Beiträge von Der Münsterländer

    Guten Morgen,

    ich würde gerne um eine Einschätzung zu folgender Frage bitten:

    1.) Fall: Notfallmäßige Aufnahme mit dem Bild einer septischen Divertikulitis. OP mit der Anlage eines Stomas. - Hauptdiagose Sepsis ist in diesem Fall belegt gem. SOFA - Kriterien etc.

    2.) Geplante Wiederaufnahme nach einigen Monaten zur elektiven Rückverlagerung des Stomas.

    Wir hatten analog DKR D005d im Wiederaufnahme - Fall die Sepsis als Hauptdiagnose kodiert. Seitens des Kostenträgers wird nun die Umkodierung auf die Divertikulitis gefordert.

    Argumentativ hatten wir die DKR 005d so interpretiert, dass die dort benannte "ursprüngliche Krankheit" im Sinne der Hauptdiagnose des 1. Falles zu verstehen wäre. Bei erneuter Betrachtung des Falles kann man m.E. die DKR auch so werten, dass die ursprüngliche Krankheit, welche die Stomaanlage notwendig machte - organbezogen - die Divertikulitis darstellte.

    Was trifft hier zu?

    Vielen Dank und Grüße

    Stephan Wegmann

    Hallo, Herr Dr. Bartkowski, liebes Forum

    herzlichen Dank erneut für Ihre Einschätzung.

    Wie ist den das Verhältnis der ICD K40.- und K56. an dieser Stelle zu bewerten?

    K56.- beinhaltet ja als Exklusivum den Unterpunkt "mit Hernie (K40-46).

    Entsprechend frage ich mich, ob hier der ICD K56.2 noch zusätzlich angebenen werden darf.

    Bezüglich der Ischämie schrieb mir der Oberarzt zwischenzeitlich:

    Ja die dünndarmischämie lag schon vor, sie hat sich nach reposition erholt, lag aber eindeutig vor

    Laut IhrerBewertung ist diese aber neben der K45.0 nicht anzugeben, korrekt?

    Die zusätzliche Kodierung der K91.3 würde eine erhebliche DRG - Veränderung zur Foilge haben. - Ist der Sachverhalt nicht bereits durch K45.0, u.U. mit einem zusätzlichen ICD aus der K56. - Gruppe ausreichend abgebildet? - Ich interpretiere die DKR 0015 an dieser Stelle so, dass ich den ICD K91.3 nicht zuätzlich angeben darf.


    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

    Hallo, zusammen

    Zur folgender Frage möchte ich gerne das Forum befragen:

    Notfallmäßige Aufnahme mit akutem Abdomen. Intraoperativ (Laparotomie) eingeklemmte innere Hernie (Brolin Pouch) nach Magenbypass mit Durchblutungsstörung und Obturationsileus.


    Es erfolgt eine zunächst eine Laparoskopie, dann Konversion zur Laparotomie. Die Hernie als Ursache wird identifiziert;

    Laut OP - Bericht:

    "Die Darmschlinge ist bei einer Länge von etwa 30 cm stark abgeschnürt und eingeklemmt. Sie erscheint zunächst nahezu infarziert. Auch der kranial davon liegende Anteil ist durch die Kompromittierung der mesenterialen Durchblutung durchblutungsgestört. Quasi der gesamte enterale Schenkel von Magenpouch bis Y-Roux Anastomose ist durchblutungsgestört. Durch vorsichtiges Zurückmelken von Darminhalt, sowie leichter Vergrößerung des Loches durch mesenteriale Inzision gelingt es den Darm vorsichtig zurück zu massieren. (...)

    Mit zunehmender Erholung wird der initial gefasste Gedanke einer Resektion des enteralen Schenkels erneut Anastomose verworfen. Der Darm ist gut durchblutet zeigt einen guten mesenterialen Puls und reagiert auf Beklopfen mit peristaltischen Wellen".

    Fragen: Wie kann hier die erfolgte Darmdurchmusterung dargestellt werden? - Ist hier eine Darmdekompression kodierbar?

    Bzgl. der beschriebenen Durchblutungsstörung führte die OP ja zur vollständigen Widerherstellung. - Ist hier dennoch (ohne Vorliegen einer Resektion) der ICD K55.0 kodierbar?

    Es gibt auf mydrg eine ältere Diskussion aus 2014, wo unterschiedliche Positionen hierzu vertreten werden. Letztlich liegt hier ja schon eine Dünndarmischämie vor.

    Herzlichen Dank und Grüße

    Stephan Wegmann


    Guten Morgen,

    wie kann ich die folgende Konstellation abbilden?

    Patient kommt zur als AOP geplanten Steinsanierung. - In der URS /starr und flexibel) ist kein Steinnachweis mehr möglich. Daher rein diagnostisches Vorgehen.

    Die diagnostische Ureterorenoskopie ist kein Bestandteil des AOP - Kataloges; dennoch fallen erhebliche Materialkosten an.

    Wie kann man diese Konstellation erlöswirksam abbilden?

    Herzlichen Dank und Grüße

    Stephan Wegmann

    Hallo,

    kann mir jemand bitte einen Tip geben, ob die Gabe des o.g. Digitalis - Antidot in irgendeiner Weise wieder refinanzierbar ist? - Ein Zusatzentgelt gibt es meiner Kenntnids nach nicht.

    Oder fällt das unter "Mischkalkulation ohne Einzelfallgerechtigkeit"?

    Viele Grüße und Dank

    Stephan Wegmann

    Guten Morgen ,

    danke für die Diskussionbeiträge. Würden die Kollegen denn den beschriebenen Sachverhalt als ausreichend belastbar ansehen, um den ICD D70.18 oder auch D70.19 zu kodieren? - Beide tragen im konkreten Fall einen CCL von 3 und würden den Sprung in die nächsthöhere DRG bewirken. Ich könnte mir vorstellen, dass der MD einen deutlicheren Auwand verlagen würde.

    Viele Grüße

    Hallo, Hütti

    Danke für die Rückmeldung. - Aber auch eine Medikamentenpausierung stellt einen therapeutischen Aufwand im Sinne der DKR D003 dar, so entschieden vom LSG Hessen (Aktenzeichen: L 8 KR 158/19).

    Letztlich ist meiner Kenntnis nach das Absetzen bereits bei Aufnahme = also "nie im stationären Aufenthalt gegeben" kein Aufwand im Sinne der DKR; das Absetzen eines bereits gegebenen Medikamentes jedoch schon.

    Wäre der von mir benannte ICD denn passend und hat jemand diese Konstellation durchsetzen können?

    Liebe Grüße

    Stephan Wegmann

    Liebes Forum,

    kann ich - zutreffend und durchsetzbar - eine einmalige Leukopenie nach Novalgin - Gabe mit der Beinflussung des Patientenmanagements durch Absetzen der Medikation mit einem ICD aus D70.1 kodieren? - Konkret am 15.07. Leukopenie von 2600 nl., am 18.07. dann erneute Kontrolle und Anstieg auf 7.2 nl. ohne weitere Maßnahmen.

    Da zu keinem Zeitpunkt die Leukozytenzahl unter 1000 lag, käme ja nur die ICD D70.18 oder D70.19 in Frage.

    Im zu entscheidenden Fall macht diese Nebendiagnose den Sprung in die nächsthöhere DRG aus.

    Sicherlich keine seltene Fallkonstellation - hat jemand Erfahrungswerte?

    Vielen Dank und Grüße

    Stephan Wegmann