Beiträge von Susanne

    N\'Abend, Herr Lehmann, und liebes Forum
    ab wann giltets denn als \"chirurgisch\"? Ist das auch der tüchtige Internist, der mit Pinzette und Skalpell die nekrotischen Wundränder abträgt bzw. mit scharfem Löffel Nekrosen abkratzt? Wie muß es in der Akte dokumentiert sein, damit der MDK es nachvollziehen kann.
    Lieber Herr Eicher, manche Dekubiti sind wirklich ein riesiger Mehraufwand (z.B. 3 Pflegekräfte 2 mal täglich 1h Verband, womöglich noch mit MRSA), da sind 3000 € garnicht übertrieben. Und die Ziffern für den einfachen Verband bzw. Wundversorgung (z.B. Hydrokolloidverband) wirken sich auf den Erlös überhauptnicht aus.
    Ich vergesse allerdings immer wieder, dass es bei der DRGs ja vor allem darum geht, dass wir dokumentieren, ohne dass es mehr bringt.
    So siehts zumindes Susanne bei Nacht :roll:

    N\'Abend, Herr Lehmann,
    das wiederum würde ich nicht übers Herz bringen. Es muss ja nicht mal Absicht sein. Aber es ist durchaus ein Mehraufwand, der nicht unbedingt in der NEuanlage eines 2. ZVK gipfelt, aber ein peripherer Zugang oder das Umsetzten auf enteral kann auch Aufwand sein, nicht zu vergessen das frische Bett. Nein, ohne Witz, es würde mich schon interessieren.
    Gruss :roll:

    Hallo, Forum

    jetzt habe ich 2 Stunden gestöbert und fast das ganze Fußballspiel verpasst, weil ich mich über die Wiederaufnahmeregel \"schnell geschwind\" informieren wollte. Es ist ein Endlosthema. Hat jemand eine gute Adresse, wo ich dazu eine für den einfachen leidvoll kodierenden Arzt verständliche (!!) Zusammenfassung finde? Wäre sehr hilfreich, denn ihc muss das Rad ja nicht nochmal erfinden.
    Für Hilfe dankbare Susanne :roll:

    Ich habe es immer noch nicht verstanden: Folgender Fall: 87jähr. Pat. kommt zur Abklärung Hämoptoe, ist 5 Tage stationär. Gastro findet Gastritis. Wird entsprechend verschlüsselt und morgens entlassen. Abends bringt sie der Notarzt mit akuter Linksdekompensation wieder ins Haus. Diese hat laut zuständigem Internisten nichts mit dem ersten Aufenthalt zu tun und war auch nicht vorhersehbar. Ist das ein Fall oder zwei?
    Vielleicht lerne ich es ja irgendwann.
    Danke sagt Susanne :roll:

    Hallo, Thorsten,
    dann wäre ich an einem Erfahrungsaustausch interessiert, wie oft die Kassen das Malignom als HD nicht akzeptieren. Wir haben seit Anfang des Jahres ca. 4-5 Anfragen pro Monat, in denen das Malignom nicht akzeptiert wird - natürlich immer dann, wenn eine andere mehr oder weniger plausible ND \"billiger\" wird. Bisher konnte ich mit schriftlichen, teils recht drastisch formulierten Antworten die Sachbearbeiter überzeugen. Und einmal gab uns der MDK sogar unaufgefordert Recht.
    Ich habe aber selber oft ein ungutes gefühl, da der Primärtumor ja wirklich oft kaum mehr eine Rolle spielt. Da ich es genauso sehe, dass nähmlich all das andere, was PAlliativmedizin ausmacht, in der Kodierung keinen Ausdruck findet, denke ich, wir liegen richtig, wenn wir die \"teuerste\" plausible ICD zur HD erklären. Das ist dann ehrlich gesagt, mal der Primärtumor, mal die Metastasen (z.B. bei Knochenmetastasen und Aufnahme zur Schmerztherapie oder bei ZNS-Metastasen und Aufnahme wegen Unruhe und Krampfanfällen). O.g. Beispiel war zwar zugegeben etwas fiktiv bzw. reduced to the max - trifft aber m.E. schon immer wieder die Realität.
    Wir verschlüsseln übrigens meist die Metastasierung, die Symptome nur, wenn sie ein \"eigenständiges Problem\" dastellen, denn man könnte sonst jedem einen ganzen Rattenschwanz von R-ICDs anhängen.
    Gruß aus München
    Susanne :roll:

    Hallo, Herr Schaffert,
    die Definition der 202b \"Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrundeliegende Erkrankung zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, ist das Symptom als Hauptdiagnose zu kodieren, sofern ausschließlich das Symptom behandelt wird. Die zugrundeliegende Erkrankung ist als Nebendiagnose-Kode anzugeben.\" beantwortet aber eben nicht meine Eingangsfrage:
    Wenn mehrere Symptome mit dem selben Medikament behandelt werden, sind diese dann jeweils als ND zu kodieren?
    Oder anders gefragt: Was ist in so einem Fall die HD? Der Primärtumor Mamma-Ca ist nicht mehr relevant und nicht behandelt, aber seine diffuse Metastasierung macht viele gleichwertige BEschwerden, die in diesem Fall alle bedacht und erfreulicher Weise mit einem Präparat behandelt werden.
    aktiven Gruß aus München
    Susanne :roll:

