Beiträge von Kodirre

    Wir haben gute Erfahrungen damit, zeitgleich zum Versand an den MDK der Krankenkasse mitzuteilen, dass wir die Unterlagen verschickt haben. Nur in einem Fall hieß es, dass keine Unterlagen eingetroffen seien, wir konnten diese (vielleicht aufgrund dieses Vorgehens) nochmals einsenden. Im Anschreiben an den MDK zählen wir die mitgeschickten Unterlagen auf. Es gab auch noch keine Schwierigkeiten mit teilweise fehlenden Unterlagen. MDK im Westen.

    Aber hier lesen und schreiben Menschen, die mit der praktischen Umsetzung des Systems zu tun haben und manchmal scheinbar damit weniger Probleme haben, als die Fachverbände oder die Politiker am grünen Tisch.

    Dass die hier lesenden und schreibenden Menschen weniger Probleme damit haben, liegt aber m.E. auch daran, dass es uns Beschäftigung gibt. Wenn ich aber z.B. mal betrachte, wieviel Ressourcen dafür aus der Versorgung abgezogen werden (die dadurch wohl nicht verbessert wird) und wie haarspalterisch Diskussionen um Auslegungen geführt werden, wenn strukturell vorgehaltene Ressourcen wie ein hoher Personalschlüssel auf einer geschlossenen Station dazu führt, dass die dadurch eintretende Beruhigung/ Entaktualisierung Intensivkriterien nicht mehr verschlüsselbar macht, die auf anderen Stationen weiter vorhanden wären, wenn weder die Häuser noch die MDKs vergleichbar einschätzen, wenn..., wenn... wenn... dann bleibt für mich auch der Eindruck, dass das System weder leistungs-, noch patientengerecht ist.

    Wir verwenden Persönlichkeitsstörungen (wie schon vor dem Umstieg auf das neue Entgeltsystem) auch als Hauptdiagnosen. Es klappt nicht immer, den MDK zu überzeugen. Dafür wird MDK-seits sehr viel der Aufnahmeanlass herbeigezogen: wenn da vorrangig eine depressive Symptomatik beschrieben wird, dann wird uns die HD Depression vom MDK "angeboten", selbst wenn im Anschluß noch eine spezifische Behandlung erfolgt ist. Wir argumentieren dennoch z.B. mit dem Beispiel 4 aus der DKR-Psych, nach dem das nicht bei Aufnahme unmittelbar erkennbar sein muss, was letztlich die HD ist; allerdings mit wechselndem Erfolg.
    Andererseits waren wir erfolgreich im Fall einer Krisenintervention bei suizidalen Gedanken, bei dem der MDK "F43.2" vorschlug; wir argumentierten damit, dass ein auslösendes Ereignis, auf welches eine "Anpassungsstörung" erfolgte, nicht erkennbar war. Das hat dann geholfen.

    Da unsere Morgenrunden unter 25 min sind, stellt sich das Problem der TE nicht. Es wird schon dokumentiert, dass es sich z.B. um die Morgenrunde handelt. Bei Psychoedukation dokumentieren wir auch das Thema; ich kann aber den Nährwert einer individuellen Doku bei solchen Gruppen nicht erkennen und bisher war das bei (zahlreichen!) MDK-Prüfungen kein Problem.

    Beste Grüße

    Bei uns ist die kriseninterventionelle Behandlung selten, aber kommt vor. Ein auslösendes Ereignis/ Situation setzen wir voraus (z.B. Kündigung/ Trennung WÄHREND des Aufenthaltes). Kompliziert ist es, weil sich am Anfang gar nicht erkennen läßt, ob am Ende die Mindestzeit erreicht ist, oder weil am Anfang ein Gespräch stattfand, was im Umfang einer TE war und dann schon als solche verschlüsselt wurde, weil wegen der Seltenheit und dem Streß der Situation niemand daran denkt, es zu verschlüsseln... kein besonders geschmeidiger Code...

    Viele Grüße
    Kodirre

    Anyway: natürlich wird es immer wieder Fälle geben, in denen Diagnostik keine Diagnose ergibt. Aber erstens stolperte ich über die Dauer (mehrere Wochen!!) und zweitens über dennoch erbrachte Leistungen (die ja dann keine Therapie wären??).

    Die vorgeschlagenen Lösungen im folgenden finde ich hingegen praktikabel.

    LG

    würde ich die Übernahme der Kosten ablehnen, da ich mich noch immer für Krankheiten, nicht aber für Erziehungsprobleme zuständig fühlen würde...

    Wenn ich Klinik wäre, würde ich an einer kreativen Lösung arbeiten, denn: es muss ja Symptome gegeben haben, die die Aufnahme in die TK gerechtfertigt haben?!?! Und zukünftig auf solche Fälle intensiv achten.

    Viele Grüße

    Kodirre