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IGeL-Report 2023

Selbstzahlerleistungen in der Arztpraxis weiterhin fragwürdig (MD Bund, PDF, 1,2 MB).



Der IGeL-Monitor hat zum vierten Mal Versicherte zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und zum Umgang damit in den ärztlichen Praxen befragt. Das Geschäft mit diesen Verkaufsangeboten läuft auf hohem Niveau. Zu den Top-Sellern gehören IGeL, die nachweislich mehr schaden als nützen.
Patientenrechte werden oft nicht beachtet. Die gestiegene Nachfrage durch junge Patientinnen und Patienten gibt Anlass zur Sorge – viele wissen wenig über
Nutzen und Schaden von IGeL.

In einer repräsentativen Befragung hat der IGeL-Monitor für seinen IGeL-Report
2023 knapp 6.000 Versicherte im Alter von 20 bis 69 Jahren befragt. Die
Bekanntheit von IGeL ist unverändert groß: Fast 80 Prozent der Befragten gaben
an, Selbstzahlerleistungen zu kennen. Nur gut jeder Vierte (28 Prozent) weiß,
dass es verbindliche Regeln beim Verkauf von IGeL in der Praxis gibt. Dazu
gehört, dass Patientinnen und Patienten über den wahrscheinlichen Nutzen und
mögliche Risiken oder Schäden durch die Leistung aufzuklären sind. Über den
Nutzen wurden 78 Prozent informiert, über mögliche Schäden nur 56 Prozent. Fast
jeder Fünfte (18 Prozent) gibt sogar an, dass seine Behandlung mit einer
Kassenleistung vom Kauf einer IGeL abhängig gemacht wird.

Die Top 10 der am meisten verkauften Selbstzahlerleistungen sind im Vergleich
zum IGeL-Report 2020 nahezu unverändert: Ultraschalluntersuchungen der
Eierstöcke und der Gebärmutter zur Krebsfrüherkennung sowie verschiedene
Glaukom-Früherkennungs­untersuchungen, zusätzlicher Abstrich zur Früherkennung
von Gebärmutterhalskrebs, der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs,
zusätzliche Hautkrebsscreenings, zusätzliche Ultraschalluntersuchungen in der
Schwangerschaft, Ultraschall der Brust zur Krebsfrüh­erkennung und
Untersuchungen des Blutbilds.

Ultraschall der Eierstöcke am meisten verkauft − obwohl der Schaden überwiegt
Der Ultraschall zur Krebsfrüherkennung der Eierstöcke und der Gebärmutter wurde
nach der Befragung am meisten verkauft. Die Leistung bewertet der IGeL-Monitor
mit „negativ“ und „tendenziell negativ“. Denn bei dieser Untersuchung kann es
häufig zu falsch-positiven Befunden und dadurch zu unnötigen weiteren
Untersuchungen und Eingriffen kommen, die erheblich schaden können. „Die oft
jungen Frauen werden völlig unnötig in Angst und Schrecken versetzt. Die
Untersuchung hat als Früherkennung keinen Nutzen; sie kann aber definitiv
schaden und wird deshalb auch von den gynäkologischen Fachgesellschaften
abgelehnt. Diese Leistung dürfte überhaupt nicht mehr angeboten werden, wenn
man Patientensicherheit ernst nimmt“, sagte Dr. Stefan Gronemeyer,
Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund.
[...]

Quelle: MD Bund, 27.04.2023

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