Beiträge von PatKlein

    ?( ?( ?( Lieber Herr Frank-Jakob,

    meinen Sie fertige Pathways? Aber die Freiheit ist doch das Tolle an dem System. Ich finde, dass ist doch irgendwo das wichtige und richtige an DRG´s: wie behandle ich eine Pneumonie gut, evidenzbasiert, unter Schonung der Ressourcen und zur Zufriedenheit des Patienten? Wollen Sie vorher festgelegt haben: dazu gehören 2 Sonos, 4 Thoraxe, 6 "große Laborroutinen" etc.? ich weiß, ich bin gräßlich, aber das ist doch das Spannende (wie mein alter internistischer Chefarzt Dr. Martin Bügge immer sagte: "Schreiten wir zum Äußersten, untersuchen wir den Patienten." Das ist doch jetzt wieder gefragt!). Heute wird doch auf die Bemerkung einer Schwester bei der Visite: "Der Patient ist immer noch etwas cyanotisch." meist nicht etwa das Stethoskop gezügt, sondern die 6. Röntgenkontrolle gemacht. Ich weiß, ich bin jetzt polemisch, aber genau das wird ein gutes Krankenhaus ausmachen, welches dann auch wirtschaftlich ist: saubere Standards, gut ausgebildete Ärzte, die wissen, wann sie vom Standard abweichen müssen, und eine klare Evaluierung der Behandlungsergebnisse später (siehe QMK). Und dies DRG bezogen.
    Ich bin weiterhin optimistisch, wir müssen uns bloss vernünftig einbringen, und uns niemals von den Oekonomen vorschreiben lassen, was wir tun dürfen und was nicht (aber die zeiten, bei jedem internistischen patienten eine Routinesono zu machen, unabhängig von der Anamnses, müssen auch vorbei sein. Wir verwalten solidarisch finanziertes Geld, wir haben eine medizinsiche und ethische Verantwortung nicht nur vor dem Einzelpatienten, sondern auch vor dem Solidarsystem!)
    Pack mer´s
    Patricia
    --
    Patricia Klein

    Lieber Herr merguet,

    das mit der Anfrage finde ich am sinnvollsten, vielleicht klärt es uns alle etwas auf. Trotzdem muss ich noch mal fragen: schließen Sie Ihre Interpretation allein aus dem Satz auf Seite 56: "Eine Beatmung, die während einer Operation beginnt und länger als 24 h dauert, muss hier kodiert werden."?
    Ich würde daraus jetzt noch nicht zwingend schließen, dass die Beatmungen unter 24 Stunden nicht kodiert werden dürfen. Im Gegenteil, aus dem Folgesatz: "Bei mehreren Beatmungsepisoden während eines stat. Aufenthaltes sind die Beatmungsstudnen zu addieren." würde ich jetzt schließen, dass eh alle Beatmungsstunden kodiert werden und zuletzt aufaddiert werden können (danach richtet sich dann der OPS bei Entlassung).
    Vielen Dank Herrn Hirschberg für den dezidierten "Ritt" durch den Kodierungsalgorithmus, hat ja doch wieder für mich eine ganze Menge Durchblick gebracht. Und zeigt einem auch immer wieder, wo deutsche Korrekturen ansetzen müssen.
    Schönen Gruss
    Patricia:kangoo:
    --
    Patricia Klein

    Liebe Mitstreiter,

    ich muss mich jetzt mal outen als die, die offensichtlich immer noch nichts kapiert hat:

    kodiert wird die Beatmung doch auf jeden Fall, auch wenn es nur 1 Stunde war (OPS dann eben 8-718.0).

    Zu verschiedenen DRG´s führt sie in Australien nur, wenn sie über 24 Stunden andauerte, also erst ab 8-718.1, dann auch nur in einigen DRG´s (siehe Liste Hirschberg).

    Bei über 96 Stunden und/oder Tracheostomie (außer HNO-Eingriffe) greift die Pre-DRG A06.

    Ob dies in Deutschland so bleibt, werden die Kalkulationen ergeben. Vielleicht liegt bei uns die Beatmungsgröße, die einen Kostensprung verursacht, in manchen DRG´s ja anders als in Australien. Da die genauen Stunden im 301-er Datensatz vorgeschrieben sind, kann das InEK dies bei den statistischen Suchläufen mit testen.

    Stehe ich irgendwie auf dem Schlauch? Ich gebe zu, es ist mir etwas peinlich, solche dusseligen Fragen mitten im Internet zu plazieren, aber c´est la vie..

    Mit der Bitte um Nachsicht
    Patricia?( ?( ?(
    --
    Patricia Klein

    Unser KIS kann es auch nicht (wie so viele andere Dinge nicht...)
    Deshalb schicken wir die Rechnung so raus (mit der O80 für die FP) und ändern dann intern für unseren IMC-Datensatz (das IMC aber kodiert derzeit sowieso wegen dieses Problemes meines Wissens nach die Fehler-DRG Geburtshilfe immer auf normale Entbindung um).

    Tja, Auslaufmodelle haben immer so ihre Macken....

    Patricia;)
    --
    Patricia Klein

    Prozessgesteuerte Targetkosten!!! Ich will Sie wirklich nicht hopsnehmen, ich bin total begeistert von diesem herrlichen für mich neuen Begriff!!! Den muss ich auswendig lernen.
    Wenn Sie Ihre Diplomarbeit fertig haben, würde ich gerne ein Exemplar erwerben, würden Sie das vormerken? (Ist ebenfalls ernst gemeint, ich finde es immer wieder erstaunlich, weiviel Wissen in solchen Diplomarbeiten verborgen ist, dagegen sind in den teueren Gutachten oft nicht so die tollsten Tips drin.
    herzlichst
    Patricia:bounce: :bounce: :bounce:
    --
    Patricia Klein

    Lieber Herr Walz,

    meines Wissens nach gibt es noch keine "Qualitätskorridore", die für einzelne DRG´s vorgegeben sind. Ich denke aber, das Mindestanforderungen gerade bezüglich der umsatzstarken und der fallstarken DRG´s sicher nicht lange auf sich warten lassen werden.
    Hausintern müssen Sie sowieso so schnell wie möglich interne Clinical Pathways erstellen, schon allein aus Kalkulationsgründen (was soll ein Controlling kalkulieren, wenn nicht festgelegt ist, welche Leistungen überhaupt den Prozess prägen?). Und dann fallen so Bereiche heraus, wo man feststellt, dass man regelhaft Dinge tut, die nicht wirklich medizinisch nötig sind (Beispiel aus meinem alten Haus: bei der profanen Festlegung, welche Blutabnahme immer vor jeder OP getätigt werden muss, wurde "kl. BB, E.lyte, Quick, PTT" für Erwachsene benannt. Auf die Frage, warum Quick und PTT immer gemacht wurden, meinten die Chirurgen, dass die Anästhesisten es brauchen, und die Anästhesisten meinten, die Chirurgen brauchten es. Ist ein bißchen profan, aber dekct sich mit den Erfahrungen aus anderen Häusern. Solche Regeln entbinden den aufnehmenden Arzt nicht davon, nach anamnestischen Hinweisen auf Gerinnungsstörungen zu fragen und eventuell dann die Laboranforderungen zu ergänzen.).

    Auch noch kleiner Tip: erfahrene Ärzte in der Aufnahme ordnen wesentlich weniger an als AIP-ler. Kann ein echter Kostenfaktor sein, Fachärzte in den Aufnahmebereich zu setzen (meine Oberärzte sind von meinen Vorschlägen nicht gerade begeistert).

    Gruss
    Patricia:smokin: :smokin: :smokin: :smokin: :smokin:
    --
    Patricia Klein

    Lieber Herr Schikowski,

    auch wir werden alle unsere Geburten am Ende des Jahres noch einmal nachverschlüsseln und nach den offiziellen Kodierregeln korrigieren. Dann gibt es bei uns als Perinatalzentrum natürlich nicht mehr so furchtbar viele O80-Patientinnen (und die Perinatalzentren müssen sich dann aber auch dem Vergleich mit anderen Kliniken stellen bzgl. dem Verhältnis der Anteile innerhalb der Geburten DRG O60 A-D und auch innerhalb der Sectiones DRG O01 A-D).
    Ich hoffe immer, dass das WIDO im nächsten Krankenhausreport mal ein paar solche Statistiken veröffentlicht.

    Als MDK würde ich allerdings auch auf solche Feinheiten achten: statistisch wieviel Dammrisse? usw. und (zugegebener Maßen gewagte) Rückschlüsse auf die Qualität tätigen. Hier können z.B. kompetente Hebammen ein echter Wettbewerbsfaktor sein, je nach dem, wieviel Wert die Kassen tatsächlich auf Qualität legen.
    Ich bin gespannt..
    Gruss
    Patricia:roll:
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    Patricia Klein

    Lieber Herr Roeder,

    besten Dank für die prompte und präzise Antwort.
    Würden Sie auch noch meinen Wissensdurst löschen und mir einen Tip geben, woher Sie das eindeutige "Ja" zu Nummer 1 nehmen? (Patientin, die operiert wurde und am Ende den ersten Cyclus bekam). Logisch ist es, die Z51.1 zu kodieren, klar, aber nicht alle Kodierregeln sind logisch... (zum Beispiel ist es völlig unlogisch, warum bei chron. Dialysetagespatienten, die zur Dialyse kommen, die Z49.1 kodiert werden soll, denn nach ICD-Beschreibung muss die Z99.2 kodiert werden).

    Auch Sie scheinen Samstags im Internet zu surfen, so wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende
    herzlichst
    Patricia
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    Patricia Klein

    Ganz am Rande: habe ich die Kodierregeln richtig verstanden, dass bei Patienten, wo ich nach sonstiger Tumortherapie abschließend noch den ersten Cyclus Chemotherapie mache, die Chemo zwar als OPS verschlüsselt wird, die Z51.1 aber nicht als ICD? Es steht immer drin: "Wenn der Pat. zur Chemotherapie kommt...", das wäre in diesem Fall ja nicht so.

    Beispiel: Patientin kommt zur Mamma-PE, bekommt dann Ablatio und anschließend noch den ersten Cyclus adjuvante Chemo. Hauptdiagnose ist das Mamma-CA, klar, aber dann mit Z51.1 als Nebendiagnose oder ohne?? Wenn sie dann zum zweiten Cyclus kommt und abends wieder geht ist es Z51.1 als Hauptdiagnose und der Tumor als Nebendiagnose. Geht sie beim dritten Cyclus wegen Kontroll-Creaclearance vor der Chemo erst 2 Tage nach der Aufnahme, ist wieder der Tumor die Hauptdiagnose und dann muss nach Regeln die Z51.1 als Nebendiagnose rein (kam ja zur Chemo).
    "I think, she´s got it???" oder got ich es nicht?

    Für Tips immer dankbar
    Patricia
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    Patricia Klein