Das Evangelische Krankenhaus hat im Umgang mit der Öffentlichkeit viel Porzellan zerschlagen. Da wurden falsche Hoffnungen geweckt, der Erhalt der Wagenremise versprochen, Neubauten sollten auf dem vorhandenen Sondergebiet erfolgen und der Haupteingang an die Auguststraße verlegt werden. Einziger Haken an der Sache: Die Planungen waren finanziell nicht umsetzbar. Mehr noch, das Krankenhaus stand vor zehn Jahren knapp vor dem Ruin.

Der Vertrauensverlust lastet heute noch schwer auf der neuen Geschäftsführung. Die hat das EV zwar finanziell gut aufgestellt. Doch die Wucht des Protests, der ihr nach der Vorstellung neuer Planungen entgegenschlug, wird sie in Unkenntnis der Vergangenheit überrascht haben. Mit den Nachbarn das Gespräch zu suchen ist nun ein erster Schritt auf dem richtigen Weg, das Krankenhaus zukunftsfähig zu machen. Denn an einem Ausbau führt nichts vorbei. Das Land hat vor wenigen Tagen das neue Krankenhausgesetz verabschiedet für eine „zukunftsfeste, hochqualitative und wohnortnahe Gesundheitsversorgung“. Das EV muss liefern.

Nebenbei bemerkt: Oldenburg hat sich vor Jahren mit einem städtebaulichen Vertrag für den Erhalt des zentrumsnahen Standorts entschieden. Nun müssen ihn Politik und Verwaltung auch sichern – aber bitte mit Augenmaß.