Beiträge von Heiser.P

    Guten Morgen hier ins Forum,

    KH-bedingt habe ich seit einigen Wochen die Kodierung meiner Kollegin übernommen.

    Jetzt sind wir, Klinik und Med-Controlling, erstmals mit einer sogenannten Endo-exoprothese des re. US konfrontiert.

    Es erfolgte die Amputation des re. US nach Trauma. Der re. OS wurde präpariert und der Kupplungsschaft der Endo-Exoprothese implantiert und final Stoma anlegt.

    Nach unserem Kenntnisstand würde die Amputation, Präparation und Implantation über DRG laufen, aber die Exoprothese selbst über Hilfsmittel. :/

    Hat jemand Erfahrungen bzgl. Kodierung und Abrechnung?:|

    Danke für Hinweise und bedeckte Grüße aus der Hauptstadt,

    P. Heiser

    Guten Tag die Herren,

    basierend auf den Angaben aus dem OP-Bericht, handelt sich um eine Spondylodese (5-836). U.a. da der Versuch unternommen wird die Bereiche nicht nur zu versteifen, sondern auch zu verbinden (fusionieren) durch Anfrischen der Flächen sowie mittels homologen und allogenen Knochenmaterials (Tutoplast Femurköpfen, Vitoss Bone Graft und Induct Os).

    Grüße aus der Hauptstadt,
    Fr. P. Heise

    Guten Tag,

    unserer ‚innovativer‘ Neurochirurg hat gemäß OP-Bericht und eigener Aussage einen Neurostimulator zur spinalen Stimulation implantiert (weiß gar nicht ob ‚implantiert‘ so richtig ist?). Da das Gerät wohl anders ist als bisherige, mir/ uns bekannte, wurden hier zwar Sonden und ein Gerät zur Stimulation bzw. Weiterleitung der Stimulation verarbeitet, aber eben keine Akkus bzw. ein klassischer IPG implantiert. :wacko:
    Laut OP-Bericht wurde "...neben einer Stabsonde, über eine kleine Hohlnadel ein Stift/ Pin als Impulsgeber zur Weiterleitung der Stimulation an die Sonden eingebracht". Aber eben nicht in einer klassischen Tasche implantiert. Versorgt wird der Impulsgeber extrakorporal mit Energie, d.h. der Patient trägt eine Art Gürtel, welche das 'implantierte' Gerät (den Pin) mit Energie versorgt.

    Wir tendieren zum OPS 5-039.e2, da es sich um einen Mehrkanalstimulator handelt. Das was die Sonden anregt, wurde auch implantiert, wenn auch nicht klassisch mittels präparierter Tasche. Das extrakorporale Gerät kann und muss wieder aufgeladen werden. Allerdings sind wir uns unsicher, ob dies der korrekte OPS ist. ?(

    Hat jemand von Ihnen hier ggf. mehr Erfahrung mit der Kodierung solcher Neurostimulatoren?

    Grüße aus der Hauptstadt,
    Fr. Heiser

    PS: Auf Nachfrage beim Operateur, konnten wir den Hersteller erkunden, Firma Stimmwave. Dazu hat Goggle soeben folgende Informationen zum System gefunden. Hilft uns aber nicht weiter. "Freedom System des Rückenmark-Anreger-(SCS) wird benutzt, damit neurale Anregung des Rückenmarks therapeutische Entlastung für die chronischen, unlenksamen Schmerz der rückseitigen und/oder untereren Glieder einschließlich die einseitigen oder bilateralen Schmerz zur Verfügung stellt. Die Therapie verwendet pulsierten elektrischen Strom, um ein Feld der elektrischen Energie zu verursachen, dem nach Nervenfasern nahe oder um den dorsalen Aspekt der Wirbelsäule handelt, um das Getriebe der Schmerzsignale zum Gehirn zu ändern. Das System wird von einem verpflanzbaren Anreger und von einer außen abgenutzten Energiequelle enthalten, um die Vorrichtung anzutreiben.

    Das System der Freiheits-SCS enthält einige neue Bestandteile für zusätzliche Bequemlichkeit und Benutzerfreundlichkeit, damit der Patient Schmerztherapie empfängt. Das System benutzt verkleinerten Schaltkreis, der genug klein ist, innerhalb des Anregerkörpers gekapselt zu sein und eine einteilige Anregervorrichtung verursacht, welche die Notwendigkeit an einem IPG und Verlängerungstunnelbau beseitigt."

    Guten Tag ins Forum.


