Beiträge von siefert

    Liebe NGler,
    auch in der Pädiatrie ist man sehr an der Lösung der Frage der Ausschlußdiagnosen interessiert. Auch hier haben wir viele Patienten, die zur Absicherung des Status `Gesundheit` aufgenommen werden, eine aufwändige Diagnostik erhalten und als Entlassungsdiagnose lediglich ein Symptom kodiert bekommen. Vermutlich muss hier doch in Zukunft eine Menge mehr ambulant erfolgen, obwohl auch diese Lösung bei all den akut fiebernden oder sonst ein anderes bedrohliches Symptom aufweisenden Kindern wenig sinnvoll erscheint.
    --
    S. Siefert
    Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    Liebe NGler,
    mich interessiert, wer von Ihnen bereits jetzt die Daten entlassener Patienten durch einen Grouper schickt, um Kodierungsfehler und zu erwartende Erlöse frühzeitig erfassen zu können? Ich denke da ganz praktisch: Wie läßt sich eine solche, ja sehr zeitnah zu erfolgende "Groupierung" und deren Kontrolle inklusive ggf. Korrektur realisieren? Anders: Kann man zukünftig angesichts nur mäßig motivierter Kodierer (die haben ja auch noch nebenberuflich Patienten gesund zu machen :shock1: ) auf ein solches Kontrolling mit all dem personellen und damit auch finaziellen Aufwand verzichten? Gibt es Richtgrößen für den Personalbedarf (pro 2000 Entlassungen / Jahr eine Stelle oder ähnlich)?

    Danke,
    --
    S. Siefert
    Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    [ Dieser Beitrag wurde von siefert am 27.09.2001 editiert. ]

    Liebe Ngler,
    ich hörte heute, dass die Herausnahme einzelner Fachgebiete aus dem DRG-System mittlerweile Formen animmt. So sollen z.B. Brandverletzte Patienten nicht nach DRG abgerechnet werden, da die großen BV-Zentren andernfalls ihre Pforten schliessen könnten.
    Kennt irgendjemand anderes noch diese Gerüchte? Welche Fachgebiete?
    Macht das Sinn?

    CU
    --
    S. Siefert
    Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    Liebe Ngler,
    halten Sie es für sinnvoll, einheitliche Kodierleitlinien für ein Fachgebiet zu realisieren, in dem z.B. die häufigsten oder die teuersten Diagnosen bespielhaft codiert werden? Dies mit dem Argument, zum Einen Nachfragen des MDK zu reduzieren und zum Anderen die Vergleichbarkeit der Kliniken zu verbessern? Gibt es, außer in der Pädiatrie, noch andere Fachbereiche mit solchen Bestrebungen?

    PS: Es fält derzeit schwer, sich über solche Dinge Gedanken zu machen, oder?
    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    Zitat


    Original von PeterBrenk:

    Ich wäre sehr daran interessiert, eine solche Liste einmal einzusehen (mit der Zusicherung, sie nicht zu plagiieren!).


    Lieber Herr Brenk,

    auch wir haben für unsere Intensivstation eine solche Liste erstellt, dies nach einer Vorlage eines Kollegen aus Mannheim. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mit einer solchen, pädiatrisch orientierten Liste etwas anfangen können, als Beispiel taugt sie aber vielleicht doch und Sie dürfen sie selbstverständlich für Ihre Belange bearbeiten.

    Viel Erfolg,


    PS: Parallel zu diesem Beitrag sende ich Ihnen die Datei per E-mail zu.


