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Implantatauswahl muss in aerztlicher Hand bleiben mydrg.de





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Implantatauswahl muss in aerztlicher Hand bleiben

Entscheidung über Implantatauswahl muss in ärztlicher Hand bleiben (Pressemitteilung).



Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik befürchten Qualitätseinbußen bei der Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken durch den wachsenden Einfluss ökonomischer Faktoren.
„In den meisten Kliniken entscheiden die Operateure entweder eigenverantwortlich oder gemeinsam mit den Einkaufsabteilungen, welche Implantatmodelle von welchem Hersteller zum Einsatz kommen. Damit wird medizinischen Aspekten ausreichend Rechnung getragen“, betont
der AE-Generalsekretär und stellvertretende DGOU-Präsident Prof. Dr. Carsten Perka.

Doch gebe es mittlerweile eine Reihe von Häusern, in denen die Mediziner nur
noch sehr eingeschränkt in die Auswahl der Implantate einbezogen oder vor einem
Herstellerwechsel vom Klinikmanagement zu Rate gezogen würden. „Erfolgen
Implantat- oder Herstellerwechsel unvermittelt und häufig, muss jedes Mal
wieder eine Lernkurve mit den neuen Implantatmodellen überwunden werden. Das
kann die Zahl der Komplikationen und erneuten Operationen erhöhen“, sagt
AE-Vizepräsident Prof. Dr. Karl-Dieter Heller unter Hinweis auf Analysen des
Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD). Über aktuelle Trends beim
künstlichen Gelenkersatz berichten Experten von DGOU und AE auf der
Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen
(VSOU). Der Kongress findet vom 2. bis zum 4. Mai 2019 in Baden Baden statt.

In dem seit 2012 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (DGOOC) gemeinsam mit Krankenkassen und Industrie
aufgebauten EPRD sind mittlerweile mehr als eine Million Operationen aus über
700 Krankenhäusern dokumentiert worden. Der größere Teil davon entfällt mit
etwas mehr als 560.000 Eingriffen auf Hüftoperationen, der Rest mit etwas mehr
als 440.000 auf Operationen des Knies. „Wissenschaftliche Auswertungen im
Rahmen des jüngsten EPRD-Jahresberichtes belegen, dass Kliniken nach einem
Wechsel des sogenannten Hauptherstellers signifikant höhere
Ausfallwahrscheinlichkeiten bei Hüft- und Knie-Endoprothesen aufweisen, also
mehr Wechseloperationen nötig sind“, erläutert Prof. Dr. Volkmar Jansson,
Wissenschaftlicher Direktor des EPRD. Als Haupthersteller einer Klinik gilt dem
EPRD zufolge das Unternehmen, von dem 70 Prozent und mehr der in einem
Krankenhaus verwendeten Implantate stammen. Für den Wechsel eines Herstellers
könne es zwar durchaus nachvollziehbare Gründe geben, sagt Jansson weiter: „In
jedem Fall aber bedeutet ein Wechsel für die Operateure und das OP-Personal,
sich gegebenenfalls an die Operationstechnik und die Instrumente anderer
Implantate gewöhnen und die Verwendung teils neu erlernen zu müssen.“

Als Executive-Commitee-Sprecher des EPRD plädiert Prof. Dr. Perka angesichts
der EPRD-Ergebnisse dafür, dass Medizin und Management in den Krankenhäusern
eine gemeinsame Implantatstrategie festlegen, um überraschende Wechsel aus
bloßen wirtschaftlichen Gründen auszuschließen: „Der Operateur wird immer
klinische Aspekte in den Vordergrund stellen und der Einkäufer mit hoher
Wahrscheinlichkeit ökonomische. Vor dem Preis sollten aus Sicht der Medizin
jedoch immer Analysen aus Registern wie dem EPRD oder andere wissenschaftliche
Auswertungen gewürdigt werden.“ Im besten Falle gäben die Ärztinnen und Ärzte
zunächst ein Portfolio aus mehreren fachlich geeigneten Implantaten vor, das
alle medizinisch notwendigen Versorgungsformen abdecke. Erst danach sollten die
Einkaufsabteilungen mit den Herstellern über den Preis verhandeln. Perka
betont: „Die Entscheidung über die Implantatauswahl muss trotz ökonomischen
Drucks letztlich in ärztlicher Hand bleiben.“

Hintergrund
Zum 1. Januar 2017 wurden auf Beschluss der Selbstverwaltungspartner im
deutschen Gesundheitswesen erneut die Pauschalen für die Leistungsvergütung für
den Hüftgelenksersatz und für zahlreiche Maßnahmen bei der Wirbelsäulentherapie
gesenkt. Demnach erhalten Kliniken beispielsweise für eine einfache
Hüft-Total-Endoprothese weniger Vergütung als bisher. Mit dem erneuten
Einschnitt in die Vergütung können die Kliniken ihre Patienten, bei denen eine
Hüft- bzw. Rücken-OP vonnöten ist, kaum mehr kostendeckend therapieren. Die
Folge: Krankenhäuser müssen die Kosten der Liegezeiten, der Implantate und der
Sachkosten senken.

Der Aufbau des EPRD geht auf eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zurück. Gemeinsam initiiert
wurde das EPRD durch die Fachgesellschaft (DGOOC), den AOK-Bundesverband GbR,
den Verband der Ersatzkassen (vdek) und den Bundesverband Medizintechnologie
e.V. (BVMed). Betrieben wird das EPRD von der EPRD Deutsche
Endoprothesenregister gGmbH (EPRD gGmbH). Die gemeinnützige Gesellschaft ist
eine hundertprozentige Tochter der DGOOC und wurde am 22. Dezember 2010
gegründet. Geschäftsführer der EPRD gGmbH ist Dr. med. Andreas Hey. Die
Anbindung an die wissenschaftliche Fachgesellschaft gewährleistet die
Neutralität und Unabhängigkeit der EPRD gGmbH.

Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) hat im Herbst 2018 seinen dritten
Jahresbericht veröffentlicht. Mit über 280.000 eingegangenen OP-Dokumentationen
und 706 datenliefernden Krankenhäusern waren diese Zahlen 2017 so hoch wie in
keinem Jahr zuvor. Erstmals wurden auch Ergebnisse von Implantatsystemen bis
drei Jahre nach dem Ersteingriff veröffentlicht.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist eine
medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft mit rund 10.800 Mitgliedern. Als
Vereinsverband bündelt die DGOU die Ziele und Aufgaben ihrer beiden
Trägervereine, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie (DGOOC) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU),
und deren Mitglieder.

Referenzen
3. EPRD-Jahresbericht 2017

Weitere Infos
Links:
AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik

Endoprothesenregister Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)

EndoCert

Kontakt:
Opens window for sending emailSusanne Herda und Swetlana Meier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
Tel.: 030 – 340 603 -606 oder -616

Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-MailKai Wulfes
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
EPRD Deutsche Endoprothesenregister gGmbH
Tel.: 030 - 340 603 640

Quelle: href='https://www.mydrg.de/k/7AI' title='Implantatauswahl muss in aerztlicher
Hand bleiben'>Pressemitteilung
, 29.04.2019

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