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Endoprothesenregister Deutschland mit Jahresbericht 2022

Das Endoprothesenregister Deutschland EPRD bewertet im Jahresbericht 2022 die Kriterien für lange Standzeiten von Implantaten (Download, PDF, 7 MB).



Keine Hinweise auf Notwendigkeit eines Retropatellarersatzes bei primärer Knietotalendoprothese. Große Versorgungs-unterschiede bei hüft- und knieendoprothetischen Eingriffen. Erfreuliche Entwicklung: Trotz Corona melden mehr Kliniken ihre Operationsdaten.
Berlin, den 28.10.2022 – Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) hat
seinen Jahresbericht 2022 veröffentlicht. Es ist der siebte Bericht seit Start
des Registers vor zehn Jahren. 2021 wurden insgesamt 306.272 Hüft- und
Knieerstimplantationen beim EPRD erfasst. Die Zahl aller dokumentierten
Knieeingriffe liegt dabei acht Prozent unter den Vergleichswerten vor der
Pandemie, bei den Hüfteingriffen sank die Zahl nur geringfügig um knapp ein
Prozent.

Kurzschäfte kommen bei Hüfterstimplantationen immer häufiger zum Einsatz

Zu den Trends in der Versorgung mit Hüftendoprothesen zählt der Einsatz von
Kurzschäften. Sie werden inzwischen in 12 Prozent aller Hüfterstimplantationen
verwendet. Zum Vergleich: 2015 lag dieser Anteil nur bei sechs Prozent.
Kurzschaftprothesen werden besonders bei jüngeren und gesünderen Patient:innen
eingesetzt, um so viel Knochensubstanz wie möglich zu erhalten. Ebenso
beständig ist der Trend zu größeren Kopfkomponenten. 36-mm-Köpfe wurden in rund
44 Prozent der Fälle eingesetzt, ein Plus von etwa drei Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Erstmals seit Registerbestehen wurden damit 32-mm-Köpfe in weniger als
der Hälfte der primären HTEP-Operationen verwendet.Zum Vergleich: 2014 kamen sie
noch bei 61 Prozent der Eingriffe zum Einsatz.

Keine Hinweise zur Notwendigkeit eines Retropatellarersatzes

Der Jahresbericht 2022 enthält wieder einen Vergleich mit internationalen
Registerdaten. Die Wissenschaftler des EPRD fragten: Inwiefern ist eine
generelle Empfehlung für den primären Retropatellarersatz ratsam? Beim
Retropatellarersatz wird die Rückfläche der Kniescheibe im Rahmen einer
Knieimplantation mitersetzt. Internationale Registerdaten – auch europäische –
zeigen tendenziell höhere Revisionsraten, wenn die Knierückfläche nicht
mitersetzt worden ist. Deswegen wird der Retropatellarersatz empfohlen. Die
Analyse der EPRD-Daten kommt zu einem anderen Ergebnis: Der primäre
Retropatellarersatz zeigt bessere Ergebnisse, wenn dieser in Kliniken
vorgenommen wird, die den Retropatellarersatz häufig durchführen. Zudem gibt es
teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den Systemen beziehungsweise
Herstellern. Eine pauschale Empfehlung zum primären Retropatellarersatz wie
andere internationale Register kann das EPRD daher nicht aussprechen.

Große Versorgungsunterschiede bei hüft- und knieendoprothetischen Eingriffen

Erstmals in diesem Jahr werden im EPRD-Jahresbericht die unterschiedlichen
Arbeitsweisen der Kliniken bei hüft- und knieendoprothetischen Eingriffen
dargestellt. Beispielsweise machen Kurzschaft- und Schenkelhalsprothesen
zusammen etwa 13 Prozent der Versorgungen aus. In 32 Krankenhäusern wurden
diese Schafttypen 2021 jedoch bei mehr als der Hälfte der Operationen
eingesetzt, in einem der Häuser sogar in 92 Prozent der vorgenommenen
Eingriffe. Das Gros der Krankenhäuser wählt bei Knietotalendoprothesen in den
allermeisten Fällen die Vollzementierung. 190 Kliniken implantieren sogar
ausschließlich vollzementiert, 81 weitere Kliniken in über 90 Prozent der
Fälle. Es gibt aber auch 14 Kliniken, in denen andere Verankerungsarten
überwiegen: 12 von ihnen setzten auf hybride Verankerung, zwei auf komplett
zementfreie Implantationen von Knietotalendoprothesen. Weitere Beispiele zu den
Versorgungsunterschieden enthält der EPRD-Jahresbericht.

Kontinuierlich steigende Datenlieferungen der Kliniken an das EPRD

Bis einschließlich 2019 stiegen die jährlichen Lieferungen der Datensätze aus
den Kliniken kontinuierlich an. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie waren es
2020 jedoch weniger. Obwohl die Dokumentationen 2021 wieder um fast vier Prozent
zulegten, bewegen sie sich nochimmer unter denen des letzten präpandemischen
Jahrs 2019.Dr. Andreas Hey, Geschäftsführer der EPRD gGmbH: „Das Engagement der
im EPRD teilnehmenden Kliniken ist erfreulicherweise allen Krisen zum Trotz
ungebrochen. Die Anzahlder datenliefernden Kliniken stieg von 2012 bis 2021
stetig an und lag Ende 2021 bei 747. Das freut uns im zehnten Jahr unseres
Bestehens besonders. Denn ohne das Engagement der Kliniken gäbe es diese
Registerarbeit nicht.“

Quelle: Pressemitteilung, 28.10.2022

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