Beiträge von Thomas_Heller

    Hallo Herr Kollege Schemmann, hallo Forum!

    Aktueller Dissens mit dem MDK:

    Pat. kommt drei Monate nach Knie-TEP-Inlay-Wechsel mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung und leichtem Erguss.

    Es wird über zwei Wochen konservativ physiotherapeutisch behandelt und gebessert entlassen. Flexion bei 90°. Keine Entzündungszeichen.

    Wir haben M25.66 Gelenksteife als HD genommen. In Bayern wird es vermieden eine T-Diagnose als HD zu nehmen, oft wird uns sogar eine Y-Diagnose alternativ angetragen. Hier aber will der MDK-Kollege partout eine T84.8 als HD. Wir hatten sie als ND.

    Warum der Disput?

    Wegen der oberen Grenz-Verweildauerüberschreitung wird der Fall in unserer Version einklein wenig teurer.

    Wie würde Ihre Kodierung aussehen?


    Zitat

    In Aller Regel liegt eine Arthrofibrose als Ursache der Bewegungseinschränkung vor. Diese ist zumeist als reaktive Folge auf die Operation/das Implantat zu sehen. Als mögliche Ursachen werden Implantatallergien, low-grade-Infekte u.a. diskutiert.


    P.S. Bei zwei anschließenden operativen Revisionen hat der Pathologe beim ersten Mal eine allergische Reaktion vermutet, beim zweiten Mal hat er dann doch einen chronischen Infekt konstatiert.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ich möchte das Thema "Kodierung bei Kompartmentsyndrom " noch einmal aufgreifen und habe keinen besseren Thread gefunden.

    Folgender Fall muss kodiert werden.

    Patient verletzt sich mit mit einem Cutter den Unterarm mit 2/3 Durchtrennung eines Muskelbauches. In einem auswärtigen Krankenhaus wurde die Erstversorgung durch Muskelnaht und "primäre Wundnaht" durchgeführt. Nach Entlassung kam der Patient zu uns, da plötzlich zu Hause eine massive Schwellung mit Taubheitsgefühl von Unterarm und Hand und Bewegungseinschräkung der Finger aufgetreten war.

    Bei der Eröffnung der Wunde fanden sich zwar keine expliziten Fasziennähte, vermutlich war hier durchgreifend Muskulatur und Faszie genäht. Einige Muskelnähte waren ausgerissen und es war zu einer aktuellen Blutung der Arteria ulnaris gekommen, die jetzt die Kompartment-Symptomatik ausgelöst hat.

    Meine Frage: Wie ist zu kodieren?

    Unsere Version:

    HD: T79.6 Traumatische Muskelischämie (Kompartmentsyndrom)

    ND: S51.80 Nicht näher bezeichnete offene Wunde sonstiger Teile des Unterarms
    T81.0 Blutung und Hämatom als Komplikation eines Eingriffs a.o.n.k.

    BG-Version:

    HD: T81.0 Blutung und Hämatom als Komplikation eines Eingriffs a.o.n.k.

    ND: S51.80 Nicht näher bezeichnete offene Wunde sonstiger Teile des Unterarms
    T79.6 Traumatische Muskelischämie (Kompartmentsyndrom)

    Durch Austausch der HD wandert der Fall von der MDC 08 in die MDC 21B mit erheblichem Erlösunterschied.

    Die Definition des Kompartmentsyndrom beeinhaltet ja die Druckerhöhung im Gewebe durch Ödem oder Einblutung. Dass für die Druckerhöhung im Gewebe eine Einblutung verantwortlich war, ist m.E. unerheblich. Das Kompartmentsyndrom musste bei Aufnahme so rasch wie möglich behandelt werden und ist die zur Aufnahme führende Diagnose.
    Oder muss man hier die D002 anwenden:

    Zitat

    Zuweisung der zugrunde liegenden Krankheit als Hauptdiagnose

    Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Krankheit zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist und behandelt wird bzw. während des Krankenhausaufenthaltes diagnostiziert wird, so ist die zugrunde liegende Krankheit als Hauptdiagnose zu kodieren.


    Oder gilt hier eher die D005:

    Zitat

    Behandlung einer akuten Verletzung/Verbrennung und geplanter Folgeeingriff


    Für die initiale und nachfolgende Behandlung einer aktuellen Verletzung/Verbrennung ist der Kode für die Verletzung/Verbrennung (weiterhin) als Hauptdiagnose zu verwenden.


    Oder ist nach Hinweis von Kollege Schemman s.u. vielleicht auch die T79.2 zu kodieren?

    Das Kapitel T79 hat aber das Exklusivum Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung. sowie während oder nach medizinischen Maßnahmen. Wenn ich es richtig verstanden habe kam das Kompartmentsyndrom nach der OP. Also ist das operative Trauma als Komplikation und nicht als Frühkomplikation nach Trauma zu kodieren.


    ?(

    Wer kann mir helfen? ;(

    Hallo Forum spez.Unfallchirurgen,

    ich schließe mich der Frage meines Vorredners an und möchte gerne wissen, ob die 5-787.71 oder die 5-787.61 zu kodieren ist.

    Gibt es hier keine diesbezügliche Kompetenz? ?(

    MfG

    T.Heller

    Hallo Herr Selter,

    Dank für die rasche Antwort.

    Ich muss sagen, da war der MDK gnädiger. Der hat uns wenigstens eine D40.0 = "Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens: Prostata" zugestanden. Denn Aufwand für Erstdiagnostik hatten wir ja! Nur fehlte die "Beweissicherung" der Pathologie. ;(

    Liebe Kolleg(inn)en,

    internistische Patientenaufnahme wegen Gastroenteritis etc.

    Bei Aufnahmeuntersuchung wird der dringende Verdacht auf ein Prostatacarzinom geäußert. Als Symptom besteht eine Hämaturie. der PSA ist astronomisch erhöht.

    Da kein Urologe im Haus und der Patient multimorbid ist, wird er nach Beendigung der internistischen Behandlung entlassen und zum Niedergelassenen Urologen geschickt.

    Da keine Histologie vorkiegt, verweigert uns der MDK die Kodierung des Prostata-Ca.

    Bei Vrlegung in ein anderes Krankenhaus zur Histologiegewinnung wäre die Kodierung rechtens gewesen.

    Kann das sein?? Findet Herr Heimig da einen kalkulierbaren Aufwandsunterschied??? ?(

    Hallo Herr Selter,

    vom Operateur will ich mir die Indikation und die Vorgehensweise im konkreten Fall noch einmal erläutern lassen. Allerdings liegt der Fall nun schon länger als ein Jahr zurück und ich bezweifle, ob er sich noch daran erinnern kann (oder will).

    Hallo Forum, speziell Knochendocs!

    Bei nicht iatrogenen Defekten ist eine durchgeführte Spongiosaplastik (5-784.0) auch aus ortsständigem Gewebe kodierbar.
    Wie sieht es aus, wenn im OP-Bericht am proximalen Femur von \"arthrosebedingter Osteopenie\" die Rede ist und hier mit autologer Spongiosa unterfüttert wird.
    Die KK meint, hier läge ja kein Defekt vor und damit sei auch keine Spongiosaplastik kodierbar.

    Wer gibt Rat??? :rotwerd:

    Hallo Olaf,
    so steht\'s im OP-Bericht!!!
    Ich wage doch nicht, an den Angaben eines gestandenen Operateurs zu zweifeln. Der hat doch schließlich auch Abitur und sollte sich mit Maßen und Gewichten auskennen.
    :d_gutefrage:

    Hallo Forum,
    in einem OP-Bericht ist ein \"ausgedehntes Furunkel der Oberschenkelinneseite mit Phlegmone des gesamten Oberschenkels\" beschrieben.

    Größe des Furunkels: 10x15cm mit zentralen Einschmezungen.
    Angabe zur Phlegmone: \"der gesamt Oberschenkel ist gerötet und das fettgewebe orangenhautartig verändert.\"

    Ist beides nebeneinander kodierbar? HD=Furunkel ND=Phlegmone?