Beiträge von rostm

    Hallo,
    die Kodierregeln sind eigentlich eindeutig, dass eine Verdachtsdiagnose kodiert werden darf, denn die Suffixe G,V,Z sind ja im stationären Bereich nocht erlaubt. Allerdings muss eine entsprechende Behandlung durchgeführt werden

    Zitat der DKR:
    D008b Verdachtsdiagnosen
    Verdachtsdiagnosen im Sinne dieser Kodierrichtlinie sind Diagnosen, die am Ende eines stationären Aufenthaltes weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen sind.
    Verdachtsdiagnosen werden unterschiedlich kodiert, abhängig davon, ob der Patient nach Hause entlassen oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde.
    Entlassung nach Hause
    Wenn Untersuchungen vorgenommen, aber keine Behandlung in Bezug auf die Verdachtsdiagnose eingeleitet wurde, ist/sind das/die Symptom/e zu kodieren (siehe Beispiel 1 und DKR D002 Hauptdiagnose (Seite 4)).
    ...
    Wenn eine Behandlung eingeleitet wurde und die Untersuchungsergebnisse nicht eindeutig waren, ist die Verdachtsdiagnose zu kodieren.

    Und da wird es denke ich beim Pankreas Ca schwierig, denn wie kann ich das behandeln. OP kam bei dieser Pat. ja nicht in Frage, bleibt nur Gemzar, und das wird man eigentlich nicht ohne Histo geben.
    Ergo: HD Ileus, es sei denn man hat auf Verdacht hin zystostatisch behandelt oder eine therapeutische ERCP z.B. mit Stenteinlage durchgeführt, dann wäre das Pankreas-Ca Hauptdiagnose, auch ohne histologische Sicherung.

    mfg

    Hallo und gute Nacht,

    in der Regel verursacht der Pleuraerguss z.b. den Mehraufwand, dass eine
    Sonografie, bzw. Kontrollsonografie und Kontrollröntgen nach Therapie durchgeführt wird, was bei einer Herzinsuff. ohne Pleuraerguss i.d.R nicht erfolgt, weil man sich da eher an der Klink orientiert.
    HI mit PlErg ist n.m.E. für mich als Klinker was andere als ohne. Und er ist
    ohnehin aufwändiger, da es ja auch häufig eine stärker ausgeprägte HI ist als ohne Pleuraerguss, die Diurese wird intensiviert usw.. Vielleicht wird ja auch noch das Gesamteiweiß kontrolliert?
    All das ist m.E. ja auch der Anlass, den CCL von 2 für den Pleuraerguss, gerade auch den Begleiterguss also ICD J91* zu vergeben. Wenn die Argumentation zuträfe, dass der Pleuraerguss ein Symptom der HI ist, oder auch anderer Erkrankungen, dürfte es diese Ziffer im ICD ja gar nicht geben!

    Ich denke dass da immer was anliegt, was man dem MDK plausibel machen kann.

    mfg

    Hallo,

    habe gerade die Selbstbeweihräucherung der INEKisten im Link zur Zeitschrift das Krankenhaus gelesen, wie toll das System doch weiterentwickelt wird, und hier im Netz dann zum wiederholten Mal die ofensichtliche Unfähigkeit dieser Truppe, bekannte Probleme anzugehen und aus dem Weg zu räumen. Steinbruch wäre eine zu milde Strafe für die Brüder (nd möglicherweise auch Schwestern). Sie sollten Stationsarbeit in einem Akutkrankenhaus machen! Und nach ihren eigenen Regeln kodieren müssen, und dann alle MDK-Anfragen beantworten und sich mit der eigenen Schwammigkeit auseinandersetzen müssen! Und das dann abends nach 10 Stunden Stationsarbeit!
    Nach der Polemik aber wieder etwas Sachlichkeit: Gerade habe ich den Jaresbericht der Klinikgruppe Helios studiert, und da wird die Verschlüsselung von Komplikationen gerade gefordert (und zwar getrennt nach intern und extern verursachten Komplikationen), und ein effektives Qualitätsmanagement zu sichern, das halte ich prinzipiell auch für vernünftig, daher kann ich mich da der Meinung von Herrn Holm nicht anschließen. Abgesehen davon, dass ja schon gefordert wird dass die Kodierung das gesamte Krankheitsgeschehen abbilden soll, und dazu zählt eben auch die Tatsache, dass es sich bei der Phlegmone um eine Komplikation gehandelt hat.

    Hallo,

    das ist alles ganz offensichtlich. Jeder von uns etwas Erfahreneren kennt Konstellationen, wo dies der Fall ist, und dies ist alles in vielfältiger Form hier diskutiert worden.
    Relativ systematisch findet man Aufstellungen dazu unter der DRG-Site http://www.drg-line.de. Dort dann das Buch drg-line aufrufen und im 3. Kapitel \"Fallstricke\" schmökern. Unglaublich was man dort so alles zu Lesen bekommt: Mindervergütung bei Mehrleistung, nicht ausreichende Mehrvergütung bei höherem Aufwand usw. Viel Spaß bei der Lektüre.
    Sehr interessant, schon fast in der Qualität einem Krimi ähnlich sind die Auführungen im \"Roeder-Gutachten\" von Prof. Roeder von der Uni Münster. Auch sehr zu empfehlen!

