Guten Tag Forum,
ich hatte gehofft, auf meine Frage nach dem Stand der Dinge im DRG-System 2009 eine Antwort zu erhalten. Die Tatsache, dass Herr Selter stattdessen mit einer Gegenfrage aufwartet, ist wohl symptomatisch für dieses Problem. Es gibt eben auch im Jahr 2009 offenbar mehr Fragen als Antworten.
Daran, dass diejenigen, die sich zur Mitgestaltung des Systems auf höchster Ebene berufen fühlen, das Problem nicht oft genug \"angeschnitten\" haben, scheint es jedenfalls nicht zu liegen.
Aus meiner (sicher begrenzten) Sicht lohnt es sich nicht, nach medizinischen Kriterien zu suchen, um einen problematischen, hauptdiagnosengetriggerten Bewertungsalgorithmus nachträglich zu erklären. Vielmehr sollte andersherum der Gruppierungsalgorithmus der medizinischen und kalkulatorischen (in dieser Reihenfolge) Realität folgen, wie das Herr Schaffert dargestellt hat. Der Verlauf von pavK Patienten mit oder ohne diabetische Angiopathie nach einem gefäßrekonstruktiven Eingriff kann medizinisch und kalkulatorisch nicht wesentlich davon abhängig sein, ob zusätzlich eine bestehende Dauermedikation zur Verringerung neuropathischer Beschwerden fortgeführt wird oder nicht. Die DKR aber eröffnen uns eben diese fatale Diskussion. Deshalb mein Vorschlag: Der DRG-Gruppierungsprozess nach gefäßrekonstruktivem Eingriff sollte ausschließlich OPS-getriggert erfolgen und auch bei der Hauptdiagnose E1*.7* in die F* DRG führen. Vielleicht sehe ich das zu pragmatisch, ich fühle mich ja auch nicht so sehr berufen...
Freundliche Grüsse von der Saale hellem Strande
Dr. Henze :d_zwinker: