Liebes Forum,
ich habe mich über o.g. Artikel von Herrn Strehl im aktuellen Ärzteblatt sehr geärgert.
Auch ich bin für eine Abstufung der Basisfallwerte nach Krankenhausarten (komme ja auch aus einer Uniklinik und Maximalversorger :d_zwinker: ). Aber Herr Strehls Kritik am DRG-System bezieht sich fast ausschliesslich auf generelle Schwächen des bisherigen Systems, die in der Version 2005 zum Grossteil angegangen worden sind. So ist die Intensivmedizin nicht mehr nur nach der Beatmungszeit, sondern auch nach Operationen und Prozeduren bewertet, die angesprochenen Chemotherapeutika und Antimykotika werden Teilweise extra entgolten usw. usw. Der Artikel von Herrn Strehl liesst sich fast wie der Forderungskatalog der Fachgesellschaften, dem die Inek mit dem G-DRG-System 2005 nachgekommen ist. Und bei der Forderung nach Abschaffung der unteren Grenzverweildauer kommt wohl zusehr der Ökonom durch, der lieber \"blutig\" verlegt, bevor ihm ein Cent entgeht.
Und übrigens, dafür, das das InEK erst so kurz besteht, erbring es m.E. sehr gute Ergebnisse und Leistungen. :i_respekt:
Auch die Kritik, dass sich aktuelle medizinische und ökonomische Veränderungen erst in 2 bis 3 Jahren im DRG-System niederschlagen, sticht nicht, da alle bisherigen Systeme deutlich träger waren.
Ganz im Gegenteil, herr Strehl hat ein Problem mit dem Tempo der Entwicklung, denn er versucht mit Daten und Veröffentlichungen Politik zu machen, die von der Entwicklung längst überholt sind.
Seiner m.E. nach berechtigten Forderung nach differenzierten Basisfallwerten hat er damit einen Bärendienst erwiesen. Es empfielt sich halt doch, aktuelle Entwicklungen abzuwarten, bevor man an die Öffentlichkeit geht :noo: .
Stefan Stern