Beiträge von GPoschmann

    Hallo Forum,
    bei der Diskussion um CP und DRG vermischen sich mehrere Problemzonen.
    CP: Verwendung eines Behandlungskonzepts unter täglichem (!) Vergleich von Soll und Ist (kann der Patient schon..wenn nicht, Behebung der Abweichung vom Regelzustand)unter Einbeziehung aller Berufsgruppen UND des medizinischen Verstandes aller Fachbereiche.
    Konsequenz: Stationsbereiche (Gruppenbereiche) als Dienstleister, die geordnet in verschiedene Problemzonen (Bauch, Brust, Kopf etc)den Fachärzten der verschiedenen Richtungen am Krankenbett den medizinischen Austausch ermöglichen. Beispiel: gastroenterologisch-viszeralchirurgische Einrichtungen, Behandlungsablauf kontrolliert anhand des CP entweder operativ oder konservativ.
    Problem: Verzicht auf Abteilungsgrenzen, interdisziplinäre Arbeit am Krankenbett, Einrichtung von Dienstleistungszentren (Aufnahme, OP, Funktionsbereich, Intensiv, Pflege),Aufteilung des Fachverstandes an Fachärzte mit persönlichem Vertreter unter kollegialer Leitung im Wechsel, Eingliederung ambulanter Leistungen, erfolgsabhängiges Honorar, (auch der Verschlüssler) pipapo...

    Das Einrichten von Behandlungspfaden wird nicht funktionieren, wenn die zeitlichen Rahmenbedingungen (z.B. CT, Carotis-Doppler, USGK innerhalb von 6h nach Aufnahme bei Insult)durch das Überschreiten von Abteilungsgrenzen nicht mehr einforderbar ist...wenn das Gerangel um die Privatpatienten zu Verzögerungen im Behandlungsablauf führt... wenn die Animositäten der verschieden Abteilungsleiter die Übergabe von Patienten blockieren...wenn es von der Anmeldung zur Durchführung einer Untersuchung mindestens 24h braucht...wenn zuwenig Ärzte am Krankenbett oder OP-Tisch stehen, weil keine Stellen eingerichtet werden...wenn der Administrationsaufwand zur "Verwaltung" der Krankheit nicht von ärztlichem und Pflegedienst ausgegliedert wird
    Die Liste läßt sich endlos fortsetzen.
    Fazit: über die Kostenschraube DRG wird der Leistungsaspekt in einigen Bereichen gefördert (Op), hier sind CP unter Veränderung der Krankenhauslandschaft sinnvoll
    In anderen Bereichen ist dies nicht erreichbar (chronisch Kranke, Langzeitkranke, psychisch Kranke)und mir ist völlig schleierhaft, wie z:B. eine Tuberkulosebehandlung in 4-5 Tagen stationär abgeschlossen sein soll (A15), bzw. wie die Finanzierung von Spezialkliniken mit outliern finanziert wrden soll.
    Wel also CP erstellen will...viel Spaß
    Der Ernst kommt bei der Einführung in den Alltag

    Grüße Poschmann


    Über CP alleine läßt sich das nicht erreichen

    Liebes Forum,
    gibt es keine offenen Tuberkulosen mehr ?... (wir haben so 1-2 Dutzend)
    Bei der Verschlüsselung führt die A15 zur DRG E62C mit einem RG von 0,89 (geschätzte Verweildauerentgeltung 4-5 Tage).
    Das Gesundheitsamt verweist auf eine Verweildauer von 3 Wochen mit Ausschluß des Nachweises von säurefesten Stäben (unser Spitzenreiter hatte 8 Wochen nachweisbare Stäbe). Meines Wissens ist die Fachgesellschaft auf Tauchstation gegangen, international werden offene Tuberkulosen nicht zwingend stationär behandelt.
    Was nun?...
    Behandeln ohne Aussicht auf Entgelt der Kosten ?
    Entlassen mit Strafandrohung des Gesundheitsamtes ?
    Übernahme der Kosten durch das Gesundheitsamt ?
    §30 des Infektionsschutzgesetzes spricht von einer Kann-Regelung einer stationären Aufnahme, aber auch unter Freunden...die Keime sind im Einzelfall auch nach 3 Wochen noch infektiös.
    Wird die Tuberkulose in Australien außerhalb des DRG entgolten, haben Lungenfachkliniken eine Sonderentgeltregelung?
    Ich bin doch etwas befremdet

    Grüße Poschmann

    Liebes Forum,
    gibt es noch jemand, der zum Releasewechsel eine Umstellung der KODIP-Software vom Einzelplatz auf die Serverversion erhalten hat ? Ich befürchte dabei eine Performanceverschlechterung...oder arbeitet auch die Serverversion brauchbar ?