    Ich habe eine Frage an die Kodierkollegen/-innen.
    Nach einem Personal- und in Folge dessen auch Anbieterwechsel in der NCH führen Stimulationen am peripheren Nervensystem (PNS) nicht mehr, wie bisher mit Implantation des IPG durch, sondern implantieren nur noch Elektroden. Diese Elektroden verbleiben ca. 30 – 60 Tage im Patienten und werden dann entfernt. Auf Basis des OP-Berichts kodieren wir


    5-059.83 Implantation oder Wechsel eines permanenten Mehrelektrodensystems

    da die Behandlung dann als abgeschlossen gilt.

    Jetzt gab es zeitnah 2 Rückmeldungen. Der MDK, zum Einen, möchte die Kodierung mit

    5-059.81 Implantation eines temporären Mehrelektrodensystems zur Teststimulation.

    da es sich beim nicht dauerhaften Verbleib immer nur um eine Teststimulation handeln könne. ?(

    Der neue NCH, zum Anderen, sieht die Kodierung mit

    5-059.c2 Implantation oder Wechsel eines Neurostimulators zur Stimulation des peripheren Nervensystems mit Implantation oder Wechsel einer Neurostimulationselektrode: Mehrkanalsystem, vollimplantierbar, wiederaufladbar

    als gerechtfertigt. Seine Argumentation; Zwar würde der IPG nicht implantiert, wäre aber mit den Elektroden verbunden und zähle somit dazu.


    Vor allem in Bezug auf die Auslegung des MDK, dass es sich beim Verbleib nur um eine Teststimulation handelt, braucht es Schützenhilfe. :/

    Hat jemand damit Erfahrung? Danke vorab!



    Gruß aus der Hauptstadt,
    P. Heiser

    Guten Tag,


    Zunächst ein frohes & gesundes Neues! Auch ich brauche Unterstützung.
    Der Fallpauschalenkatalog 2017 des InEKs weist bereits die Vereinbarung zur Korrektur der Anteile der Sachkosten in den Bewertungsrelationen aus. Laut dem Vorgehen des InEK, werden im Ergebnis die Sachkosten für 2017 nach dem vorgelegten Konzept zu 50 % angepasst und in 2018 nochmals um 10%. Das technische Vorgehen zur Anpassung ist mir bekannt. Hat sich jemand hier im Forum mal die Mühe gemacht und auf Basis des bestehenden FP-Katalogs in Zusammenhang mit den Browser-Daten einen FP-Katalog ohne die Anpassung der SKK zu erstellen? Quaisi den "reinen" Umverteilungseffekt zwischen den Kostenarten zurückzurechnen? Ich habe es versucht – leider mit einem Fehler – und stehe mir bei der Lösung dessen nun selbst im Weg. Ich komme nicht über meinen Denkfehler und somit nicht auf die Relativgewichte beim erneuten zurückrechnen (FP-Katalog 2017 mit SKK -> "Zurückrechnung" FP-Katakog 2017 ohne SKK -> Prüfung des Ergebnis durch "Zurückrechnung" gem. InEK Vorgabe und Erreichung des FP-Katalog 2017 mit SKK).


    Danke,
    Heiser

    Guten Tag,

    Um zu verstehen, wie die Aufrichtung der Radiofrequenz-Kyphoplastie entsteht, muss man sich mit der Materie der Augmentation, speziell bei diesem Verfahren, tiefer beschäftigen. Dabei stellt man auch fest, dass heute Knochenzemente auf PMMA-Basis keine 80° C mehr erreichen.

    ELGETI et al. (2010a) heben zwei Kernkomponenten des Verfahrens hervor:
    „1. Ultrahochvisköser PMMA-Zement (ER2 Bone Cement) mit verlängerter Applikationsdauer (ca. 30 min, hydraulisch kontrollierte Einbringung).
    2. Ein angulierbares Osteotome (VertecoR Midline Osteotome).“

