Beiträge von Ohr-Biß

    Hallo Sabrina,

    in den Definitionshandbüchern fehlen m.E. einige entscheidende Informationen. Und ohne die kannst Du bei einigen DRGs die Logik nicht nachvollziehen. Es fehlen z.B. die beiden Tabellen der OR-Prozeduren und der NON-OR-Prozeduren.

    Mit viel Handarbeit könntest Du die NON-OR-Prozeduren im Anhang B in Band 5 aus der Tabelle "Prozedurenkode-/MDC-/DRG-Index" herauspfriemeln, denn die NON-OR-Prozeduren sind mit einem "‡" gekennzeichnet.

    Im Konkreten:
    9-642 Integrierte klinisch-psychosomatisch-psychotherapeutische Komplexbehandlung bei psychischen und psychosomatischen Störungen und Verhaltensstörungen bei
    Erwachsenen
    bedeutet laut OPS-Katalog: Mindestmerkmale:

    • Vorliegen von unmittelbar medizinisch behandlungsbedürftigen akuten und chronischen somatischen Erkrankungen, dokumentiert durch Veränderung(en) des initialen medizinischen Behandlungsregimes im Verlauf der Krankenhausbehandlung, mit psychischer Komorbidität und/oder Copingstörungen (z.B. Asthma bronchiale, KHK, Diabetes mellitus, Blutdruckkrisen, entzündliche Darmerkrankungen, Tumorerkrankungen, chronische Infektionskrankheiten, Transplantationspatienten) oder von sich vorwiegend somatisch präsentierenden Erkrankungen (z.B. somatoforme [Schmerz-]Störung, schwerstes Untergewicht bei Anorexia nervosa), die der gleichzeitigen intensiven somatischen Diagnostik und Therapie im Sinne einer auf die Erfordernisse somatisch Kranker adaptierten integrierten klinisch-psychosomatisch-psychotherapeutischen Komplexbehandlung bedürfen
    • Über 24 Stunden vorhandene Infrastruktur eines Akutkrankenhauses mit verfügbarem Notfall-Labor und Notfall-Röntgendiagnostik und mit geregeltem Zugang zu einer Abteilung für Intensivmedizin und zu einer Klinik für Innere Medizin oder zu einer anderen somatischen Fachabteilung (z.B. Neurologie, Orthopädie, Gynäkologie, Hämatoonkologie)
    • Behandlung durch ein psychosomatisch-psychotherapeutisches Team unter Verantwortung eines Facharztes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Psychotherapeutische Medizin), eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie, eines Facharztes für Psychiatrie oder eines Facharztes für Nervenheilkunde jeweils mit einer weiteren, somatischen Facharztqualifikation (Innere Medizin/Allgemeinmedizin, Neurologie, Orthopädie, Anästhesiologie/Schmerztherapie) oder unter Verantwortung eines Facharztes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Psychotherapeutische Medizin), eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie, eines Facharztes für Psychiatrie oder eines Facharztes für Nervenheilkunde und eines weiteren Arztes mit einer somatischen Facharztqualifikation im Team
    • Arbeitstägliche Anwesenheit eines Arztes, um ggf. auch kurzfristig somatische Problemlagen behandeln zu können
    • Arbeitstägliche ärztliche Visiten, wenn keine "höherwertige" ärztliche Therapieeinheit erfolgt
    • Täglich mindestens 3 Bezugspflege-Kontakte zur Überprüfung und Anpassung des somatischen Behandlungsplanes
    • Mindestens in einem somatischen Fach qualifizierte ärztliche Rufbereitschaft über 24 Stunden täglich
    • Pflegerische Behandlung auch bettlägeriger Patienten ist grundsätzlich über 24 Stunden täglich gewährleistet
    • Über die Struktur der wöchentlichen Teambesprechungen psychosomatisch-psychotherapeutischer Komplexbehandlungen hinaus erfolgt die regelmäßige multidisziplinäre Abstimmung mit allen an der Behandlung beteiligten somatischen Fachgebieten zur weiteren Differenzialdiagnostik oder/und integrierten somatischen und psychosomatischen Behandlung

    Der MDK wird bei jedem dieser Punkte von Ihrem Haus einen Beleg sehen wollen.
    - Einiges ist über die erfüllten Strukturvoraussetzungen des Hauses erledigt (Arbeitstägliche Anwesenheit eines Arztes, Pflegerische Behandlung auch bettlägeriger Patienten ist grundsätzlich über 24 Stunden täglich gewährleistet, Behandlung durch ein psychosomatisch-psychotherapeutisches Team unter Verantwortung eines Facharztes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,...)
    - Bei den patientenspezifischen Punkten helfen Unterschriftenlisten und Therapiepläne weiter. Mit denen können Sie die wöchentlichen Teambesprechungen, die multidisziplinäre Abstimmung, die arbeitstäglichen ärztlichen Visiten und die täglich mindestens 3 Bezugspflege-Kontakte nachweisen.

    Das ist nicht kompliziert, macht aber einen immensen Aufwand, bindet die Arbeitskraft von Pflege, Therapeuten und Ärzten und hat keinerlei medizinischen Sinn. Und es funktioniert nur bei lückenloser Dokumentation.

    Gruß,
    Ohr-Biß

    Hallo Lila,

    VOR der Festlegung "wir wollen Optionshaus sein", haben Sie ein klinikweites, viele Berufsgruppen umfassendes Projekt aufgesetzt mit dem Inhalt "was bedeutet die Optionsphase?"

    Inhalt der Projektmeetings waren z.B.:
    Welche Daten sind für die PEPP-Abrechnung notwendig? Haben wir die überhaupt? Wer muss welche Daten liefern? Wo kommen sie her? Wo und wie ist es dokumentiert? Ist die bisherige Dokumentation vollständig, eindeutig und gerichtsfest? .... und das geht hin bis: haben wir alle notwendigen Berufsgruppen an Bord? und ggf. : muss bei den Therapiemöglichkeiten / den Gruppenräumen / etc. noch nachgesteuert werden?

    Das MedControlling hat die Voraussetzungen der Abrechnung zusammengetragen, das QM hat die zu ändernden Abläufe definiert, die Geschäftsführung hat die Veränderungen von Abläufen und Dokumentation angeordnet, dann hat die EDV das KIS für das neue Doku- und Abrechnungssystem eingerichtet und schließlich sind die Schulungen erfolgt.

    War es so 8) ? oder ;( ?

    Hallo Sebastian,

    das war doch eher ein Gefühlsausbruch als eine Frage gewesen, oder? 8)

    Die Kombination iMedOne und ISH ist die gängige Kombination. Dabei wird in iMedOne die Klinische Erfassung und Steuerung durchgeführt und im ISH nur die Abrechnung.
    Wenn das SAP-System einmal ausfallen sollte, arbeitet iMedOne ungebremst weiter, ohne dass der Anwender etwas davon merkt, dass die Abrechnung sich gerade abgekoppelt hat. Das hat schon seinen Charme.

    Oft ist SAP schon im Haus vorhanden. Für die Materialwirtschaft oder die Personalverwaltung oder das Bestellwesen,... und dann scheint den Entscheidern die Idee naheliegend zu sein, auch die Abrechnung in SAP durchzuführen.
    Die Abrechnung in iMedOne geht natürlich auch. dann kann sich die Klinik das ISH für diesen Bereich sparen.

    Gruß,
    Ohr-Biß

    PS: Das KIS heißt iMedOne. ITBmed ist der Name Datenbank auf dem Datenserver. Der Besitzer ist jetzt T-Systems. Davor war es brightOne. Und ganz früher einmal die ITB.

    Hallo Medicos,
    hier mein quick-and-dirty Grundgerüst für Ihre Abfrage aus dem / für das IODW:

    SELECT f.fallnr, p.name, p.vorname, i.icpm
    FROM os_kern.fall_icpm fi,os_kern.icpm i,os_kern.fall f,os_kern.natperson p
    WHERE i.icpm LIKE '9-20%' AND f.fallid = fi.fallid
    AND f.falltyp <> 3 AND fi.storno_datum IS NULL
    AND fi.icpmid = i.icpmid AND f.persnr = p.persnr
    AND f.aufndat >= TO_DATE ('01.01.2013', 'dd.mm.yyyy')
    AND f.aufndat <= TO_DATE ('31.12.2013', 'dd.mm.yyyy')
    AND ROWNUM < 100
    ORDER BY 1 asc

    Damit hätten Sie für den Start die Liste der ersten 100 Fälle mit einem OPS "9-20*" mit Fallnummer, Namen und Vornamen und OPS.

    Ich hoffe, dies hilft Ihnen / Ihrer EDV weiter 8)
    Gruß,
    Ohr-Biß

    Guten Morgen Herr Schaffert,

    Danke für den Tip. Die Tabelle os_kern.fall_drg enthält tatsächlich ein Datumsfeld, in dem das Datum der Erzeugung der DRG abgelegt wird. In dem obigen Beispiel ist die neueste DRG in der ersten Zeile (also eine nicht vidierte DRG), die anscheinend im Rahmen einer DRG-Simulation entstanden ist und den Status '0' (= vorläufig) hat. Und das einige Zeit nach dem Vidieren.

    Die Info "diese DRG ist anhand der Fall-Kodierung aktuell" muss wohl in irgend einer anderen Tabelle stehen.

    Haben die ORBIS-Profis noch weitere Ideen?
    Ich probiere gerne alle Fingerzeige aus.