Beiträge von Versus

    Hallo liebe Forum,
    hallo Frau Seiffert-Schuldt!

    Ihr \"kleines Beispiel\" der Verzugszinsen möchte ich auch nicht so unkommentiert stehen lassen. Ich geben Ihnen Recht, dass es bei den Kassen zu Engpässen gekommen ist, was die zeitnahe Bearbeitung der Rechnungen verhindert hat. Teilweise, bei einigen Negativbeispielen, war das kalkuliert, bei anderen aber einfach Arbeitsrückstand. Wieder andere waren nicht liquide. Ich möchte das in KEINEM Fall entschuldigen.

    Aber: Wie ist denn das Verhalten vieler Krankenhäuser? Eine Krankenkasse hat es in einem Fall nach geraumer Zeit endlich geschafft, dass die erforderlichen Prüfungsunterlagen vom Krankenhaus dem MDK zugestellt wurden. Auch eine Gutachten ist nach einem weiteren langen Zeitraum endlich vom MDK erstellt worden. Die Krankenhausrechnung ist schon lange bezahlt. Nun stellt sich heraus, dass das KH nach Ansicht des MDK falsch kodiert habe und eine andere (günstigere)DRG abrechenbar gewesen wäre. Die Krankenkasse teilt dem KH das neue Groupingergebnis mit und fordert die Differenz zurück. Was meinen Sie was in sehr vielen Fällen passiert?

    Ich nehme Ihnen die Antwort ab: NIX!

    Keine Reaktion. Erinnerung: Keine Reaktion!

    Warum auch - das KH hat ja sein Geld...

    Und hier gehe ich dann genau den Weg, den Sie beschrieben haben. Ich mahne und verlange Verzugszinsen. In diesem Fall nicht nach einem Landesvertrag (§112 SGB V), sondern nach BGB. Welcher Verwaltungsaufwand wird daduch ausgelöst? Wieviel \"Versichertengelder\" werden da verprasst?

    Ich betone an dieser Stelle nochmal ausdrücklich, dass ich an einer effektivenZusammenarbeit interessiert. Von einer Blockadepolitk halte ich nichts und die Schuldigen bei einer \"Partei\" zu suchen hat meiner Meinung nach auch keine Aussicht auf Erfolg.

    Ich bin nur immer wieder überrascht, wie engstirnig gedacht wird.

    Gruß

    Versus

    Hallo Herr Mährmann!

    \"Ich fürchte, dass in solchen Fällen bei den Krankenkassen einfach ein wenig oberflächlich gehandelt wird.\"

    Von Ihrer Aussage möchte ich mich doch ein wenig distanzieren. Ich denke die Kostenträger sprechen auch nicht (zumindest nicht alle) verallgemeinernd von den Krankenhäusern, wenn bei einigen immer noch Mängel in der Kodierqualität (bewusst oder unbewusst) bestehen. :devil:

    Lieben Gruß

    Versus

    Guten Tag!

    Schön auch so eine Diskussion HIER zu finden :k_biggrin: !

    Vielleicht ist es ja ein Versuch, die so viel zitierte nicht interessierte Jungend aufzuklären....

    Aber ob die überhaupt solche Seiten ansteuern :sterne:

    Gruß
    :threemonkey:
    Versus

    Hallo Herr Simon!

    Eine Rechtsprechung ist mir in dem Zusammenhang nicht bekannt. Allerdings halte ich dieses Vorgehen der Kassen bedenklich. Sicher kann man ein solches Vorgehen als \"Druckmittel\" benutzen, um bestimmte Ziele, z.B. Entwöhnung) zu erreichen.

    Bei einem Alkoholkranken (Abhängigen) handelt es sich um eine Krankheit, nämlich die Abhängigkeit! Hier von einem Selbstverschulden zu sprechen....?

    Falls es dazu eine Rechtsprechung gibt, würde mich das auch interessieren.

    Schönen Tag noch!

    Versus

    Zitat


    Original von Rembs:
    [quote]

    DIE KRANKENKASSEN HABEN DEN VERSICHERTEN DABEI DURCH AUFKLÄRUNG, BERATUNG UND LEISTUNGEN ZU HELFEN UND AUF GESUNDE LEBENSVERHÄLTNISSE HINZUWIRKEN.


    ER


    Hallo Forum!

    Der obige Gesetzestext ist richtig zitiert. Beim Thema Leistungen:

    § 2 Abs. 2 und Abs. 4 SGB V

    Die Versicherten erhalten die Leistungen als Sach- und Dienstleistungen,....
    ...Über die Erbringung der Sach- und Dienstleistungen schließen die Krankenkassen nach den Vorschriften des 4. Kapitels Verträge mit den LEISTUNGSERBRINGERN.
    ...
    Krankenkassen, LEISTUNGSERBRINGER und Versicherte haben darauf zu achten, dass die Leistungen WIRKSAM und wirtschaftlich erbracht und nur im notwenigen Umfang in Anspruch genommen werden.

