Guten Abend Jochjo & Forum,
ich könnte vielleicht aus Kardiologensicht (siehe Nickname) etwas zur Klärung des Sachverhaltes beitragen. Hilfreich wäre es zu wissen, warum Sie das PFO überhaupt (offensichtlich katheterinterventionell) verschließen wollten und bei was für einem Patienten (Erwachsener? ). In der Regel verschließt man PFOs bzw. ASDs wenn entweder ein hämodynamisch relevanter Shunt vorliegt oder wenn der Patient eine sonst nicht erklärbare, arterielle Embolie hatte. Im ersteren Fall ist das \"Loch\" kaum zu übersehen, deswegen vermute ich in Ihrem Fall Variante 2. Immer wieser diskutiert wird übrigens auch ein Zusammenhang zwischen PFOs und Migräne, die Studienlage hierfür ist aber eher dünn.
Wir haben gelegentlich den Fall, dass wir jüngere Patienten mit kryptogenem Apoplex zugewiesen bekommen bei denen (in der Regel im Kontrastmittel-Echo unter Valsalva-Manöver) ein kleiner rechts-links-Shunt durch ein PFO nachgewiesen wurde. Ist das PFO winzig, kann es durchaus sein, dass man mit dem Katheter da nicht ohne weiteres (oder manchmal auch gar nicht) von rechts nach links kommt. Sehr unwahrscheinlich scheint mir die Erklärung, dass Ihr PFO zwischen der Katheteruntersuchung Nr 2 und Nr 3 spontan zugewachsen ist. Ich würde mal schauen, ob man im KM-Echo unter Valsalva nicht doch ein paar Bubbles sieht die rübershunten (was belegen würde, dass das PFO nach wie vor vorhanden ist). Ein so kleines PFO würde ich unter Bezugnahme auf die derzeitige Datenlage auch nicht verschließen, zumal sich PFOs auch bei 1/4 der Bevölkerung finden.
Korrekterweise könnten Sie dann aber - und jetzt wieder weg von der Medizin und hin zu den DRGs - tatsächlich die Q21.1 (PFO) als HD sowie die Z53 (geplante Prozedur nicht durchgeführt) als ND zusammen mit Ihrer Katheter-OPS codieren.
Beste Grüße