Beiträge von MDierkes

    Guten Morgen FunnyGirl!

    Ich stimme dem MDK in Ihrem Fall leider ( ;) ) zu.

    Die O14.1 (Schwere Präeklmapsie) enthält bereits einen Hypertonus, denn dieser ist Hauptbestandteil einer Präeklampsie neben der Proteinurie
    und Ödemen. Hinzu kommen noch Kopfschmerzen, Schwindel, Augenflimmern, Übelkeit,...

    Wenn die Patientin nun wie sie schreiben lediglich wegen eines erhöhten Blutdrucks kam ist nur die O13 zu kodieren. Traten aber im Verlauf der
    Behandlung noch zusätzlich oben genannte Symptome auf, so ist bei Aufnahme die O13 zu kodieren und bei Entlassung nur die O14. Aus einem
    Hypertonus kann sich schnell mal eine Präeklampsie entwickeln.

    Zu beachten ist, falls die Patientin einen präexistenten Hypertonus vorweist, dass dann beide oben genannten Codes nicht in Frage kommen,
    sondern hier ein Code aus O10.ff bzw. wenn sich aus dem präexistenten Hypertonus eine Präeklampsie entwickelt der Code O11 zu wählen.

    Ich hoffe ich konnte weiter helfen.


    Viele Grüße
    M. Dierkes

    Demnach könnten diese Codes nie verwendet werden...weil ich glaube jeder Zustand, der in den Codes "...nach medizinischen Maßnahmen" geführt wird, an anderer Stelle aufgeführt ist.

    In einem Artikel vor geraumer Zeit, wurde erwähnt, dass die KEA (Arbeitsgruppe Klassifikation des Krankenhausentgeltausschusses), übereinstimmend festgestellt hat:
    ".....dass die Beschreibung eines medizinisches Krankheitsbildes durch Nutzung mehrerer ICD-10-GM-Kodes auch außerhalt definitiv vorgesehener Kodekombinationen (z.B. Kreuz-/Stern-Systematik) erfolgen kann. Sofern keine Möglichkeit besteht, die Erkrankung mit einem Diagnosekode inhaltlich abschließend abzubilden, ist die Kodierung mehrerer beschreibender Kodes kodierrichtlinienkonform...."

    Zu diesem fallen mir dann immer die Codes "...nach medizinischen Maßnahmen" ein. In ihrem Fall können Sie die R00.1 Bradykardie n.n.b. kodieren, aber meines Erachtens bildet dieser Code alleine den Krankheitszustand nicht inhaltlich komplett ab, so dass hier zusätzlich die I97.8 sonstige Kreislaufkomplikation nach medizinischen Maßnahmen kodiert werden könnte um zum Ausdruck zu bringen Bradykardie in Folge medizinischer Maßnahmen

    Hallo Coder2012,

    wir hatten auch Probleme mit dem Code O75.6 in Zusammenhang mit der O42.0. Wir hatten uns vorher extra erkundigt, wie dieser
    Code anzuwenden ist und haben folgende Antwort vom Dimdi erhalten:

    "Grundsätzlich ist nach den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version so spezifisch wie möglich zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung. Bei der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren im Geltungsbereich des § 301 SGB V sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

    Das Exklusivum bei O75.6 bedeutet, daß dieser Kode den "vorzeitigen Blasensprung" im Gegensatz zum "nach spontanem oder nicht näher bezeichnetem Blasensprung" nicht enthält und im Falle einer protrahierten Geburt nach "spontanem vorzeitigem Blasensprung" ein Kode aus O42.- zusätzlich zu O75.6 angegeben werden muss.

    Wir weisen darauf hin, dass unsere Antwort auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruht. Zusätzliche oder abweichende Informationen können zu einer anderen Antwort führen."

    Allerdings ist bislang jeder Fall in unseren MDK-Prüfungen so nicht angenommen worden, sondern uns wurde die O42.0 als Nebendiagnose
    letztendlich gestrichen und es ist nur die O75.6 ist als Diagnose (bei uns zu jedem Zeitpunkt Hauptentlassdiagnose) stehen geblieben. Somit
    sieht die Konstellation nach MDK-Prüfung bei uns wie folgt aus: O42.0+O09.ff! als Aufnahmediagnose (keine Übernahme als Entlassdiagnose) und O75.6+Z37.0! als Hauptentlassdiagnose.

    Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen.

    Liebe Grüße
    MDierkes

    Bei der protrahierten Geburt geben dir die Kodierrichtlinien klare Vorgaben. Diese sind zwar, gerade aus ärzlticher Sicht nicht nachvollziehbar, aber müssen ebend beachtet werden.
    Die Kodierrichtlinien besagen, dass eine protrahierte Geburt (O63.ff und O75.6) nur kodiert werden darf, wenn bereits 18 Stunden mit regelmäßiger Wehentätigkeit im Krankenhaus vergangen sind. Das heißt, diese Codes, die die protrahierte Geburt auf den Punkt benennen, können eigentlich gar nicht so häufig eingesetzt werden.

    Aber, man kann versuchen, dass anders abzubilden, indem man nach einem möglichen Grund für den Geburtsstillstand sucht, auch wenn die 18 Stunden noch nicht verstrichen sind:

    - Einstellungsanomalien (O64.ff)
    - Wehenschwäche (O62.ff)
    - Geburtsstillstand in der AP bei liegender PDA (O74.6) (PDA kann die Austreibungsphase verlängern), hier solltest du einfach mal Rücksprache mit deinen Ärzten halten, ob sie diesen Code vertreten können => z.B. bei vollständigem MM >xx Std. bei liegender PDA(sicherlich nicht bei allen Fällen, zudem steigert er noch die DRG)

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass auch wenn die Codes aus O63 nicht triggern, diese Fälle trotzdem von den Kassen angefragt werden. Deshalb wird er von uns nur kodiert, wenn wir die Vorgaben erfüllen, denn das spart Verwaltungsaufwand im Nachhinein :)

    Kann ich ja fast nicht glauben, dass es am Niederrhein Kliniken gibt, in denen in der Gynäkologie nicht kodiert
    wird. Da stellt sich mir die Frage, wie man dort abrechnet...seit Jahren ist die stationäre Abrechnung nur noch
    anhand von DRG's möglich, also muss auch dort folglich wer kodieren. Ich würde einfach mal bei den größeren
    Kliniken nachfragen, ob die Möglichkeit zum hospitieren besteht.

    Ansonsten der übliche Weg:
    Spezielle Kodierseminare mit Schwerpunkt Gynäkologie. Allerdings sind diese aber meist nicht
    so wirklich günstig.

    Hallo Barbara,

    das hört sich relativ radikal an? Welche Erkrankung lag vor? Und welche Lymphknoten sind entfernt worden?

    Es gibt ja auch noch den Code für die radikale Uterusextirpation, indem die LNE schon enthalten ist.
    Dies setzt voraus, dass wirklich radikal operiert wurde, z.B. inkl. Scheidenmanschette. Hier halte
    ich mich immer an die Histo.

    5-685.ff Radikale Uterusexstirpation (bei diesem OPS kannst du auswählen welche Lymphknoten entfernt wurden)
    Die Salpingektomie muss hier zusätzlich kodiert werden.


    Liebe Grüße und noch einen schönen Abend!