    Ergo:
    Sind die Leistungserbringer (hier Krankenhäuser) mit im Boot.

    Immer schön weiterlesen!

    Gruß
    Versus

    Guten Tag Forum!

    In dem Zusammenhang drängt sich mir aber eine ganz andere Frage auf und die ist ähnlich provokant.

    Darf man einem Non-Compliance-Patienten, hier Alkoholiker, wirklich immer wieder helfen(ausgenommen der Lebensgefahr)? Macht man sich damit nicht zum Co-Abhängigen?

    Null-Einsicht = Null-Hilfe !!

    Gerade diese Klientel muss doch erst seinen wahre Situation erkennen und den Willen haben etwas zu ändern!

    Gruß aus Niedersachsen (nebelig)

    Versus

    Liebes Forum,

    ich bin mir zwar nicht so ganz sicher wohin diese Diskussion führen soll, aber ich möchte dennoch meine Meinung und meine Eindrücke schildern.

    1. Der Kostendruck ist auf Seiten der Leistungserbringer wie auch auf Seiten der Kostenträger in den letzten Jahren stetig angestiegen. Haben die Kostenträger (KK) vor Jahren schlicht die Rechnungen bezahlt, ist Ihnen spätestens seit Einführung der DRGs aufgefallen, dass der Krankenhausbereich ca. 1/3 der gesamten Leistungsausgaben ausmacht. Es wurde eine Einsparpotential gesehen, was zumindest eine genauere Prüfung rechtfertigen würde. Erzielte Einsparungen aufgrund falscher Abrechnungen / Kodierungen müssten doch dann Grund genug sein.

    2. Was folgte war die medizinische Diskussion. Ursachen können vielschichtig sein. Von schlechten Datenstrukturen bis hin zu Unwissenheit bei den Sachbearbeitern in den KK. Sind sie doch meist medizinisch eher unerfahren. Der Support durch den MDK ist bei den Kassen auch nicht in jedem Fall besonders gut. Wartezeiten bei Gutachten von Monaten helfen nicht weiter.

    3. Viele KK stellen medizinisches Fachpersonal ein, Pflegekräfte und Ärzte, um eine gezielte Selektion von Fällen vorzunehmen. An dieser Stelle stoßen wir dann an den vielzitierten Datenschutz, oder das was daraus gemacht wird. Klärungen auf dem \"kurzen Dienstweg\" sind kaum möglich. Berichte und andere Unterlage, z.B. die teilweise so wichtige Pflegedoku (Kurvenblätter), werden nur an den MDK geschickt...

    4. Was bleibt ist ein riesiger Bürokratismus, der beide Seiten mehr lähmt als Ihnen zu helfen. Personal, was evtl. an anderen Stellen dringender benötigt würde muss sich mit \"Schreibkram\" rumärgern. Das gilt auch für die Kostenträger. Denn manche haben erkannt, dass Versicherte auch deren Kunden sind und im Mittelpunkt des Tuns und Handelns stehen sollten. Solange sich dieser Einsatz für beide Seiten aber noch rechnet....

    Hier geht es doch schon lange nicht mehr um die Akzeptanz und Respekt. Bei manchen (beide Seiten) ist es das pure Überleben oder eben doch nur die Gewinnoptimierung.

    Vielleicht hilft ja dieses Statement !?! Die meisten Forumsteilnehmer haben es ja schon aus den verschiedensten Blickwinkeln erkannt. Doch allzu oft gerät das bei den ganzen formalen Problemen in Vergessenheit!

    ...Man saß der Frust tief..Danke!

    Liebe Grüße

    Versus

    Hallo Forum!

    In diesem Zusammenhang möchte ich noch aus einem \"Werbebrief\" für eine Software zur Pflegeprozessplanung zitieren:

    ...
    Pflege muss Geld verdienen. Beim Assessment spürt XXX quasi nebenbei \"pflegerelevante Nebendiagnosen\" auf und übergibt sie als Vorschlag an das KIS / den DRG-Controller.
    ....

    Außer, dass ich den Namen der Software \"ausgeixt\" habe, steht das so in der Produktbeschreibung.

    Nun kann sich ja jeder seine eigenen Gedanken machen! :i_baeh:

    Liebe Grüße

    Versus

    Zitat


    Original von Lueckert:


    Bei uns steigen die Nachfragen stetig an und die Kassen benutzen systematische Filter, die quasi automatisch nachfragen erzeugen (beim Sachbearbeiter leuchtet es dann Rot auf!), wann immer es sich lohnt.

    Ich halte das für bedenklich...


    Ich halte das auch für bedenklich! Bei solchen Posts denke ich immer: Wer im Glashaus sitzt.....

    Liebe Grüße

    Versus