Zitat
Original von Mehlhorn:
gehen all die gewonnenen Daten nicht mit ein in diese Analysen über die Unterschiede in den Krankenhäusern?
Ich glaube, der Einfluß auf die Vergütung ist nur der Anfang.
Mal unmoralisch gesprochen: in einem Fallpauschalensystem ist ja die wirtschaftliche Motivation, möglichst viele, teure Fallpauschalen in möglichst kurzer Verweildauer möglichst preiswert zu behandeln.
Marketingjargon: Den Absatz des jeweiligen DRG-Produktes möglichst hoch zu halten bei möglichst niedrigen Produktionskosten.
Um die medizinische Versorgungsqualität zu sichern, wird man also Mindeststandards entwickeln müssen, die hoffentlich von den Fachgesellschaften kommen werden. In diesem Rahmen würde man dann wahrscheinlich bestimmte Leistungen in die DRG-Definition mit aufnehmen.
Was man sonst noch mit den Daten machen wird, steht noch in den Sternen:
Werden die Details überhaupt an die Kassen gehen?
Wie werden die Rasterfahndungen der Sachbearbeiter aussehen?
Wird man die Daten zum Marketing verwenden?: ("In unserer Reibach-Privatklinik werden alle Patienten mit PDK und Arterie versorgt, um eine optimale versorgung zu garantieren, während der Bundesdurchschnitt bei 50% liegt!") -> dazu gibt´s eine große, sehr amerikanische Anderson-Studie, die glaubt, daß Patienten in Zukunft viel mehr Krankenhausvergleiche anstellen werden.
Außerdem kann man ja interne Analysen machen: bewirken die Maßnahmen tatsächlich ein besseres Outcome? Vielleicht rechnen sich die Maßnahmen ja sogar bei gleicher Fallpauschale finanziell (wg. kürzerer Verweildauer, weniger Komplikationen...).
Aber mutmaßen könnte man jetzt noch stundenlang...