    Bei Letzterem handelt es sich um ein navigierbares und somit lokal gezielt, intravertebral, einsetzbares Instrument zum Durchtrennen von Knochen und Knochengewebe. Über einen monopedikulären Zugang führt der Operateur unter Bildwandlerkontrolle einen Introducer in den Wirbelkörper ein. Nach endgültiger Positionierung wird das Introducer-Stilett (= Zugangsinstrumentarium) entfernt und die Arbeitskanüle in situ belassen. Zur Herstellung eines Hohlraumes/ Postaments bzw. Zementlagers wird ein flexibles VertecoR MidLine Osteotome (Firma DFINE) eingeführt. Durch einen drehbaren Betätigungsgriff ermöglicht dieses ein Abwinkeln der gelenkigen Spitze bis zu 90 Grad, sodass monopedikulär bis über die Mittellinie des Wirbelkörpers hinaus gezielt kleine Gänge im Wirbelkörper angelegt werden können. Mittels eines hydraulischen Zementapplikators gelangt der Knochenzement präzise und kontrolliert in die präparierten Gänge und Hohlräume und ermöglicht so eine sehr gute Verteilung und Verzahnung mit der umliegenden Knochenstruktur (vgl. OBERKIRCHER et al. 2011; s.a. DREES et al. 2011). Eine hydraulische Start-Stopp-Funktion, die der Operateur per Fernbedienung betätigt, erhöht die Applikationskontrolle und sorgt zusätzlich für eine verminderte Strahlenbelastung für Arzt und OP-Personal. Bevor der Knochenzement mit einer konstanten Injektionsgeschwindigkeit von 1,2 ml/ Min in den Hohlraum gelangt, kommt Radiofrequenzenergie hinzu (vgl. ELGETI et al. 2010). So lässt sich der Knochenzement ex vivo zu einer ultrazähen, gummiartigen Masse aktivieren, die anschließend im fakturierten Wirbel rasch aushärtet (vgl. LICHT et al. 2011; s.a. ELGETI et al. 2010). Der durch Radiofrequenzenergie aktivierte Knochenzement übt während der Einbringung einen gleichmäßigen Druck auf die gesamte Oberfläche des vorgefertigten Hohlraumes und die angelegten intravertebralen Gänge aus und maximiert das Potenzial für eine Wiederaufrichtung ohne zusätzliche Maßnahmen (vgl. PETERSEN et al. 2015, RÖLLINGHOFF et al. 2013, PFLUGMACHER et al. 2012, ELGETI et al. 2010, DREES et al. 2011, LICHT et al. 2010). Die extrem hohe Zementviskosität vermindert deutlich das Potenzial von Extravasaten und das Abschwämmen vereinzelter Zementteilchen. Gewöhnlich kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einer signifikanten Schmerzlinderung und einer damit verbundenen dauerhaften Steigerung der Lebensqualität – und das bei vergleichsweise nahezu halbierter Eingriffszeit (vgl. ELGETI et al. 2010; s.a. DREES et al. 2011).
    Dem Geübten Leser von klinischen Arbeiten fällt auch auf, dass i.d.R. deutlich weniger Zement bei der Radiofrequenz-Kyphoplastie als bei der klassischen Ballon-Kyphoplastie verwendet wird. D.h. die Aufrichtung kommt auch über die Oberflächenspannung des sehr viskösen Zementes ohne dabei trabekuläre Strukturen zu zerstören (vgl. OBERKIRCHER et al. 2011).

    Eine wissenschaftlich sehr detaillierte und sehr gut nachvollziehbare Beschreibung mit schrittweiser Erläuterung der Abläufe des Verfahrens liefert die Publikation von ELGETI et al. (2010).

    Basierend auf den klinischen Ergebnissen ist mit dem Verfahren der Radiofrequenz-Kyphoplastie bei korrekter Indikation und Anwendung einer Stabilisierung UND Aufrichtung möglich. Demnach sollte der OPS 5-839.a_ die Prozedur treffend beschrieben.
    Das G-DRG-System versucht innerhalb definierter Patientengruppen Homogenität abzubilden. Das Verfahren ist ökonomisch aufwendiger als heutzutage eine konventionelle Ballon-Kyphoplastie. Dafür erkauft man sich Sicherheit und Interventionszeit, beides auch zugunsten der Patienten. Somit scheint auch die Allokation dieser Augmentationstechnik richtigerweise in der I09 aufgehoben.

    Ach ja, wie steht es mit der Temperatur des Zementes bei der Radiofrequenz-Kyphoplastie. I.d.R. erreicht diese keine 45°C bei diesem Verfahren. Trotz erwärmten Zement sind mit noch keine OP-(Gummi)Handschuhe an den Händen kleben geblieben. 8)

    MfG,
    Heiser

    PS: In punkto Vergleich von Viskosität diversen Anbieter von Knochenzementen für die Wirbelsäule bietet die Arbeit von Bornemann et al. 2013 (Treatment options for vertebral fractures an overview of different philosophies and techniques for vertebral augmentation) ein sehr schönes Chart.

    Hallo

    ggf. beschreiben wir hier das gleiche Problem/ Implantat.

    Wir implantieren seit kurzem im Bereich zwischen C3 und C7 zur zervikalen Nervendekompression oder anterioren-zervikalen Fusion bzw. zur Beseitigung von Stenosen mit zervikaler Radikulopathie ein ‚Metalldübel‘ namens DTRAX. Im Prinzip funktioniert es wie ein Spreizer, nur wird dieses Implantat nicht zwischen die Dornenfortsätze gesetzt, sondern zwischen die Facetten.

    Frage, wie kodiert man diesen ‚Metalldübel‘? Ein Spreizer/ Spacer ist es zwar, aber eben keiner für die Dornenfortsätze. Es wird zusätzliches Material mit eingebracht, um eine Spondylosdese zu erreichen, allerdings nur posterior. Kann jemand hier helfen?

    Danke,