Wir sind immer noch am Rätseln. Ich bin der Meinung, daß, wenn jemand z.B. über einen heftigen Entzug oder Konflikte (oder, oder...) in eine starke Ambivalenz gerät bezgl. der Entzugsbehandlung, Abbruchgedanken hegt und immer wieder therapeutische Kontakte erhält, in denen motivierend, helfend, orientierungsgebend gearbeitet wird, ist eines der Merkmale erfüllt. Ein starker Entzug ist doch ein außergewöhnliches Ereignis. Wenn die Dokumentation dann auch dementsprechend ist...
Eine Suchterkrankung ist laut ICD10 eine psychiatrische Erkrankung, also sollte man doch davon ausgehen, daß Krisen, die mit dem Suchtverhalten zu tun haben, eben auch psychosoziale Krisen sind. (Wir sind übrigens ein rein psychiatrisches Fachkrankenhaus mit drei Stationen für qualifizierten Entzug)
"Behandlungen von psychosozialen oder psychischen
Krisen, die tagesbezogen einen hohen Personaleinsatz
erfordern. Die psychische Krise beschreibt eine akute
vorübergehende psychische Störung als Reaktion auf
außergewöhnliche Ereignisse und Lebensumstände, so dass
dringliches therapeutisches Handeln erforderlich wird
. Die Dokumentation zeigt an, dass eine psychosoziale
oder psychische Krise vorliegt
. Es erfolgen vordringliche, ungeplante (außerhalb des
vorgegebenen Therapieplans), Orientierung gebende,
einzeltherapeutische Kontakte (ggf. auch durch 2
Therapeuten oder Pflegefachpersonen) mit dem Patienten
und/oder den Kontaktpersonen des Patienten. Diese Zeit
kann nicht für die Berechnung der Therapieeinheiten der
Primärkodes (9-60 bis 9-63) oder anderer Zusatzkodes
(9-640) angerechnet werden
. Tägliche ärztliche Befunderhebung und ggf. ärztliche
Anordnung zur Einleitung oder Fortführung der
Behandlungsmaßnahme. Dies ist Teil der therapeutischen
Kontakte"