Hallo wika,
also: die aktuelle KFPV sieht lediglich die Zusammenführung von Fällen vor, bei denen die Wiederaufnahme wegen Komplikationen erfolgt. Grundsätzlich spricht also nix dagegen, erst die Diagnostik und dann die Therapie zu machen - meine Meinung. Wir werden quasi arbeitstäglich wegen ähnlicher Konstellationen angegangen (erst die Colo, dann die Darmresektion, erst die Diagnostik bei AVK, dann der Fem-pop-Bypass usw. usw.). Man kann das aus mehreren Ecken betrachten:
1. Wenn es sich um ein grundsätzlches Problem handelt, dann muß man vermutlich mal die klinikinternen Prozesse ansehen (ich weiß, das war nicht ihr Problem).
2. Wenn man sich streiten möchte, kann man als Vorreiter ein SG-Urteil erzielen, das vom BSG vermutlich etwa 2009 bestätigt wird (m.E. aber unsicher)
3. Der Wunsch des Patienten wurde an anderer Stelle hier schon mal kontrovers diskutiert (siehe dort), dazu gibt es aber keine einheitliche Stellungnahme und natürlich schon gar kein Urteil.
4. Die Kassen sind unterschiedlich, was diese Dinge angeht. Ich würde da aus grundsätzlichen Überlegungen versuchen, nix einreißen zu lassen.
5. Wenn Sie jetzt den Sturm im Wasserglas machen, müssen Sie sich vor Augen führen, was im Referentenentwurf KFPV 2004 unter § 2 zu dieser Problematik steht: wenn das so durchgeht, ist ab der Inkraftsetzung sowieso Schluß mit dieser Form von Fallsplitting.
6. Machen Sie mal eine nüchterne Rechnung, was Ihnen das finanziell bringt (unter Berücksichtigung aller Aspekte wie Ausgleiche, 95%, Abgabe von Mehrerlösen usw. usw.). Man ist dann ganz erschüttert, wie u.U. der Einsatz in gutem Sinne für die gute Sache (Abrechnung von tatsächlich erbrachten Leistungen) belohnt wird.
Hope that helps,
greetings from Essen, still raining cats and dogs,
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Dr. med. Andreas Sander
Stabsstelle MedCo/QM
Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH