Guten Tag zusammen,
in folgendem Fall bin ich etwas ratlos:
Der Patient wird drei Stunden nach der stationären Aufnahme wg. einer akuten Appendizitis laparoskopisch operiert.
OP-Bericht: Nach Hautdesinfektion und sterilem Abdecken erfolgt das Anlegen eines Pneumoperitoneums unterhalb des Nabels über Stichincision mittels Veress-Kanüle auf 12 mmHg. Aspirations-, Insufflations- und Schlürftest wurden durchgeführt. Inspektion der Bauchhöhle. Leber und Magen stellen sich unauffällig dar, die Dünndarmschlingen sind gebläht. Kopftieflagerung des Pat. und Linksseitenlagerung. Jetzt unter Sicht Einbringen des 5er Arbeitstrokars im Bereich des linken Unterbauches und des 12er Arbeitstrokars suprasymphysär. Bei der Inspektion findet sich eine gangränöse Appendix. Jetzt Anspannen der Appendix, Loslösen aus der peritonealen Umschlagsfalte mittels Schere und Skelettieren des Mesenteriolums mittels Overholt und Schere und Absetzen über Endo-Clip. Darstellen der Appendixbasis und Absetzen über Endo-GIA blaues Magazin. Spülen des gesamten OP-Gebietes und Absaugen der Spülflüssigkeit und Absaugen der Flüssigkeit aus dem Douglas. Es besteht Bluttrockenheit. Einlegen einer 14er Redondrainage und Bergen der Appendix mittels Bergebeutel über dem 12er Arbeitstrokarzugang. Ablassen des Pneumoperitoneums und Entfernung des Optiktrokars und der Optik. Verschluss der Fascie im Bereich des 11er und 12er Arbeitstrokars durch Einzelknopfnähte. Subkutanverschluss durch Einzelknopfnähte. Hautverschluss durch Einzelknopfnähte. Steriler Verband.
Histologie: Schwere eitrig-phlegmonöse Appendizitis mit abszedierender Periappendizitis und lokaler fibrinös-eitriger Peritonitis bei herdförmiger Perforation.
Verweildauer hier 4 Tage, Antibiotikatherapie mit Cefuroxim und Metronidazol i.v. Postoperativer Verlauf komplikationslos.
Wir kodierten: K35.31 und 5-470.11, DRG G22C
Der MDK sagt: Hauptdiagnose ist die K35.8. Bemerkung: im OP-Bericht weder Peritonitis noch Perforation beschrieben, lediglich histolog. Befund.
Bisher haben wir den pathologischen Befund immer als Grundlage zur Kodierung herangezogen, also in diesem Fall mit Perforation. Wie sehen Sie den Sachverhalt?
Gruß
S. Stephan