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Gemeinschaftsprojekt Krankenhausapotheke startet mit hohem Patientensicherheitsstandard mydrg.de





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Gemeinschaftsprojekt Krankenhausapotheke startet mit hohem Patientensicherheitsstandard

Gemeinschaftsprojekt Krankenhausapotheke startet mit hohem Patientensicherheitsstandard (Regiomed).



Seit November arbeiten die Mitarbeiter der beiden Krankenhausapotheken von REGIOMED gemeinsam an einem Standort – am REGIOMED Klinikum Coburg. Eine Herzlich-Willkommen-Girlande ziert den Eingangsbereich der Apotheke im Klinikum Coburg. Es herrscht geschäftiges Treiben auf den Gängen, in den
Herstellungsbereichen und in den Büros. Der Einzug der Sonneberger Apothekenmitarbeiter ist der finale Schritt der organisatorischen und
räumlichen Zusammenführung der beiden REGIOMED-Apotheken am Standort Coburg.
Zwei Jahre arbeiteten die Teams an beiden Standorten auf diesen Tag hin. Der
anstrengende und auch emotional beladene Prozess der Apothekenrestrukturierung
forderte von allen Beteiligten großes Engagement, Mut und die Bereitschaft,
dieses Projekt gemeinsam nachhaltig zum Erfolg zu führen. Umso größer ist die
Freude in diesen Tagen, dass die Planungen nun in die praktische Umsetzung
gehen. „An der einen oder anderen Stelle improvisieren wir gerade noch etwas
bei den Abläufen.

Das ist aber ganz normal und wird sich schnell einspielen“, so Chefapothekerin
Andrea Beitzinger. Trotz bester Vorbereitung wird es einige Zeit benötigen, bis
der neue Rhythmus gefunden ist, und alle Prozesse aufeinander abgestimmt sind.
Die Entwicklung hin zu einer neuen Routine der Arzneimittelversorgung ist dank
des stetigen Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich spürbar.
Alle halten auch nach kräftezehrenden Wochen weiterhin durch, um das Projekt zu
einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Die Fusion der Apothekenstandorte war die folgerichtige Entscheidung
Als Teil des Krankenhauses agieren Krankenhausapotheken in einem hochgradig
komplizierten und dynamischen Gesundheitssystem. Schneller technischer
Fortschritt und die digitale Transformation sind allgegenwärtige
Managementherausforderungen. Mit der Zentralisierung verschafft sich REGIOMED
den Vorteil, langfristig diesem wachsenden Veränderungsdruck der nächsten Jahre
gerecht zu werden und den Apothekenbetrieb wettbewerbsstark und zukunftsfähig
zu gestalten. Denn nur die neue zentrale Struktur einer Apotheke ermöglicht es,
notwendige Investitionen zu tätigen, um die Arzneimittelversorgung in REGIOMED
dauerhaft in Qualität und Wirtschaftlichkeit zu sichern. Eine wegweisende
Investition, die im Rahmen der Zusammenführung bereits realisiert wurde, ist
die Anschaffung eines Vollkommissionierautomaten. Dieser stellt die
angeforderten Arzneimittelpackungen vollautomatisch stationsweise zusammen und
erleichtert somit die Arbeit in der Arzneimittellogistik.

Der Verbund kann außerdem auf einen Pool hochqualifizierter pharmazeutischer
Mitarbeiter zugreifen und deren Potentiale effizient nutzen. Durch die
Bündelung des Expertenwissens aus den beiden Standorten wird ein erstklassiges,
pharmazeutisches Portfolio für alle Verbundeinrichtungen und für externe Kunden
angeboten. Das Zentrum für Arzneimittellogistik, das Zentrum für Klinische
Pharmazie, das Unit Dose-Zentrum und das Zentrum für Arzneimittelherstellung
bilden seit 1. November die vier Säulen der pharmazeutischen Versorgung bei
REGIOMED unter dem Dach eines zentralen Managements und einer zentralen
Qualitätssicherung.