    Hallo, Franko
    Es sind zwei Fälle - welche KK will daraus einen machen? Es sei denn, die können Ihnen beweisen, dass die Fraktur schon bei Entlassung vorlag und es eine \"fiktive\" Entlassung war. Denn wenn die Fraktur während des stationären Aufenthalt wegen kard. Erkrankung auftrat: PG (Pech gehabt). Aber sowas machen Sie ja nicht.
    Fragt sich
    Susanne :roll:

    Hallo, Herr Schaffert

    Sie schreiben:
    \"Das sehe ich allerdings anders: Pall(e)iativmedizin ist (hoffentlich) aktive Sterbehilfe!\"
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    Nein, nein und nochmals nein: Das, was Palliativmedizin und Hospizbegleitung tut, ist aktive, liebevolle, ärztlich-pflegerische, soziale und spirituelle Begleitung Schwerkranker und Sterbender bis zum Tod und deren Angehörigen auch über den Tod hinaus in der Zeit der Trauer. Dies bedeutet intensive medizinische (nicht intensivmedizinische), psychologische, soziale und spirituelle Begleitung. Ziel ist, dem Menschen die Zeit, die ihm mit der Krankheit noch bleibt, so gut wie möglich zu gestalten. Es geht nicht darum, den Leidenden abzuschaffen (wie das in Holland u.a. teilweise gemacht wird) sondern das Leid zu lindern. In juristischen Definitionen nennt man das passive Sterbehilfe. Dies ist ein Fachbegriff – wenn auch zugegeben ein schlechter, denn er suggeriert Passivität. In der Tat ist vieles an der Palliativbegleitung mit „lassen“ verbunden – aber nicht untätig. Ohne großes persönliches professionelles und ehrenamtliches Engagement wäre das nicht möglich.
    Aktive Sterbehilfe – ebenfalls ein definierter Ausdruck - bedeutet die „gezielte Lebensverkürzung durch Maßnahmen, die den Tod herbeiführen oder das Sterben beschleunigen sollen..“. Dies ist „unzulässig und mit Strafe bedroht“ und auf gut deutsch Mord oder Tötung auf Verlangen. (Siehe u.a. „Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung“ im Dt. Ärzteblatt, Heft 19 vom 7. Mai 2004). Bitte drehen Sie die Begriffe nicht um, nur weil das „aktive“ Ihnen mehr liegt und ein Kind unserer Zeit ist. Gerade das „Lassen“ – vor allem dem Patienten seinen Willen lassen – ist das Wichtige an der Palliativbegleitung, ob diese nun, wie in immer mehr Palliativstationen schwerpunktmäßig medizinisch und stationär, oder durch über 1000 Hospizvereinigungen ambulant geschieht. Ziel der Palliativbegleitung ist, dass der Mensch in einer Umgebung Leben kann bis zum Tod, in der er sich zuhause fühlt. Leider passt das nicht in die DRG-Schubladen. Und das ist immer wieder der Konflikt, in den die Palliativmedizin kommt. Und das kann einen manchmal verzweifeln lassen, so dass nur noch Zynismus hilft.

    Zu der Zensur: Ich finde es sehr gut und richtig, dass die Admin ein Auge auf das haben, was geschrieben wird. Ich bin mit der Zensur meines Beitrages völlig einverstanden (vielleicht ist es mir ja ein Zeichen, dass der täglichec Umgang mit Sterbenden offenbar da etwas unempfindlicher macht und ich wieder mehr aufpassen muß).
    Ich bitte alle, denen ich zu nahe getreten bin, um Entschuldigung, bitte aber auch um Verständnis, dass die Palliativmedizin die Unterstützung aller Fachleute in Sachen DRG braucht. Sie ist nämlich wichtig und momentan lebensbedrohlich krank gemacht durch den DRG-Virus.
    Susanne

    Hallo, Ordu,
    da habe ich mich unklar ausgedrückt: Die Symptome waren durch verschiedene Manifestationen des Tumor ausgelöst: Juckreiz durhc Lebermetastasen, Atemnot durch pulmonale Metastasen, Übelkeit durch Hirnmetastasen, Subileus durch Peritonealkarzinose und Schmerzen durch Knochenmatastasen. Pat. bekam Dexa, alles wurde besser, der MDK wollte nur das Mammakarzinom gelten lassen (das allerdings als Primärtumor eben keine Rolle spielte). Wir haben alle sekundären Manifestationen verschlüsselt und und dann inzwischen nach Schriftwechsel und Telefonat auf Hirnmetastasen geeinigt.
    Susanne :roll: