Beiträge von Lag

    Danke, sequal.
    Dieser Beitrag hat mir den heutigen Tag gerettet und schlägt einiges, was ich bisher zum Thema Qlub-Humor bisher gelesen und erlebt habe.
    Wir haben aufgrund einiger Konstellationen und der Erziehungsspielchen des Qlubs hier auch schon herzlich gelacht und eine Unmenge Arbeitszeit verballern müssen.

    Dass es so grotteneinfach wäre, dem Qlub einen normkonformen Bären beliebiger Größe aufzubinden, und dass man es trotzdem nicht tut, kenne ich nur zu gut. Andererseits ist die perfideste Art, Widerstand gegen diese durchgeknallte Bürokratie zu üben, saubere Arbeit zu leisten und am besten noch komplexere Konstellationen zu ersinnen.

    Statt also Konformitätserklärungen zu unterzeichnen, wäre es doch eigentlich die Zeit wert, eine Stellungnahme zur Rechtsgrundlage für genau die Konstellation von der BQS abzufragen, etc. Das ist dann belastendes Material gegen den Qlub - und das wissen die genau. :boom:

    Wir sind uns wohl einig, daß der \"Qlub\" einiges tut, um sich einen weiteren bösen Artikel im SPIEGEL zu sichern. :hasi:

    Aber nach der letzten Nummer damals traut sich die Gesundheitsministerin da wohl nicht mehr so schnell hin. :erschreck:

    In unserem Hause wurde über viele Jahre sehr kulant mit dem Thema Begleitpersonen umgegangen, als wir es noch selber zu zahlen hatten.
    Es steht aber zu befürchten, daß eine Regelung auf Ermessensspielraum der Kassen für uns bei sinkenden Einnahmen (und damit weniger Spielraum für Kulanz) einen erhöhten Verwaltungsaufwand und viel Ärger bedeuten wird.
    Von den Nachteilen in den Verhandlungen mal ganz zu schweigen...

    Leider ist unseren Erfahrungen nach nicht zu erwarten, daß ToDos differenzierter Ansatz von allen seiner Kollegen geteilt wird.
    Es wird auch in einiger Zeit schwierig sein, mit unserer Kulanz von anno Tobak zu argumentieren, also bedeutet das einfach nur dokumentieren ?( , dokumentieren :( und noch mehr dokumentieren... :rotwerd:

    :erschreck: :deal:

    Zum Download verfügbar unter http://www.datenaustausch.de--> leistungserbringerverfahren-->sonstige Leistungserbringer-->Kostenträgerdateien.

    Oder wie es Douglas Adams ausgedrückt hätte: im zweiten Kellergeschoss des Kreisvermessungsamtes, da, wo kein Licht brennt, im Verschlag schräg unter der Treppe hinter der verriegelten Tür mit der Aufschrift \"Vorsicht, bissiger Tiger\"... :sterne:

    Zwar etwas spartanisch, sonst gibts eine aufgearbeitete Form bei http://www.apparet.de zu kaufen.

    cheerio
    Lag

    Hallo ebenfalls

    zunächst einmal wäre es wichtig, zu wissen, in genau welcher Konstellation die doppelte Übermittlung auftritt.
    Nur bei dieser Kasse? Dann sind vielleicht nur für diesen Kostenträger Parameter anders gesetzt?

    Vielleicht werden Aufnahmediagnosen auch falsch kodiert, hilfreich ist es da beispielsweise, zu gucken, in welchem Katalog sie kodiert werden.
    IS-H ist zwar sinnvollerweise wählerisch in dem, was es den Kassen serviert, aber evtl. kann man es durch hinreichend exotische Kodierfehler austricksen...

    Klingt jedenfalls nach einer Aufgabe für die EDV. Oder ggf. für die Berater, die 301 angeflanscht haben.
    Es gibt aber jede Menge möglicher Ursachen, da muß man sich erst mal ranpirschen... 8)

    viele Grüße
    Lag

    Naja, Mikka.

    Also wenn die Fälle erstens bereits bezahlt ist, leidet die Liquidität des eigenen Hauses schon mal nicht.

    Was die Fehler der Kasse angeht: Shit happens.
    Ich mache die Erfahrung, daß sich ein freundliches Drüberwegsehen über gelegentliche Fehler eher lohnt, gerade wenn man öfter mit denselben Ansprechpartnern dort zu tun hat, die meistens für die geschossenen Böcke noch nicht mal selber etwas können.

    Auch wenns manchmal schwerfällt: es ist selten hilfreich, die Dinge persönlich zu nehmen.

    Und es handelt sich doch hier offensichtlich um den seltenen Fall, daß die Kasse einmal auf Geld wartet - wenn die Forderungen denn post-MDK berechtigt sein sollten.
    Da werden sie dann eben wohl noch ein bißchen warten müssen...

    Schauerliche Geschichten von den KK können wir hier auch zuhauf erzählen. Aber ich fürchte, das hilft niemanden.
    Also Fall für Fall. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...

    Lag

    Hallo Herr Eckhardt,

    das setzt meine Weltsicht wieder in den gewohnten Rahmen.

    Verstehe ich Ihre Devise also richtig? Optimale Zuarbeit durch


    :) MDA: in etwa also einw./aufn.Diagnosen/VWD, Erstgrouping, dann auch Grobverschlüsselung, Coachingfunktion (aufbereitung Unterlagen zu Neuigkeiten), Recherchieren strittiger oder komplexer Fälle
    :) Stat. Sekr.: \"MDA-light\"
    :chirurg: OP-Personal: OP-Kodierung, auch Kons.OPs!
    :) Leistungsstellen: Abr. relevante Proz.
    :) Pflege, Station: insbes. pflegebez. ND und Beamtungszeiten

    Und dann kodiert oder bestätigt der BEHANDELNDE ARZT.
    Das dumme, was ich dabei beobachte, ist, daß eine optimale Zuarbeit bei einigen Kandidaten unter ihren Kollegen dazu führen kann, daß eben die Codes - wird schon stimmen - einfach bestätigt werden & Ruhe ist...
    :noo:

    Hier beginnt dann die Phase der Therapie, die man sich selbst und den betreffenden Neglect-Patienten gerne ersparen würde... *seufz*:
    :hammern:

    Aber da müssen wir wohl durch...
    :roll:

    Einen erstaunten Blick aus der EDV-Welt ins Wunderland des Gesundheitswesen wirft grinsend:
    Lag

    Unbedarft wie ich bin, stelle ich mir immer wieder die Frage, weshalb medizinische Dokumentation und DRG-Kodierung durch Ärzte oder Dokumentare hier als ein \"Entweder-Oder\" diskutiert wird.
    :d_gutefrage:

    Habe ich irgendeinen Einschlag nicht mitbekommen? :erschreck:
    Kodierung/Dokumentation ist doch ein hochgradig fragmentierter Vorgang, der meist über soundsoviele Medienbrüche holpert, sich aus zig Quellen speist und wild unterschiedliche Funktionen erfordert?

    Die Vorstellung, eine Art Wundertier von einem medizinischen Dokumentar irgendwo in ein Kämmerchen zu setzen - \"Ok, Junge - mach mal, wie Du denkst!\" - :i_pc:
    ist dabei doch ebenso abwegig wie das Verheizen ärztlichen Personales für die Informationssammlung (\"Dann telefonieren sie sich halt im Hause durch, wer für diese kons.OP verantwortlich ist!\"). :kong:


    Die der-Arzt-schreibt-das-auf-und-gibt-es-der-Verwaltung-Version scheint es ja auch noch im Echtbetrieb zu geben. Stille Post.

    Eine Controllerin sagte mir neulich zur prekären Lage ihres Hauses, \"Geld ist eigentlich zweitrangig\" und grinste breit... :i_baeh:
    Stimmt. Viele Häuser, gerade in öffentlicher Trägerschaft, haben eher ein Kommunikationsproblem, denn ein monetäres.

