschiede im regionalen und internationalen Vergleich

Es gibt in Deutschland große regionale Unterschiede. Am höchsten war der Anteil
der Entbindungen per Kaiserschnitt in Schleswig-Holstein (33,3 %). Es folgte
Sachsen-Anhalt mit einer Kaiserschnittrate von 32,3 %. Berlin (25,6 %) hatte
hingegen die niedrigste Kaiserschnittrate, gefolgt von Sachsen (26,6 %).

Krankenhaus-Entbindungen durch Kaiserschnitt 2020
[...]

Auf internationaler Ebene liegen vergleichbare Daten der OECD für 26 Staaten
bis zum Jahr 2019 vor. Demnach kamen 2019 in der Türkei 54 Kaiserschnitte auf
100 Lebendgeburten, in Polen 39 und in Ungarn 38. Vergleichsweise niedrig war
die Zahl in Israel (15) sowie Norwegen und Island (je 16). Deutschland lag im
Jahr 2019 mit 30 Kaiserschnitten je 100 Lebendgeburten im oberen Drittel der 26
OECD-Staaten.

Geburten per Kaiserschnitt OECDGeburten per Kaiserschnitt
Nur knapp ein Drittel aller Krankhäuser bietet Geburtshilfe an

Rund 759 000 Kinder, einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten, wurden im
Jahr 2020 im Krankenhaus geboren – 0,5 % oder 4 035 weniger als im Jahr 2019.
Der Anteil der lebend geborenen Kinder betrug 99,6 %.

In Deutschland bieten immer weniger Krankenhäuser überhaupt Geburtshilfe an. Im
Jahr 2020 führten nur noch 32,7 % der 1 903 Krankenhäuser in Deutschland
Entbindungen durch, im Jahr 1991 waren es noch 49,2 %. Damals gab es insgesamt
2 411 Krankenhäuser. Das verringerte Angebot hat auch damit zu tun, dass 2020
deutlich weniger Frauen (743 899) im Krankenhaus entbunden haben als noch vor
30 Jahren (822 842).

Mehr Hebammen und Entbindungspfleger im Jahr 2020

Hebammen und Entbindungspfleger spielen bei Geburten sowie der Begleitung von
Frauen während und nach der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Im Jahr 2020
leisteten 11 535 Hebammen und Entbindungspfleger Geburtshilfe in deutschen
Krankenhäusern, das waren 102 oder 0,9 % mehr als im Vorjahr. Davon waren 88 %
(10 130) fest angestellt, 12 % (1 405) waren sogenannte Belegkräfte.

Zahl der angehenden Hebammen: 60 % mehr als zehn Jahre zuvor

Im Jahr 2020 befanden sich bundesweit 3 015 Schülerinnen und sechs Schüler in
der schulischen Ausbildung zur Hebamme beziehungsweise zum Entbindungspfleger.
Das waren rund 60 % mehr als zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2010 gab es 1 913
Schülerinnen in der Hebammenausbildung (keine Entbindungspfleger).

Methodische Hinweise:

Die Angaben zu den Krankenhausentbindungen und den Hebammen und
Entbindungspflegern in den Krankenhäusern stammen aus der Krankenhausstatistik
(Grunddaten der Krankenhäuser).

Die Angaben zu den angehenden Hebammen und Entbindungspflegern kommen aus der
Schulstatistik. Im Vergleichsjahr 2010 fehlt der Nachweis von Schulen des
Gesundheitswesens in Hessen. Im Jahr 2020 fehlt der Nachweis von Schulen des
Gesundheitswesens in Schleswig-Holstein. Seit dem 18. Januar 2020 wird die
bestehende schulische Ausbildung in einen Bachelor-Studiengang überführt. Ab
dem Jahr 2022 endet die aktuell geltende Übergangsfrist.

Quelle: Destatis, 26.04.2022

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