Beiträge von AnMa

    Hallo, Herr Stern, liebes Forum

    Vielen Dank für die Klarstellung. Nach der Diskussion hatte ich genau den Eindruck, dass wohl der Begriff widerspüchlich verwendet wird und daher parallel dem InEK die Frage gestellt :

    da auch in der 2005er Ausgabe der Kodierrgeln diesbezüglich keine Änderung erfolgte, erlauben Sie mir folgende konkrete Frage:

    Pat. auf der Intensivstation wird intermittierend und ausschließlich mit CPAP therapiert. Nach Meinung einiger Intensivmediziner stellt dies eine noninvasive Maskenbeatmung dar, wäre also mit Beatmungszeit und Maske zu verschlüsseln. In der Kodierregel heißt es aber, dass CPAP mit 8-711.0 nur bei Neugeb. zu kodieren ist. Bezieht sich diese Regel auf den OPS-Code ? Das ergibt sich ja schon aus dem OPS selbst, der ja in der Überschrift zum Kapitel 8-711 auschließlich auf Neugeborene abstellt. Oder meint die Kodierregel den CPAP selbst als alleinige Therapieform, dann hätte man im Text der Regel den OPS-Code streichen können.

    Die Antwort möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten :

    [i]vielen Dank für Ihre Anfrage vom 24.09.2004.


    Die Definition der maschinellen Beatmung in den Deutschen Kodierrichtlinien ist unseres Erachtens eindeutig (DKR 1001c: „… ein Vorgang, bei dem Gase mittels einer mechanischen Vorrichtung in die Lunge bewegt werden. … “). Die Problematik besteht vielmehr darin, dass die Verwendung des Begriffes CPAP im klinischen Alltag oft nicht eindeutig ist. Sollte die von Ihnen mit CPAP bezeichnete Therapie der Definition von maschineller Beatmung in DKR 1001c entsprechen, werden ein entsprechender Kodes für die Beatmungsdauer und der Kode für den „Atemwegszugang“ also z.B. 8-706 Anlegen einer Maske zur maschinellen Beatmung angegeben. Die als CPAP bezeichnete Spontanatmungsform mit kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck wird jedoch nur dann bei der Berechnung der Beatmungsdauer berücksichtigt, wenn sie als Entwöhnungsmethode von der Beatmung verwendet wird.

    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen konnten.


    Mit freundlichen Grüßen

    InEK gGmbH

    Die Quintessenz für mich als unwissenden Medizincontroller: Ich frage die Intensivmediziner, ob sie bei dem, was sie in unserem Haus mit CPAP bezeichnen, Gase in die Lunge bewegen :p

    Herzliche Grüße

    AnMa

    Hallo, liebes Forum

    jetzt bin ich ja wirklich sprachlos ob der differenzierten Auslegung der Kodierregel über CPAP. Ich dachte immer, dass der Satz: CPAP ist nur bei Neugeborenen zu kodieren...nicht eindeutiger formuliert werden kann. Unstrittig ist natürlich die Hinzurechnung der CPAP-Zeiten im Rahmen des weanings, aber jetzt würde mich tatsächlich mal die breite Erfahrung mit dem MDK allerorten zum Thema alleinige CPAP-Therapie interessieren.

    Gruß, AnMa

    Sorry, mein Hinweis auf die Apothekenleistung bzieht sich auf den Hinweis im OPS Hinw.: Ein Kode aus diesem Bereich ist nur einmal pro stationärem Aufenthalt anzugeben , den Herr Brenk in seinem Beitrag gar nicht erwähnt hatte

    AnMa

    Hallo, Forum

    Genau das ist mir auch aufgefallen, damit würde es auch keinen Sinn machen, von Seiten der Apotheken (falls diese das überhaupt leisten wollen) beispielsweise die OPS-Codes automatisch auf dem Lieferschein der Zubereitung auszuweisen, wie man das für Hinweise zum ICD-Code auf mikrobiolog. Befunden oft findet. Am Ende wird es wohl wieder an den Ärzten kleben bleiben :a_augenruppel:

    Gruß
    AnMa

    Hallo, Herr Beese

    ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass eine alleinige CPAP-Therapie als Beatmung zu verschlüsseln ist. Es gibt hier eine ziemlich eindeutige Kodierregel unter DKR 1001c, die besagt, dass dies nur bei Neugeborenen oder im Rahmen des weanings möglich ist.