    Grüße Poschmann

    Liebes Forum,
    manchmal ist es doch zum verzwazzeln...die Festlegung der Hauptdiagnose ist doch einfach, könnte man meinen: nachträgliche Analyse, Hauptaufnahmegrund pipapo.
    Doch wie sieht es in der Wirklichkeit aus?
    Nehmen ich doch einmal alle Patienten mit I63/I64 als Nebendiagnose in meiner Abteilung. Bei der Analyse sind sie mit Insult gekommen, aber nach diversen OP nach Verlegung eben umgerubbelt worden...oder liegen meine chirurgischen Freunde nicht so verkehrt?
    Immerhin werden ja noch FP/SE bezahlt.
    Mit etwas konsternierten Grüßen im Neuen Jahr

    Poschmann

    Lieber Herr Sommerhäuser,

    da die Auflistung von Kodierrichlinien nicht der eigenen Erbauung dienen, sondern in der Regel im Arbeitsbereich weiter verbreitet werden, sollte die freie Formulierung bevorzugt werden. Vielleicht ergeben sich aus der hausinternen Fortbildung auch Hinweise, die in diesem Forum zirkulieren können (Flops & Tops).
    Unter Übertragung der alten threats mag vielleicht ein eigener Bereich sinnvoll sein, sonst führt es nur zu mehr rumgeklicke.

    Grüße aus Hanau

    Poschmann

    Liebes Forum,
    ihr könnt rechnen, wie ihr wollt:
    Oberste politische Priorität ist die Beitragsstabilität:
    Folgerung...es fließt nicht mehr Geld in den Topf.
    Da die bisherige Erfahrung mit dem G-DRG äußerst trübe ist(im Gegensatz zu Australien keine Offenlegung der Entscheidungsstrukuren und Prozesse...Beispiel Endosonographie ist als endoskopische Maßnahme gegen den entschiedenen Protest der Fachgesellschaft gestrichen worden, ohne dass Urheber zu identifizieren sind)muss mit einer VERKÜRZUNG der Mittel gerechnet werden.
    Kassenintern wird nach meinen Kenntnissen mit einem RG von kleiner 3000 DM gerechnet (zumindest hätten sie das gerne)
    Wenn alles gut klappt, wird man gerade nicht verlieren, wenn nicht, dann...Sana/Rhön und CoKG, die wollen alles zwischen 15-40% billiger machen
    mit äußerst skeptischen Grüßen

    Poschmann

    Herzliche Glückwünsche aus Hanau zum 1. Geburtstag

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    (III)
    (III)
    (III)
    (III)
    (III)Geburtstagskerze

    mit einem kleinen Präsent.
    Meinen Respekt für die bisherige Leistung, ich kann nur den Hut ziehen.
    Was Gut ist , kann nur noch besser werden
    (vielleicht gibts ja doch irgendwann mal einen Channel zum downloaden für Pocket/Palms)

    :banane: :banane:Dr. Gerald Poschmann:banane: :banane:
    Oberarzt Medizinische Klinik II
    Klinikum Stadt Hanau

    Lieber Herr Kuypers,
    An dem Diagnoseblatt ist nichts besonderes dran, ich werde es einscannen und zuschicken.
    Entstanden ist es als Chefarztspickzettel, als Kurven noch von einer mattierten Klarsichfolie verdeckt waren und beim Visitenrapport die Diagnosen runter gerattert werden sollten.
    Dazu wurden mit rotem Filzstift in Übergröße alle Diagnosen aufgelistet, die erwähnenswert waren.
    Als das ICD eingeführt wurde, habe ich es bei den Visiten an die Diagnosen angehängt, was nicht ganz ohne Diskussionen war.
    Alternativ wird aber von den Kollegen auch die Diagnosenliste aus SAP ausgedruckt, wenn sie nicht so viel schreiben wollen (können dann aber auch schlechter spicken).
    Entscheidend ist eher der Wille, die Hauptdiagnosendiskussion während einer Visite zu führen und dabei auch alle relevanten Nebendiagnosen aus der Kurve zu fischen. Ich sehe das eher unter einem sportiven Aspekt... als Assistent habe ich mir nur ungern etwas in meine kurve vom Oberarzt schreiben lassen. Wer das vermeiden möchte, komplettiert seine ND zumindest vor der Oberarztvisite (und kodiert sie dabei auch).
    Solange man das Benchmarking führt, lassen sich dann auch Ausgleichsregelungen für diese Arbeit finden (meist Freizeit)

    Grüße Poschmann

    Liebes Forum,
    die Frage ist ja schon beantwortet, aber ganz explizit:
    Ja bitte jedes Symptom verschlüsseln
    Schlaganfall HD,
    Hemiparese ND + Aphasie ND (+ Inkontinenz usw)
    sofern eine entsprechende Behandlung durchgeführt wird (KG, Logopädie pipapo)
    Eine durchschnittliche Verweildauer von 11 Tagen will auch finanziert werden. glücklich kann sich jeder schätzen, der jetzt schon eine integrierte Versorgungskette aufgebaut hat.

    Grüße Poschmann