    :sonne: Vernünftige Schulungen & Support sind das A und O. Bei Einführung eines Systems oder eines Arbeitsvorgangs IMMER mit den gutwilligsten Kandidaten beginnen und sie auch als Testtruppe nutzen.
    Wer meint, man bräuche keinen Kaffee und keine Kekse, sollte die Finger vom Umgang mit Anwendern lassen.
    Gold wert ist bei softwaregestützter Erfassung ein Support per Bildschirmschaltung. Dafür gibt es genug Systeme. Binnen weniger Sekunden muß der Support auf dem Bildschirm des telefonisch Hilfesuchenden angekommen sein - aber nie, NIEMALS, ohne zuvor mit einem Anfragefenster das Einverständnis des Users zu erhalten. Diese Schaltung ist übrigens nicht nur etwas für die EDVler sondern auch für Verwaltungsleute, die schnell mal Fälle mit den Stat.Sekretariaten oder den kodierenden Ärzten durchsprechen können.

    :sonne: Klare Verantwortungsaufteilung. Wie schon von den Kollegen erwähnt. Holen Sie sich - aber nur, wenn mit einem klaren Mandat versehen - einen externen Moderator für die Klärung von Arbeitsabläufen, es gibt viel zu viele \"das war schon immer so\"s und Irgendwie-Formulare auf den meisten Stationen. Wer die Kodierabläufe vage organisiert, bekommt auch vage Resultate.

    :sonne: Klare Rückmeldungen. Wenn ihre Software keine automatisierte Kodierprüfung hat, wenn sie keine Validierungsschritte bei der Kodierung vorsieht, wenn sie nicht schnell und auch tastaturgesteuert bedienbar ist, wenn sie nicht VOR der abschliessenden Kodierung alle Leistungen und Befunde vorlegt, wenn nicht Stations- OP- und Leistungsstellenpersonal schon Vorschläge für Codes formulieren können... dann ist sie eben die falsche Software oder das falsche Softwarekonzept.
    Leider interessieren sich viele Softwarehersteller kein bißchen für das Thema Usability und glauben, mit ein paar Buttons hier und dort wäre es getan. Ich habe selber andernorts an Usability-Studien teilgenommen und versuche vergeblich, zu vermitteln, daß Benutzbarkeit eben nicht damit erledigt ist, ein paar Buttons von A nach B zu schieben, weil Person C der Meinung ist, das solle so.
    Wer ein KIS für seine Anwender mal auf einer Messe testet, der kann viel Spaß damit haben, kurz mal die Maus einzukassieren, einen (anonymiserten) komplexen Beispielfall aus der Tasche zu ziehen, die Stoppuhr zu starten und den Vertriebler zu fragen, wie schnell man das Ding denn mit Tastaturkombis bedienen kann... :hasi:

    :sonne: Datenverfügbarkeit und -Verläßlichkeit. Wenn Bewegungsdaten im Nachhinein geändert werden, OPs falsch dokumentiert werden und der kodierende Arzt viel Zeit damit verbringt, Daten hinterherzulaufen, braucht man sich über nichts mehr zu wundern. Ich halte das Geld, das in Stationssekretärinnen investiert wird, für mehr als eine lohnende Investition. Der Chirurg wird schließlich auch nicht erst eine halbe Stunde den Saal desinfizieren und die Lagerung herrichten, dann den Patienten hereinbringen, etc. Gleiches muß auch für die Kodiervorgänge gelten. Das Stationssekretariat hat idealerweise die Funktion eines Kodier-Coaches und nicht einer Kaffeekoch-Tippse. Auch hier ist das Thema Kommunikationskultur entscheidend - und leider in vielen Fällen limitierend.

    :sonne: Wichtig: Der Kodiererfolg muß transparent sein, also auch rückgekoppelt werden, wenn man anders mehr rechtmäßig bekommt. Wenn der kodierende Arzt sieht, wieviel er da gerade an Geld zusammenkodiert, entsteht eher eine Motivation, als wenn der arme Mensch nur sinnentleert irgendwelche Codes einhakt, die eine abstrakte Zahl ergeben.
    Daraus resultieren sonst sehr schnell beim Kodierenden Diagnosen wie R45.2 :( , meist auch gefolgt von R45.3 :noo: und R45.4 :boese: ...

    :sonne: Vielleicht am wichtigsten ist aber, in Gegenwart der Klinikleitung Gespräche zu moderieren, was man besser machen kann. Was müßte passieren, damit wir besser klar kommen?
    Wenn der Chef da wirklich zuhört, lassen die Leute (Ärzte, Pflege, EDV, Verwaltung) erst mal ordentlich Dampf ab. Meist zu Recht. Und dann sind sie aber auch in der Pflicht, selber Verbesserungsvorschläge zu formulieren.
    Aber das bedarf der unbedingten Unterstützug durch die Klinikleitung.
    Wenn die sich nicht die Zeit dafür nehmen will, kann man das gleich knicken.

    :a_augenruppel: Wieso budgetneutral? Für meine Begriffe DARF das Bemühen um eine verbesserte Kodierleistung gar nicht zwangsläufig budgetneutral sein, weil dies bedeuten würde, das das Thema im Hause nicht hoch genug priorisiert wird.
    Wenn hier ihre Klinikleitung nicht entschlossen handelt, ist entweder schon alles verloren oder die Einschläge sind noch nicht nah genug.

    Jedenfalls wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihren Aktionen.
    Oft ist es für die Kollegen ja schon sehr hilfreich, einfach nur mitzubekommen, daß sich da jemand für den Laden richtig reinhängt.
    Egal, wie gestresst, da kenne ich nur wenige, die das nicht respektieren und irgendwann mitziehen würden - wenn die Randbedinungen stimmen.

    viele Grüße
    Lag :sonne:

    Hallo Herr Kilmer, Hallo Herr Dünnwald,

    vielen Dank für die Antworten.

    Die Kostenträger-Daten kann man optimieren - das Problem mit den Milchkannen und den Kostenträgern gibt es natürlich.

    Ich nenne den Begriff \"Kostenträger-Pflege\" nur \"das böse, böse K-Wort\"... :augenroll:

    Und wir arbeiten natürlich daran.

    Aber beispielsweise mit den beliebten Verwechslungen zwischen Ost- und West-Kreisen hilft das auch nicht wirklich, oder?

    Haben Sie die \"offiziellen\" Datenquellen genutzt oder sich geputzte & gepflegte Stammdaten eingekauft?
    Wir erwägen gerade, inwieweit sich letzteres lohnen würde.

    viele Grüße,
    Lag :sonne:

    PS: Die Zurückweisung von alten Kennzeichen (zumindest nach einer Übergangsfrist) halte ich für eine gute Idee. Das sorgt für klare Verhältnisse.

    Da kann ich mich nur anschliessen.
    Auch bei uns läuft viel auf dem kurzen Dienstweg,
    im allgemeinen auch in freundlichem Tone.

    Meine armen DRG-Kollegen allerdings, die, gerade von einzelnen Kassen (und dort auch oft ganz besonderen Spezialisten) bekommen, brauchen da schon manchmal gute Nerven. Aber es geht viel auf dem kleinen Dienstweg, natürlich in freundlichem Ton.

    Egal, ob bei den Kassen oder im KH - Wer diese Dinge persönlich nimmt, ist im falschen Geschäft.

    Meine Erfahrung ist aber auch, daß eine Menge des Kommunikationsfrustes schlicht auf Mißverständnissen und unzureichenden Datenstrukturen beruht.

    Beispielsweise wenn 301 mal wieder nur die Hälfte der Diagnosen rübergibt. Kein Wunder, daß dann plötzlich völlig andere Grouping-Ergebnisse bei der Kasse herauskommen.

    Oder die 301-Daten zwar nachweislich heil bei der Kasse ankommen, aber bei bestimmten Kandidaten hinter ihrem elektronischen Briefkasten ein elektronischer Schredder zu stehen scheint...

    Dieser Quatsch hält einen ja ewig auf - 301 hat da reichlich Optimierungspotential. :baby:

    seufzend grüßt: Lag :sonne:

    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren,
    bleibe allerdings grundlegend skeptisch - was sich schnell ändern kann, wenn ich eine Applikation irgendwo in der Praxis sehe: Ich bin gespannt.

    Nach meiner Auffassung ist allerdings die Erfassung abrechnungsrelevanter Daten nach den üblichen Katalogen (ICD/OPS/DKGNT/GOÄ, etc.) zentraler Bestandteil eines KIS. Und die sind nun mal leider hochgradig landesspezifisch. ?(

    Wie gesagt - ich würde eine marktwirtschaftliche Nische für Klein- und Mittelständler jenseits der üblichen Oligarchien sehr begrüßen. Aber es ist ein verdammt harter Weg dahin.