Investitionen in die Apotheke sind Investitionen in die Patientensicherheit
Der Medikationsprozess im Krankenhaus ist ein sensibler und komplexer
Hochrisikoprozess. Nach Infektionsgefahren stellen Medikationsfehler das größte
Risiko für Krankenhauspatienten dar. Medikationsfehler geschehen, weil auf dem
Weg von der ärztlichen Verordnung bis zur Verabreichung des Arzneimittels viele
Schritte erfolgen müssen, zahlreiche Personen unterschiedlicher Berufsgruppen
beteiligt sind und in verschiedenen Medien dokumentiert wird. Ziel der
getätigten Investitionen in Vollautomation und digitale Transformation ist es,
innovative Rahmenbedingungen für die standardisierte Versorgungslage aller
Patienten zu schaffen. Damit wird ein geschlossener Medikationsprozess
initialisiert, der Informationen und Ergebnisse einzelner Prozessschritte für
alle Berufsgruppen, die am Medikationsprozess beteiligt sind, ständig verfügbar
und nachvollziehbar macht. Dabei ist die Einzeldosis- oder
Unit-Dose-Arzneimittelversorgung für Krankenhauspatienten der sicherste
Versorgungsweg mit Arzneimitteln. Die vom Arzt elektronisch angeordneten
Medikamente werden von einem Apotheker kontrolliert und an den
Unit-Dose-Automaten übermittelt. Die Tabletten werden vom Unit-Dose-Automaten
in Tütchen verpackt und mit dem Namen des Patienten sowie einem Einnahmehinweis
auf dem Tütchen an die Stationen ausgeliefert. Somit wird ein
patientenindividuelles, robotikbasiertes Stellen der Medikation zentralisiert
automatisiert und pharmazeutisch begleitet durchgeführt und sichergestellt,
dass das richtige Arzneimittel zur richtigen Zeit der richtigen Person
verabreicht wird. Innerhalb von REGIOMED werden aktuell bereits knapp 400
Betten auf diese Weise versorgt, Tendenz steigend.

„Insgesamt sichert die Klinikapotheke am Standort Coburg die
Arzneimittelversorgung von insgesamt 2.000 stationären Betten in der Region.
Dabei liegt der Fokus auf einer wirksamen, sicheren und wirtschaftlichen
Arzneimitteltherapie. Sie ist die Basis unseres Angebots, auch in den kommenden
Jahrzehnten eine möglichst wohnortnahe Patientenversorgung auf dem gewohnt
hohen Qualitätsniveau anbieten zu können“ betont Alexander Schmidtke
Hauptgeschäftsführer der REGIOMED-KLINIKEN GmbH. „Der erste Schritt ist getan –
die Zusammenführung ist der gelebte REGIOMED-Gedanke. Nun gilt es darauf
aufzubauen und die Arzneimittelversorgung für zukünftige
Herausforderungen aufzustellen“, resümieren Beitzinger und Schmidtke
gemeinsam.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Dominik Sauerteig, und Landrat
Sebastian Straubel freuen sich, dass die Zusammenführung der Apotheke gelungen
ist. „Der Gesundheitsmarkt entwickelt sich im Eiltempo. Durch die Entscheidung
im Aufsichtsrat haben wir das Projekt Apothekenzusammenführung
mit einem Digitalisierungsansatz verknüpfen können. So ist REGIOMED nun im
Apothekenbereich gut aufgestellt und trägt zu einer zukunftsfähigen Versorgung
der Bürgerinnen und Bürger bei“, erklärt Sauerteig. Und Landrat Straubel
ergänzt: „Die bestmögliche Patientenversorgung hat oberste Priorität. Die
getätigten Investitionen in die Apotheke sind ein wichtiger Baustein, um die
Patientenversorgung weiter auf einem hohen Niveau zu halten.“

Quelle: Regiomed, 08.12.2021

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