    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    [quote]
    Original von PatKlein:
    Lieber Herr Siefert,

    Man sollte Menschen wie mir nicht das Medium "internet" zur Verfügung stellen, es ist für einen Rheinländer zu verführerisch)
    Aufgrund langjähriger Erfahrung im Rheinland kann ich nur sagen: Gott sei Dank , dass wir die Rheinländer haben (;~))


    Aufgrund langjähriger Erfahrung im Rheinland kann ich nur sagen: Gott sei Dank , dass wir die Rheinländer haben (;~))

    Ich denke, Ihnen als Kinderarzt (??) sind "Überdiagnostik" oder auch "Übertherapie" eher fremd, in der Erwachsenenmedizin ist das nicht so (vergleichen Sie mal Ihre Verweildauern in den DRG´s gegenüber denen in der Erwachsenenmedizin. Bei gleichen DRG´s (und gleichen Erlösen!!!) haben Sie oft die halbe Verweildauer. So ist es auch zu erklären, dass in Australien nur wenig "Kinder-Alters-Splits" existieren. Die Kinderkliniken kommen so oft auf Tagessätze von 600 DM (was bei uns in NRW absolut traumhaft wäre).

    Danke schön für die für die Pädiatrie Mut machenden Worte!!
    Liebe Grüße
    S. Siefert

    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    [ Dieser Beitrag wurde von siefert am 27.08.2001 editiert. ]

    Um das Problem noch etwas zu konkretisieren:
    Versuchen Sie mal die Kombination
    Alter 21 Tage, Aufnahmegwicht 2500g, Beatmung 100h
    HD: Ösophagusatresie Q39.0
    ND: Respiratorisches Versagen beim Neugeborenen P285
    OPS: 5-428.0
    Ergebnis: P06B, RG 4,24

    Alternativ:

    Alter 28 Tage , Aufnahmegwicht 2500g, Beatmung 100h
    HD: Ösophagusatresie Q39.0
    ND: P285
    OPS: 5-428.0
    Ergebnis: A06Z, RG 20,09

    Liegt hier ein Fehler von mir oder dem Grouper vor oder ist so kostengünstig, Neugeborene lange zu beatmen?
    Liebe Grüße aus dem sonnigen Norden und einen schönen Urlaub allen, die ihn sich verdient haben.

    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    [ Dieser Beitrag wurde von siefert am 21.07.2001 editiert. ]

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    bei der Arbeit am Grouper ist mir aufgefallen, dass Neugeborene bei korrekter Kodierung der Beatmungsdauer > 96 Stunden nicht in die DRG A06Z (RG 20,09), noch nicht einmal in die DRG A41Z (RG 5,64) fallen. Kann mir jemand erklären, ob hier ein Fehler der Grouper (Kodip und Uni Münster) vorliegt oder ob ein Neugeborenes mit einer Mekoniumaspiration nicht so lange beatmet werden darf?

    Danke für die Hilfe,


    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    [quote]
    Original von PatKlein:
    Wegen eines Fallsplittes während eines stationären Aufenthaltes würde ich übrigens mmer gleich die Kasse bzw. den MDK anrufen. In der Regel läßt sich sehr gut mit ihnen verhandeln, wenn es um Einzelfälle geht.

    Hierzu eine Frage: Hat der MDK in einem solchen Fall die Möglichkeit, für einen stationären Aufenthalt zwei DRG`s zuzulassen oder wird eine Scheinentlassung und -wiederaufnahme generiert?

    Zu der etwas spitz geratenen Bemerkung über die Internisten: Wünschen wir uns wirklich Klinikärzte, die sich auf ein Symptom oder eine Krankheit stürzen, weder rechts noch links schauen und dabei eventuell wesentlich wichtigere Dinge übersehen? Und, so ist es nun mal seit über 2000 Jahren: Denn wer suchet, der wird finden...
    Nichts für ungut, aber es zeigt sich hier der Interessenskonflikt zwischen Kodierer und Heiler.
    Liebe Grüße

    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    in den allgemeinen Kodierrichtlinien wird gefordert, dass in Fällen, von denen in den vorangegangenen Beiträgen die Rede ist, also Fälle mit je nach Definition differierenden Hauptdiagnosen, beide Hauptdiagnosen paralell zu kodieren seien. Ich kenne persönlich keine EDV, die hierzu zur Zeit in der Lage ist. Was tun?
    Grüße


    --
    Dr. S. Siefert
    Kinderkrankenhaus
    Wilhelmstift, Hamburg
    http://www.dr-siefert.de