    MfG
    AnMa

    Hallo, alle zusammen

    mir sind drei Dinge aufgefallen :

    1. das bisherige System der Basis-DRG´s ist praktisch aufgehoben
    2. der Dokumentationsaufwand wird auf der Prozedurenseite gigantisch. Alle, die eine gerechtere Vergütung aufwendiger Leistungen eingefordert haben, bekommen nun mit den vielen Zusatzentgelten richtig viel Spaß, man kann nur hoffen, dass es eine Software in den Apotheken gibt, die Chemo-Protokolle in OPS-Codes übersetzt
    3. die Hälfte der DRG´s sind Z-DRG´s (bisher ca. 25%), d.h., es wird nur noch auf die Hauptdiagnose und die Prozeduren ankommen


    Vielleicht hat diese kollossale Neugestaltung den angenehmen Nebeneffekt, dass wir uns weniger wegen Hypokaliämie u.ä. Nichtigkeiten mit dem MDK streiten.
    Ansonsten ist es sicher nicht sinnvoll, den Geheimen Vorabkatalog bis in´s Detail zu analysieren
    Genießt den Spätsommer, der Herbst und die Endversion kommen garantiert... :sonne:

    AnMa

    Hallo, Herr Selter

    ich danke herzlich für den Link, wußt ich´s doch, dass das Thema schon diskutiert wurde... Nach der Lektüre ist mir klar, die Kodierregeln sind auch an dieser Stelle dringend überarbeitungsbedürftig,hoffentlich tauchen in der 2005er Version solche eindeutigen Begriffe wie palliativ und adjuvant auf. Bis dahin streite ich mich mit dem MDK.


    Schöne Grüße
    AnMa

    Vielen Dank für Ihre Antworten, allerdings hab ich immer noch keine Antwort auf meine Frage. ich formuliere das Problem nochmal deutlicher :

    1. Aufenthalt: chirurg. Therapie eines Colon-Ca. (R0-Resektion)
    2. und nachfolgende Aufenthalte : Chemotherapie bei diffuser Leber-MET.

    Die Onkologen kodieren die Leber-MET. als Hauptdiagnose, sie beziehen sich auf die Kodierregel 0201b : [c=darkblue]Erfolgt die Aufnahme nur zur Behandlung von Met., sind diese als HD-Code anzugeben[/code].
    Der MDK kodiert das Colon-Ca. als HD (damit andere DRG mit weniger Erlös)und bezieht sich ebenfalls auf die Kodierregel 0201b, wo es weiter unten heißt:[c=darkred]Der Malignom-Code ist als HD für jeden Aufenthalt zur Behandlung der bösartigen Neubildung und zu notwendigen Folgebehandlungen (z.B. Op, Chemo,...)....anzugeben, bis die Behandlung endgültig abgschlossen ist, also auch bei den stat. Aufenthalten, die bspw. auf die chir. entfernung des Malignoms folgen.[/code]
    Was nun ? :roll:

    im übrigen heißt es in der von Herrn Hollerbach ziterten Regel nicht, das man sich die aussuchen könne, die den meisten Erlös bringt, sondern die, die die meisten Ressourcen verbraucht hat, welche soll das aber im genannten Beispiel sein, die Kosten sind ja durch das angewandte Protokoll festgeschrieben, vollkommen unabhängig, ob ich nun das Primum oder MET. zur HD erkläre ?

    Grüße von AnMa