    mfg

    Hallo ToDo,
    das ist eben das Problem, dass die 8-903 eben nicht kodiert werden kann, weil sie im optionalen OPS steht und daher nicht kodiert werden kann, zumindest nicht nach außen, denn sämtliche optionalen Codes existieren nicht für Abrechnungszwecke, lediglich für interne Ermittlungen! Ich kann 8-903 nicht eingeben! Und die optionalen Codes stehen daher auch nicht im Definitionshandbuch. Das ist es, was ich fordere: 8-903 als offiziellen Code mit entsprechender Bewertung oder auch Nicht-Bewertung. So wie es momentan ist, ist nun einmal der 8-900 der zutreffende Code für diese Leistung, da ein anderer, differenzierterer für Abrechnungszwecke nicht existiert. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass man sich im INEK/DIMDI da einfach feige heraushält aus dieser seit Jahren schwärenden Diskussion. Die Herrschaften dort sollten doch bitte jeder mal ein Praktikum in einem stinknormalen Akutkrankenhaus machen und da mal das alles codieren, was so anfällt, dann würden sie vielleicht mal etwas sinnvolle Arbeit machen...

    Hallo,

    ich will mich nochmal einschalten. Die Frage ist ja, wer ist in der INtensivmedizin erfahren? Ich habe im Vordergrunddienst oft Ärzte, die zwar für die Intensivstation verantwortlich sind, nichtsdestotrotz nicht als erfahren in der Intensivmedizin gelten.Sie rufen dann eben an, wenn was nicht geheuer ist. Wenn ein solcher Arzt assistiert und der untersuchende - in der REgel OA oder FAcharzt und damit schon qua Weiterbildung in der Intensivmedizin erfahren - ggf. die Untersuchung abbricht bzw. für Problemlösungen zur Verfügung steht - wie ist dies dann zu bewerten???

    Aber noch was ganz anderes: Seit Jahren gibt es den optionalen Code 8-903 (Analgosedierung). Dieser trifft am ehesten auf diese Propofol-Narköschen zu. Warum in aller Welt wird vom INEK/DIMDI angesichts dieser dauernden Diskussionen dieser Code nicht freigegeben und ganz klar bewertet - d.h. komplizierende Prozedur oder nicht. DAs würde der ganzen Sache doch den Wind aus allen Segeln nehmen. Aber manchmal hat man den Eindruck, dass die dort einfach so vor sich hinwerkeln und von jeglicher Vor-Ort-Problematik abgekoppelt sind. Stattdessen ist man stolz drauf, für super-seltene Krankheitsbilder jetzt eine DRG gefunden zu haben. Beispiel (Zitat aus \"Das Krankenhaus\" vom November 2006: \"In der MDC 10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten findet sich ein Beispiel für die besondere Berücksichtigung seltener Erkrankungen im G-DRGSystem. In die DRG K38Z Hämophagozytäre Erkrankungen werden dem Entwurf des Definitionshandbuches entsprechend Fälle mit den seltenen Hauptdiagnosen D76.1 Hämophagozytäre Lymphohistiozytose und D76.2 Hämophagozytäres Syndrom bei Infektionen zugeordnet.\"
    SUUPI! Da freuen wir uns alle drüber. Aber wirklich täglich auftretende Probleme? Das halten wir uns schön raus!

    gute Nacht,
    nicht mehr aus Nordhessen, sondern aus Baden

    Hallo,

    ORSA und MRSA sind dasselbe. MRSA heißt Methicillin Resistenter Staph. Aureus (und nicht etwa MultiResistenter). Da es Methicillin als ursprüngliches erstes Staphylokokkenpenicillin im Handel nicht mehr gibt, sagt man gelegentlich auch ORSA (Oxacillin Res....). Methicillin steht also, mit anderen Worten, als Synonym für die ganze Gruppe der Staphylokokkenpenicilline (heute gebräuchlicherweise das o.a. Oxacillin sowie Cloxacillin und Dicloxacillin). Etwa so wie man Nescafe zu allen Pulverkaffees sagt... ;)

    Hallo,

    so wie Sie den Fall schildern, würde ich die Sinusitis als HD wählen. Da möchte ich (erwiesenermaßen kein Fan des MDK) dem MDK mal recht geben. Die Notwendigkeit der stat. Aufn. sollte durch die zusätzliche Kodierung des Malignoms sowie evtl. auch eine Immun-Suppressions-Codes dokumentiert werden, sonst gibts noch zusätzlich einen Ärger wegen stat. Behandlung überhaupt...

    Hallo,

    @ Aachen1 (kommt da nicht unsere geliebte Ulla her?)

    Zitat


    Original von Aachen1:
    Hallo HeFe,
    wer so viel Untersucht und findet dennoch nichts den gibt es nicht. So ein Wahlspruch einer der Oberärzte aus meiner \"Jugendzeit\" :d_zwinker: . Aber zu Ihrem Problem, nach dem man doch im CT doch eine ziemnlich genau beschriebene Tumordiagnose gestellt hat, Lymphogene und ossäre Filialisierung ... würde ich das NPL als HD werten. ND die CUP und ggf. die Brochnitis - infekt excerb. COPD -
    Dies erscheint mir nach den Angaben als die HD, die diesem Aufwand bedurfte.

    und nun zum Feierabend :i_drink:


    also, den Oberarztspruch kenne ich nicht, war selbst 18 Jahre in dem Job. Kenne eigentlich eher den: es gibt keine Gesunden, nur solche, die nicht gündlich durchdiagnostiziert sind.
    Aber zum fachlich-sachlichen: Wenn ich nun das BC als HD nehme, kann ich nicht mehr CUP verschlüsseln, da es ja kein \"unknown primary\" mehr ist.

    mr